07.09.2023 Tours – Orléans

Erst einmal haben wir morgens ausgiebig gefrühstückt. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen. Wieder auf dem Zimmer, packten wir unsere Koffer und checkten aus. Wir holten den Wagen aus der Tiefgarage und luden unsere Koffer ein. Unsere Frankreich Tour konnte weiter gehen.

Strecke: Tours – Château de Villandry – Château d’Azay-le-Rideau – Château de Chenonceau – Château de Chambord – Orléans
Entfernung: 125 km
Fahrtzeit: 2 Std. 15 min



Château de Villandry
3 rue Prinzipale, 37510 Villandry
Homepage: https://www.chateauvillandry.fr/?lang=en
GPS-Position: 47°20’26.5″N 0°30’52.5″E

Mit dem Bau des Château wurde 1532 begonnen, indem man den Vorgängerbau bis auf die Fundamente und den Bergfried abgerissen hat. Erbaut wurde das Château von Jean Le Breton, dem Finanzminister unter Franz I. Fertiggestellt wurde es 1536. Es ist eines der letzten Schlösser der Loire im Renaissancestil

Das Château de Villandry zeichnet sich jetzt nicht durch viele Türmchen aus, aber der Garten ist beeindruckend.
Der riesige Gartenkomplex ist in die folgenden Themen unterteilt: der Küchengarten, Wassergarten, Ziergarten und zwei grünen Separees zeigen, wie früher Renaissancegärten ausgesehen haben. Des Weiteren gibt es einen Sonnengarten, einen Kräutergarten und ein Labyrinth aus Hainbuchen.


Nachfolgend die Bilder vom Château de Villandry





Im Küchengarten wird zweimal pro Jahr gepflanzt. Zu den 40 Gemüsesorten gehören Rüben, Kohlköpfe, Karotten, Lauch, Tomaten, Zucchini, Salat, uvm.













Was ich sehr interessant fand: Einmal im Jahr, am 25. und 26. September, veranstaltet das Château Villandry die Gemüsegartentage. An diesen Tagen kann man alle Gärtner kennenlernen und sie stehen Rede und Antwort. Sie geben ihr Know-how und ihre Tipps weiter!

Als wir uns satt gesehen hatten, ging es einige wenige Kilometer weiter zum Château d’Azay-le-Rideau

Château d’Azay-le-Rideau
19 Rue Balzac, 37190 Azay-le-Rideau
Homepage: https://www.azay-le-rideau.fr/en
GPS-Position: 47°15’32.3″N 0°27’57.3″E

Das Château d’Azay-le-Rideau ist ein Wasserschloss. Im Hochmittelalter stand hier die Burg des Ritters Ridel d’Azay.
Im 15. Jahrhunderts wurde die Burg dann durch den späteren französischen König Karl VII. geschleift.

Ein Jahrhundert später ließ an gleicher Stelle Gilles Berthelot zwischen 1518 und 1527 das heutige Château erbauen. Zwischenzeitlich gehörte es einer Familie Raffin, ehe es 1791 an den Marquis Charles de Biencourt ging. Dessen Nachfahren verkauften das Château 1906 an den franz. Staat, der noch heute Besitzer ist.


Beim Château de Villandry konnte man ja noch entscheiden, ob man die Innenräume besichtigen möchte, oder die Gärten. Der Preis für die Gartenbesichtigung war für sich nicht so teuer.
Beim Château d’Azay-le-Rideau war uns der Eintrittspreis definitiv zu hoch, so dass wir auf eine Besichtigung verzichtet haben.
Bei einem der Schlösser habe ich mitbekommen, was der Audioguide so erzählt: Hier sehen Sie den Wandteppich, der im Jahre XYZ von Max Mustermann gewebt wurde und im Jahre x hier aufgehängt wurde. Ganz ehrlich? Schön zu wissen, aber das vergesse ich sowieso wieder. Das sind eigentlich Informationen die mich nicht so sehr interessieren. Nur um von Raum zu Raum zu schlendern 13€ /Person? Nein danke. Aber schön ist das Château trotzdem. Das Château ist leider so weiträumig abgesperrt, das man kaum in eine schöne Fotoposition kommt. Deshalb habe ich beim zweiten Bild auf ein Kaufbild zurückgreifen müssen.


