Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Kaiser-Wilhelm-Denkmal (27km / ca. 36Minuten von Herford)

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Hintergrund
Nachdem Kaiser Wilhelm I. am 9. März 1888 gestorben war, wurden ihm vielerorts Denkmäler geplant und gebaut. Das Denkmal an der Porta ist eines der letzten Großdenkmäler, das Kaiser Wilhelm I. gewidmet war. Die Initiative für den Denkmalbau ging vom Landrat des Kreises Minden, Alexander von Oheimb aus. Der Abgeordnete Hösch hatte bereits im April 1888, also nur einen Monat nach dem Tode
Kaiser Wilhelms I., die Porta Westfalica als Standort vorgeschlagen, und die Mindener Stadtverordnetenversammlung nahm diesen Vorschlag auf. Beauftragt wurde das Denkmal durch den Landtag
der Provinz Westfalen (NRW existierte noch nicht). Am 15. März 1889 wurde sowohl über das Denkmal angestimmt, als auch über den Standort. Als Alternativstandort war die Hohensyburg beim Dortmunder Stadtteil Syburg vorgesehen.
Planungen und Auftragsvergabe
Der aus Herzebrock stammende Bildhauer Caspar von Zumbusch wurde als Bildhauer für die Bronzefigur gefunden. Aber wem sollte man die architektonische Gestaltung übertragen? Die Provinz Westfalen entschied sich dafür einen Architektenwettbewerb auzuschreiben. Diesen Architektenwettbewerb entschied der junge Berliner Architekt Bruno Schmitz für sich. Bruno Schmitz hatte bereits von sich reden gemacht, denn er hatte zuvor schon den Wettbewerb für das Kyffhäuserdenkmal gewonnen. Bruno Schmitz zeichnet ebenfalls verantwortlich für das Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz (1897) und
das Leipziger Völkerschlachtdenkmal (1913).
Bau des Denkmals
Drei Jahre nach der Abstimmung im Landtag, im Sommer 1892, begann man mit den Vorbereitungen zum Bau, der fünf Jahre dauern sollte (1892 bis 1896). Man denkt da nicht so dran, aber der Bau des Denkmals gab mehr als 200 Menschen Arbeit, denn es es gab Maurer, Steinhauern, Schmiede, Schlosser und Wegebauer auf der Baustelle.
Der verwendete Sandstein, sogenannter Portasandstein, stammte aus der Region.
Am 18. Oktober 1896 wurde das Denkmal im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria im Rahmen einer Feier eingeweiht, an der zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teilnahmen.

Info Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Gesamthöhe: 88m
Höhe des Baldachin mit Kaiserkrone: 51m
Höhe des Bronzestandbildes: 7m
Höhe des Steinsockels: 5m
Baumaterial: Portasandstein
Baukosten: 833.000 Goldmark
Volumen des gebauten Mauerwerkes: 13.000m3
Länge aller Treppenstufen: 3.000 Meter

Die Porta Westfalica ist der Durchbruch der Weser zwischen Wiehengebirge und Wesergebirge. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal steht auf der Seite des Wiehengebirges und hier auf dem Wittekindsberg.
(Zur Wittekind-Sage lesen Sie bitte hier: Wer war Widukind?)
Unter dem Denkmal wurden viele Stollen zur Eisenerzgewinnung angelegt – der sogenannte Denkmalsstollen. Im Dritten Reich, die Erzgewinnung war unretabel geworden, wurden ab März 1944 die Stollen mit über 1300 KZ-Häftlingen weiter ausgebaut. Im zweiten Weltkrieg sollten hier rüstungswichtige Produkte feindsicher hergestellt werden.
Nach Kriegsende war diese Gegend britisch besetzt und die britische Verwaltung entschied den Stollen unbrauchbar zu machen und ihn zu sprengen. Man hatte Angst dass das Denkmal einstürzen würde, doch am 23. April wurde der Stollen gesprengt. Das Denkmal bliebt zwar unbeschädigt doch Teile der Ringterrasse (Vorplatz) stürzen ab. Der Rest mußte abgestützt werden und ein Zaun sicherte das unsichere Gelände. Dieser Zustand blieb so bis 2016 (!). Im Zuge der Sanierungsarbeiten von 2014 – 2017 wurde die Ringterrasse rekonstruiert und wiederhergestellt.

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