Morgens wollten wir erst einmal die tolle Duo Dusche nutzen und anschließend wollten wir zum Früstück. Wir mußten leider feststellen daß die Duschen undicht waren und der Duschopf das gesamte Badezimmer naß machte, aber was viel schlimmer war: Das Wasser war eiskalt und wurde auch nicht warm. Sche…! Also gingen wir ungewaschen zum Restaurant um zu frühstücken. Das Frühstück war ebenfalls nicht berauschend und das Personal wirkte lustlos, aber wir sind satt geworden. Auch hier wieder wie im real existierenden Sozialismus: wenig Arbeit, aber viel zu viele Bedienstete die Däumchen drehen.
Heute war die Fahrt zu unserem letzten Etappenziel geplant: das Waterberg Plateau. Zuerst schauten wir uns aber noch auf dem Gelände um und beschweren wollten wir uns auch noch, wegen der Duschen.
Unsere Hütte im Camp Namutoni
Die Hütte hatte auch einen kleinen Außenbereich. Aber so richtig einladend war das Sitzmöbel nicht.
Der Name ‘Namutoni” entstammt der Sprache des hier lebenden Ovambo Stammes und bedeutet so viel wie „der hohe Ort“. Hier befindet sich eine Quelle auf einem kleinen Hügel
Blick auf das Wasserloch. Hinten kann man den Unterstand erkennen. Das Wasserloch ist eher unscheinbar und Tiere gab es auch keine
Die deutsche Kolonialverwaltung Deutsch-Südwestafrika hatte das Fort als nördliche Grenze ihres Gebietes gegründet. Desweiteren fungierte das Fort als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest aus den Ovambogebieten. Später entstand dann eine befestigte Anlage für das Militär. Daher auch die Bezeichnung Fort.
Als 1904 der Herero Aufstand ausbrach zog man das Militär aus dem Fort weitestgehend ab. Zum einen brauchte man die Soldaten im Süden, zum anderen hielt man die hier lebenden Ovambo für friedlich. So blieb nur eine Stallwache von vier Soldaten und drei Farmern zurück
Innenhof des Forts
Man vermutet heute, ist aber so weit ich weiß, nicht ausreichend belegt, daß die Herero die Ovambo um Schützenhilfe gebeten haben und so war man extrem erstaunt, als die Ovambo am 28. Januar das Fort mit 500 Kriegern unter Führung von König Nehale lyaMpingana angriffen. Den sieben tapferen Deutschen gelang es aber den ersten Angriff abzuwehren. Als die Ovambo sich zurückzogen flüchteten die sieben Deutschen in der Nacht in den Ort Tsumeb, der 100 km entfernt lag. Die Ovambo stürmten tags darauf das Fort und zerstörten es. Später wurde es von der deutschen Schutztruppe wieder aufgebaut.
Die Südafrikanische Mandatsverwaltung nutzte es als Gefangenenlager und nachdem auch diese Zeit zu Ende ging, verfiel es immer mehr.
Mit Gründung des Etosha Nationalparks wurde es wieder aufgebaut und 1950 zum nationalen Denkmal erklärt. Heute hat man leider das Gefühl es verfällt wieder, aber so ist das bei staatlichen Unternehmen wie dem NWR – keiner tut einen Handschlag. Es regiert die Faulheit. Es kann natürlich sein, dass das nur im namibianischen Winter so ist.
Ein letzter Blick auf das Fort
Dann sind wir zur Rezeption und beschwerten uns über die Duschen. Man gab uns aber zu verstehen, wir seien einfach zu doof die Duschen zu bedienen. Wir beharrten darauf, dass die Dusche defekt sei. Daraufhin verständigten die Camp Mitarbeiter per Walkie Talkie die Putzfrau. Wenig später kam der Rückruf, die Dusche sei OK. Da wollen einige Namibianer einem Deutschen Ingenieur erzählen er sei zu doof eine Dusche zu bedienen. NICHT MIT MIR! Wir zurück zu unserer Hütte und haben uns die Putzfrau gegriffen, sie möchte uns bitte einmal die korrekte Funktion der Dusche zeigen. Ihr Fazit: Die Dusche ist wohl defekt!. Wir baten sie der Rezeption Bescheid zu geben. Sie antwortete, das würde sie gleich machen. Wir bestanden darauf, den Rückruf in unserem Beisein durchzuführen, was sie extrem widerwillig machte. Wir verstanden nicht weshalb, ob sie wohl dafür verantwortlich gemacht werden würde? Keine Ahnung. Wir sind dann wieder zurück zu der Rezeption. Ein Sorry für die kalte Dusche, oder ein Dankeschön für die Meldung des Schadens, oder ein kleines Entgegenkommen gab es aber nicht. Ein Achselzucken war alles was wir zu sehen bekamen. FRECHHEIT! NWR ist halt ein Staatsunternehmen und so etwas am frühen Morgen, das war schon zu viel Arbeit für die Herrschaften vom Camp “Faulheit”.
Folgende Gesamtstrecke mit den Zwischenzielen Otjikotosee und Hoba Meteorit hatte ich gplant:
Unser erstes Etappenziel war der Otjikoto See.
Auf den ersten Blick ist der kleine See nichts Besonderes. Es ist aber einer von zwei Seen in Namibia, die niemals austrocknen. In einem heißen Land wie Namibia etwas besonderes. Der Name Otjikoto kommt aus der Herero Sprache und bedeutet so viel wie ‘tiefes Loch’. Der Otjikoto See ist ein sogenannter Karstsee von circa 100 × 150 Meter und ist 76 Meter tief. Entdeckt wurde der See 1851 von Charles John Andersson und Francis Galton. Man vermutet, dass er an ein unterirdisches Kanalsystem angeschlossen ist, das bis zu einigen Wasserstellen im Etosha reicht – erforscht ist das aber nicht.