© Tomasz / Adobe Stock. Bild Nummer: 383365894

Wir wollten nicht sofort weiterfahren und so sind wir noch durch das Dorf Azay-le-Rideau gewandert.

Bild unten: Außengastronomie in Azay-le-Rideau. Rustikal, aber irgendwie idyllisch.


Azay-le-Rideau ist eigentlich ein schöner kleiner Ort mit alter Bausubstanz. Alles sehr gepflegt.



Unser nächstes Ziel war das Château de Chenonceau, im Ort Chenonceaux im Département Indre-et-Loire in der Region Centre-Val de Loire.

Dieses Château ist ein sehenswertes Wasserschloss und liegt in (!) dem Fluss “Cher”.

Château de Chenonceau
Adresse: Chateau de Chenonceau, 37150 Chenonceaux
Homepage: https://www.chenonceau.com/en/
GPS-Position: 47°19’29.2″N 1°04’13.2″E

Das Wasserschloss Chenonceau ist auf jeden Fall eine Reise wert! Das ist nicht einfach nur ein Schloss das am Wasser steht, nein, es steht mitten im Fluß Cher, und wie man es hineingebaut hat ist echt sehenswert. Für viele Besucher, und das sind immerhin 800.000 /Jahr ist es das „eleganteste, feinste und originellste aller Loire-Schlösser“ und es ist eines der am meisten besuchten Schlösser!

Da es fast immer Frauen waren, die die Geschichte des Château beeinflussten, wird es in Frankreich auch das Château des Dames (de: das Schloss der Damen) genannt.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert fiel das Anwesen an die franz. Krone. Davor betrieb hier die Familie Bohier ein Anwesen samt Wassermühle. Nachdem es an die franz. Krone gegangen war, prägte Diane de Poitiers das Aussehen des Schlosses, ebenso wie ihre Nachfolgerin Katharina von Medici.
Seit Ende des 17. Jahrhunderts war das Schloss verlassen und unbewohnt, ehe es der reiche Steuerpächter Claude Dupin kaufte. Wieder war es eine Frau, die das Schloß beeinflußte: Louise Dupin. Die Familie Dupin veräußerte Chenonceau 1864 an den wohlhabenden Chemiker Théophile-Jules Pelouze, dessen Frau Marguerite das gesamte Familienvermögen einsetzte, um das Château zu sanieren/renovieren.
Seit 1951 gehört das Château der Familie des Schokoladenfabrikanten Menier.


Möchte man das Château besichtigen, muß man am Ticketautomaten eine Uhrzeit zur Besichtigung auswählen. So möchte man sicherlich den Besucherstrom steuern wie auch die Verfügbarkeit der Audiogeräte sicherstellen.
Wir haben uns entschlossen, dieses Château zu besichtigen und am Automaten eine Uhrzeit ausgewählt, zu der wir auch pünktlich am Eingang waren.

Bild unten: Hier schaut man auf die Stirnseite des Château und hier ist auch der Eingang


Bild unten: Jardin de Diane de Poitiers (12.000 m2)


Bild unten: Die “Galerie”. Die Galerie überspannt mit mehreren Bögen den Fluß Cher


Tour des Marquis (der Burgfried der Vorgängeranlage)


Bild unten: Das Schoß von Diane de Poitiers Garten aus gesehen


Bild unten: der Fluß Cher


Bild unten: Der Schlossgarten, Jardin de Diane de Poitiers


© aterrom / Adobe Stock. Bild Nummer: 392078128

Wir haben an einem Kiosk noch einen Kaffee getrunken und sind dann weiter gefahren.
Nächstes Ziel war das Château de Chaumont-sur-Loire. Das Château fehlt oben in der Karte, da uns der Eintritt wieder zu teuer war und das Château ist so gut abgeschirmt, daß Du es nicht einmal von weitem, oder durch irgendwelche Bäume hindurch sehen kannst. Wir waren bedient. Wenn man 6-8 Schlösser besichtigt und jedes Mal zwischen 15€ und 20€ / Person Eintritt bezahlen muß, ist das ein teures Unterfangen. So sind wir schon nach wenigen Minuten weiter gefahren.


Wir fuhren durch den Ort Chaumont-sur-Loire an der Loire. Die Loire schaut hier eigentlich ganz idyllisch aus und so haben wir angehalten um Fotos zu machen.


