Wie die Bilder dieses Tages entstanden sind, da kann ich mich nicht mehr dran erinnern und auch die ganze Fahrt nach San Francisco ist dem Delirium zum Opfer gefallen. Ursprünglich wollte ich meiner kleinen Reisegesellschaft zwei Routen vorschlagen:
1. (primär) über Santa Cruz und Half Moon Bay (also weiter auf dem Highway 1)
oder
2. Über Santa Cruz bis San Gregorio, dann von dort über die La Honda Rd. und dann auf der I-280 an der St. Andreas Spalte entlang bis SF.
Route 1
Route 2: Alternative Route zum Highway 1 zwischen Santa Cruz und San Francisco
Aber zuvor wollten wir uns, obwohl es mir überhaupt nicht gut ging, den 17-Mile Drive anschauen.
Der 17 Mile Drive ist zwar gut ausgeschildert, trotzdem hier mal eine kleine Karte:
Der 17 Mile Drive ist eine private Straße die über die Monterey Halbinsel führt. Sie beginnt bei Carmel-by-the-Sea (hier war Clint Eastwood mal Bürgermeister) und endet in der Nähe von Monterey. Der 17 Mile Drive gilt als Touristenattraktion da er auf der einen Seite direkten Ausblick auf das Meer bietet, sich auf der anderen Straßenseite die schönsten Golfplätze der Welt befinden.
Kartografiert wurde die Halbinsel erstmals 1602. Samuel Finley Brown Morse schloss 1916 einen Vertrag mit Jack Neville und Douglas Grant zum Entwurf des Pebble Beach Golf Platzes ab. Die Bauarbeiten an dem Golfclub gegannen 1917 und endeten 1919. Da sich der 17 Mile Drive, wie die ganze Halbinsel, im Besitz der Pebble Beach Company befindet, wird eine Straßennutzungsgebühr von 10,25 US-Dollar (Stand: Anfang 2018) erhoben. Radfahrer und Fußgänger haben freien Eintritt – allerdings, wer will schon 17 Milen laufen 🙂 . Motorräder sind verboten, und das finde ich gut so. Jahre später, auf einer Fahrt durch den Yellostone NP sollten wir erfahren, wie Motorradfahrer die Natur stören und wenn dann hier die High Society Golf spielt und ein paar Meter weiter knattern die Harleys vorbei – das ist nur schwer vorstellbar.
Auf dem kleinen Schild steht 17 Mile Drive (die Lesbarkeit ist der Verkleinerung des Bildes zum Opfer gefallen)
Auf dem 17 Mile Drive sieht man urige Natur…
….vereinzelt auch Villen von Prominenten, doch meistens liegen diese versteckt hinter Bäumen und sind kaum sichtbar.
Man sieht viele schöne Strände, wirklich schön sind diese aber erst, wenn auch das Wetter mitspielt. An diesem Morgen spielte das Wetter nur bedingt mit, aber wie schon geschrieben, an der Westküste ist es meistens diesig.
Auf der Halbinsel gibt es gleich mehrere Golfplätze der Pebble Beach Company
Pebble Beach Golf Links
Spyglass Hill
The Links at Spanish Bay
Del Monte Golf Course
Bild unten: Das meist fotografierte Golfloch der Welt. Das siebte Loch des Pebble Beach Golfplatzes.
Mit einer länge von 97 Metern ist es aber auch das kürzeste Loch, was bei internationalen Golf Turnieren üblich ist.
Die “Lone Cypress”.
Die “einsame Zypresse” ist einer der am meisten fotografierten Bäume der Welt und man hat Glück, wenn hier nicht gerade ganze Busladungen mit Asiaten zum Fotografieren halten. Das Alter der Zypresse wird auf ca. 260 Jahre geschätzt und seitdem steht sie auf einem kleinen Felsvorsprung und trotzt allen Widrigkeiten wie Stürmen und Salzwassergischt. Ganz ohne Hilfe ging es dann irgendwann doch nicht mehr und man hat die Zypresse durch eine kleine Stützmauer gesichert. Bei der Baum-Art handelt es sich um eine Monterey-Zypresse die natürlich nur hier und an Point Lobos wächst. Die “Lone Cypress” ist eine eingetragene und geschützte Marke der Pebble Beach Company.
Da das Wetter etwas “verhangen” war, das hat man als Tourist ja leider nicht in der Hand, hier noch einmal ein gekauftes Bild des berühmten Motivs.
Noch einmal die “einsame Zypresse”
Nach dem 17 Mile Drive ging es nun weiter bis SF. Nur, wie wir dorthin gekommen sind – das kann ich nicht mehr sagen. Wie sagt man so schön: Schlafen ist die beste Medizin. Ich vermute mal, ich habe geschlafen. Ich hatte aber schon in Deutschland auf dem Navi vorgefertigte Routen programmiert und ich vermute mal, wir sind die primäre Route, weiter auf dem Highway 1 gefahren.