Da die deutsche Schutztruppe ihre Waffen nicht dem Gegner überlassen wollte, versenkte die deutsche Schutztruppe Waffen und Munition in dem See. Seit 1955 ist der Otjikotosee ein Nationales Denkmal.
Als wir an der Kasse standen um unseren Permit zu bezahlen, meinte die sehr junge Kassiererin, sie würde höllisch frieren! Es sei ein sehr kalter Winter in diesem Jahr. Als wir wieder im Auto saßen, zeigt das Außenthermometer 25° C!
max. Tiefe: 76 m
Fläche: 5100 m2
Abmaße: circa 100 × 150 Meter
Homepage: https://www.nhc-nam.org/nahris/sites/otjikoto-lakeAber Achtung, die Seite ist nicht aussagekräftig und wenig gepflegt.
Öffnungszeiten:
Eintrittspreis: N$ 35 (ca. 2,26€)
GPS Daten des Sees: 19°11’41.4″S 17°32’59.1″E
Unser nächstes Ziel war der Hoba Meteorit, einer der größten jemals gefundene Meteoriten weltweit.
Obwohl die Landschaft ringsum verbrannt war, trafen wir auf eine Anlage die sehr gepflegt war. Fast grüner Rasen und Sträucher.
Der Hoba Meteorit wurde im Jahre 1920 von dem Farmer Jacobus Hermanus Brits beim Pflügen gefunden. Der Pflug schabte wie über Stahl. Er schlug ein Stücxk mit einem Meißel ab und brachte es in die n ächstgelegene Stadt. Dort stellte sich nach einer Untersuchung heraus, dass es ein Meteorit war. Der damalige Untersuchungsbericht ist heute im Grootfontein Museum zu bestaunen.
Natürlich hat man in der Zwischenzeit das Ganze noch einmal mit moderneren Methoden vom amerikanischen Smithsonian Institute untersuchen lassen und es wurden fast identische Werte ermittelt!
Olga Scheel, die damalige Farmbesitzerin, stimmte zu, als man den Meteoriten am 15. März 1955 zum nationalen Denkmal erklären wollte. Ihr Nachfolger auf der Farm, der Farmer J. Engelbrecht, schenkte das ganze Gebiet inkl. dem Meteoriten dem Staat.
Beinahe wäre der Meteorit sogar eingeschmolzen worden, denn die südafrikanische Stahlfirma ISCOR bot für die Einschmelzung bis zu einer Viertel Million Pfund Sterling, damals ungefähr 1 Million Deutsche Mark.
Zusammensetzung: 82 % aus Eisen, ca. 16 % Nickel und ca. 1 % Cobalt und eine Reihe von Spurenelementen
Gewicht: 50-60 Tonnen
Abmessungen: 2,70 Meter × 2,70 Meter × 0,90 Meter
Einschlag auf Erde: vor etwa 80.000 Jahren
Alter: 190 bis 410 Millionen Jahre
Homepage: https://www.nhc-nam.org/nahris/sites/0191955Aber Achtung, die Seite ist nicht aussagekräftig und wenig gepflegt.
Eintrittspreis: N$40 (ca. 2,50€)
GPS Daten des Meteoriten: 19°35’33.1″S 17°56’01.4″E
Nach einer kurzen Besichtigung ging es weiter zum Waterberg Plateau.
In den folgenden Stunden sollten wir erfahren was passiert wenn das Navi nicht macht, was es soll – nämlich den schnellsten Weg finden.
Statt der von mir geplanten Route über D-Pads von 145 km Länge und 2,5 Stunden Dauer……
führte uns das Navi über eine 347 km lange Strecke von 4,5 Stunden Dauer
Es war zwar noch früher Nachmittag, aber durch den Umweg sollte es wesentlich später werden, als ich ursprünglich geplant hatte. Es dämmerte schon und wir waren von der langen Fahrerei vollkommen KO, als wir die Waterberg Wilderness Lodge erreichten.
Die Wilderness Lodge bei Tripadvisor: Die Wilderness Lodge bei Tripadvisor
Homepage: Homepage der Waterberg Wilderness Lodge
Wanderkarte des Waterberg Lodge: Wanderkarte der Wilderness Lodge
GPS Daten der Lodge: 20°28’52.1″S 17°16’45.3″E
Wir bekamen eine sehr ausführliche Einweisung über das Gelände und was man alles unternehmen kann.
Um 18:00 Uhr ging es aber erst einmal zum Abendessen. Das ließ keine Wünsche offen und hat uns sehr gut geschmeckt. Der einzige Kritikpunkt betraf den Speisesaal. Die Fenster standen offen. Im namibiansichen Winter können die Tage durchaus mit 20°-30° warm werden, doch sobald die Sonne weg ist, wird es sehr kalt. Das mußten wir ja schon einge Male erfahren. Hier in der Wilderness Lodge bedeutete das, daß es im Speisesaal unerträglich kalt war. Man konnte sich kaum über das gute Essen freuen.
Als wir heraus kamen erkundigte ich mich bei dem Verwalter nach der Hippo-Safari. Er stellte uns aber mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, vor Ort etwas zu unternehmen – unter anderem eine Wanderung auf das Waterberg Plateau mit einem Reiseführer. Da die Hippos einen Peilsender haben und insofern IMMER gefunden werden, entschieden wir uns für die Wanderung. Am nächsten Morgen sollten wir uns um 08:00Uhr zur Wanderung treffen. Puh, so früh aufstehen 🙁 🙁
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