Bild unten: Le Port de Chaumont-sur-Loire (der Hafen von Chaumont-sur-Loire). Ja, das ist wirklich der Hafen 🙂


Mich würde mal interessieren, wie weit man an der Loire mit dem Fahrrad fahren kann.


Von hier unten kann man auch das Château de Chaumont-sur-Loire sehen, das über dem Ort thront.


Bild unten: Chaumont-sur-Loire


Nach kurzem Stopp sind wir dann weiter gefahren. So groß war der Hafen jetzt auch nicht, daß man noch eine Hafenrundfahrt hätte machen können 🙂

Nun hatte ich noch als letztes das größte Loire-Schloss ausgesucht. Château de Chambord.

Château de Chambord
41250 Chambord, Frankreich
Homepage: https://www.chambord.org/de
GPS-Position: 47°36’57.7″N 1°31’02.9″E


König Franz I wollte ein Schloss, dass auf der einen Seite die Leistungsfähigkeit und Stärke und Stärke Frankreichs symbolisiert, auf der anderen Seite sollte es aber auch als Jagdschloss dienen.  So wurde am 6. September 1519 mit dem Bau des Schlosses Chambord begonnen, was sehr aufwendig war, denn der Boden war sumpfig. So mußten 1.800 Arbeiter als Fundament Holzpfähle fünf Meter tief in den sumpfigen Boden treiben. .

Ein weiterer Grund für den Bau war, daß sich König Franz I Hoffnungen auf die Krone des Heiligen Römischen Reiches machte, die bis dahin Kaiser Karl V auf hatte. Chambod sollte die Vormachtstellung Frankreichs zeigen.

Diese Ziele erfüllten sich jedoch nicht und so blieb Chambord das, als was es konzipiert worden war: ein etwas zu groß geratenes Jagschloss, in dem König Franz I insgesamt nur wenige Wochen verbrachte.

Da es für den König keine dauerhafte Residenz war, hatte es keinen eigenen Hof und war auch nicht möbliert. Wenn eine Jagt stattfand, beherbergte das Schloss mehrere Tausend Personen, für die die Möbel extra aus den königlichen Möbeldepots geholt werden mußten. Das Personal mußte ebenfalls herangeschafft werden.
Weitestgehend stand das Schloß aber leer.

Weiterer Lebenslauf des Schlosses:
1725 bis 1733: Residenz des exilierten polnischen Königs Stanislaus I. Leszczyński.
1748 bis 1750: Wohnsitz des französischen Marschalls Moritz von Sachsen
1789-1799: Französische Revolution Plünderung des Schloses und Raub des verbliebenen Inventars.

Lange Zeit drohte Chambord der Abbruch.


Zu Anfang des 19. Jahrhundert übergab Napoléon I das Schloss an den franz. Offizier Louis-Alexandre Berthier.
1870 bis 1871: Deutsch-Französischer Krieg. Das Schloss diente als Lazarett. Erstürmung und Besetzung des Schlosses durch hessische Truppen unter Hauptmann Kattrein.
1932: neuer Besitzer ist der franz. Staat
1939-1945: WW II. Das Schloß dient als Sicherung und  Depot für Kunst aus dem Louvre



Die Maurer waren allein 15 Jahre beschäftigt. Das Schloss hat sechs hohe Türme, 440 Räume, 365 Feuerstellen und 84 Treppen.

Die Bauzeit betrug 25 Jahre.



© Mistervlad / Adobe Stock. Bild Nummer: 479399001

Wir entschieden uns abermals gegen eine Besichtigung.Nachdem wir uns umgeschaut hatten, fuhren wir weiter und kamen gegen 18:00 Uhr am Hotel an.

Best Western Hotel D’arc ****
37 ter Rue de la République, 45000 Orléans
Homepage: https://www.bestwestern.de/hotels/France/Orleans/Best-Western-Hotel-d%27Arc/93629


Wir sind in einer Seitenstraße so nah an die Fußgängerzone herangefahren, wie es nur ging. Wie in München auch, jeder Meter ist durch einen Parkautomaten abgedeckt. Den Automaten auf Deutsch umgestellt, doch es war komplett unverständlich was der von einen wollte. Dann parkt man eben per App. Also PayByPhone heruntergeladen und bei der Einrichtung wird nach der Kreditkarte gefragt. Doch im Ausland eine Deutsche Kreditkarte in einer App einrichten ging, zumindest bei dieser App, nicht. Ich hatte auch keine Lust mich jetzt ewig mit dem Parken zu beschäftigen. Sch….. egal.