Das “Pigeon Point Lighthouse” bei Pescadero zwischen Santa Cruz und San Francisco. Der Leuchtturm stammt aus dem Jahre 1871 und wird heute noch betrieben. Er dient den Schiffen zur Orientierung die nach San Francisco einlaufen. Mit 35 Metern Höhe ist es der höchste Leuchtturm der amerikanischen Westküste.
Am 8. März 1977 wurde das gesamte Gelände mit dem Leuchtturm als Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen.
Ich war ja schon einmal in San Francisco und wir hatten damals bei schönem Wetter einen unbeschreiblichen Ausblick von Twin Peaks auf San Francisco. Also hatte ich bei der Reiseplanung beschlossen, daß wir vom Highway 1 kommend direkt auf die Twin Peaks fahren und dieser unbeschreibliche Ausblick sollte das erste sein, was meine kleine Reisegruppe von SF zu sehen bekam. Nun fuhren wir ja die primäre Strecke über den Highway 1 und kamen auch auf Twin Peaks an, doch gerade an diesem Tag war San Fransico und die Golden Gate nicht zu sehen, so diesig und nebelig war es. Dazu wehte ein extrem rauer Wind – es grenzte schon an einen kleinen Sturm. Wir wollten aussteigen und bekamen schon die Autotüren kaum auf. Wahnsinn. Schei…! Es nutzte nichts, wir stiegen wieder ein und fuhren weiter
So hätte es auschauen sollen:
Wir kamen in den San Francisco Feierabend-Verkehr. Im Gegensatz zu uns Deutschen, bewahren die Amerikaner, zumindest in Kalifornien, Disziplin und bleiben ruhig. Keine Kolonnen-Springer, niemand der drängelt und einen mit Blinker oder Lichthupe nötigt. Alle fahren sehr defensiv! Da muß man sich erst einmal dran gewöhnen.
Unsere Übernachtung hatte ich außerhalb von San Francisco, in Oakland, gebucht. Dazu mußten wir über die San Francisco – Oakland Bay Bridge (I-80) fahren. Kurz bevor man auf die Brücke fährt, liegt zur Linken der Financial District, das Downtown von San Francisco.
Die San Ftrancisco – Oakland Bay Bridge überspannt die Bucht von San Francisco und verbindet, wie es der Name schon sagt, San Francisco und Oakland. Die berühmtere Brücke ist zwar die”Golden Gate”, doch die ältere Brücke und die größere technische Meisterleistung ist die SF-Oakland Bay Bridge. Die Brücke besteht aus zwei Teilen, denn in der Bucht liegt die Insel Yerba Buena Island, die die Brücke zweiteilt. Entworfen wurde die Brücke von Charles H. Purcell und wurde am 12. November 1936 für den Verkehr freigegeben (sech Monate vor der Golden Gate). Die SF-Oakland Bay Bridge ist doppel-stöckig (!) und pro Tag überqueren ca. 275.000 Fahrzeuge die Brücke.
Östlicher Brückenteil: James „Sunny Jim“ Rolph Bridge
Westlicher Brückenteil: Willie L. Brown Jr. Bridge
Überspannt: Bucht von San Francisco
Ausführung der Konstruktion: doppelstöckig zwei Hängebrücken, ein Tunnel
Gesamtlänge: 8,320 km
Fahrspuren: 5 auf jeder Ebene
Längste Stützweite: 704 m
Baukosten: 77,6 Millionen US-Dollar
Baubeginn: 9. Juli 1933
Eröffnung: 12. November 1936
Brücken-Maut: $2.50
Nach der SF-Oakland Bay Bridge ging es dann über die I-880…
…vorbei am Güter-Hafen. Die Gegend sah ja nicht so berauschend aus und hier sollte noch ein Motel/Hotel kommen? Kaum zu glauben.
Aber an der Embarcadero Rd. liegen gleich mehrere Hotels und während die Straße und Parkplatz vor dem Haus nichts gutes erahnen lassen, ist die Aussicht von der Rückseite des Hotels richtig klasse.
Die Aussicht vom Balkon unseres Motel Zimmers in Richtung Bay Farm Island
Die Aussicht von unserem Balkon in Richtung Oakland Bay Bridge.
Das Hotel hat uns richtig gut gefallen. Wir mußten zwar immer über die Oakland Bay Bridge um nach San Francisco zu kommen, aber dafür war es himmlisch ruhig und die Zimmer und der Balkon zeigten zur Bucht von San Francisco, wo die Möwen kreischten. Das war genau das Richtige um nach dem Lärm der Stadt abzuschalten.
2009 jedenfalls war das Hotel sehr zu empfehlen:
Executive Inn & Suites
Adresse: 1755 Embarcadero, Oakland, CA 94606, USA
Telefon: +1 510-536-6633
Homepage: https://www.executiveinnoakland.com/
Diese Nacht sollte noch einmal ganz schlimm werden. Wieder mal Fieberschübe und Schüttelfrost, und abermals mußte mir in der Nacht mehrfach der Schlafanzug gewechselt werden, da naßgeschwitzt. Hörte das denn gar nicht mehr auf?
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