Das Hotel ist in einem Altbau in einer Fußgängerzone untergebracht. Der Treppenaufgang wie auch der Fahrstuhl muten sehr historisch an. Vier Sterne halte ich jetzt für stark übertrieben, aber sehr gute drei Sterne, hat es auf jeden Fall verdient.


Wir wollten auch noch eine Kleinigkeit essen und sind deshalb noch ein wenig in die Innenstadt gegangen, bis runter zur Loire und wieder zurück.

Bild unten: Place du Martroi mit einem Reiterstandbild von der Jungfrau von Orléans


Auf der Seite über unseren Tagesausflug nach Rouen habe ich ja schon viel über Jeanne d’Arc geschrieben ( https://www.petersreiseziele.de/31-08-2022-tagesausflug-nach-rouen/ ), aber wieso heißt es immer in Deutschland, wie auch bei dem Drama von Schiller: Die Jungfrau von Orléans? Geboren wurde sie ja in Domrémy in Lothringen. Am 29. April 1429 kam Jeanne d’Arc mit ihrem kleinen Heer an der von Engländern besetzten Stadt Orléans an. Am 07. Mai kam es zur alles entscheidenden Schlacht zwischen den Engländern und Franzosen. An diesem Tag ritt Jeanne d’Arc, die zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt war, voran und wurde vom Pfeil getroffen und vom Pferd geworfen – trotzdem kämpfte sie weiter! Das imponierte ihren Soldaten und entfachte ungeahnte Kräfte. Am 08. Mai war es soweit, Jeanne d’Arc hatte Orléans befreit. Seitdem wird dieser Tag als Tag der Befreiung gefeiert! Die Jungfräulichkeit gehörte mit zur kirchlichen Glaubensprüfung ohne die sie keine Rüstung und kein Heer bekommen hätte.
Am 30. Mai 1431 wurde sie, nur 19 Jahre alt, in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr letzter Ausruf:”Jesus.”

Jeanne d’Arc Internetseiten
https://www.jeanne-darc.info/ (in Englisch)
https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_d%E2%80%99Arc
https://www.history.com/topics/middle-ages/saint-joan-of-arc


Bild unten: Reiterstandbild der Jungfrau von Orléans



Die Front der Kathedrale von der Rue Jeanne d’Arc aus gesehen

Die Kathedrale Sainte-Croix d’Orléans

Grundsteinlegung war im April 1601
Die beiden Türme sind 82 Meter hoch, die Turmspitze mißt 114 Meter.

Die Kathedrale ist 140 Meter lang, besteht aus fünf Schiffen mit einer Gesamtbreite von 40 Metern.
Breite des Querschiffes: 53 m
Höhe des Hauptschiffes: 32 m


Die Kathedrale wurde im WW II stark beschädigt und die Reparaturarbeiten sind bis heute nicht abgeschlossen. Die Türme können deshalb nach wie vor nicht betreten werden


Wir sind dann weiter gegangen bis zur Loir. Auch wenn hier eine vielbefahrene Straße an der Loire entlang geht, die Fußgängerpromenade ist trotzdem ganz schön. Am Place de la Loire war sehr viel los. Man hatte das Gefühl, hier trifft sich abends die Stadt.
Über die Rue de la Poterne sind wir wieder Richtung Innenstadt und haben noch bei einer Pizzeria halt gemacht.

Pizzeria Gavezzotti
209 Rue de Bourgogne, Orléans



Bild unten: Auch in Orleans gibt es noch viele Fachwerkhäuser


Bild unten: die Einkaufsmeile von Orléans, die Rue Royale


Ich weiß nicht ob man es erkennen kann, aber hier geht der Hund passend gekleidet zum Herrchen/Frauchen, ganz in rotem Leder.


Info Orléans
Höhe:90–1 24 m
Fläche: 27,48 km²
Einwohner: ca. 117.00
Bevölkerungsdichte: 4.244 Einw./km²
Website: Orléans

rueckwaertsvorwaerts
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