USA Westen Rundreise, 24.08.2009, Lee Vining - Mono Lake - Yosemite - Glacier Point - Fresno

Vor der Fahrt zum Yosemite Nationalpark sind wir noch einmal zurück zum Mono Lake gefahren, um uns dort ein wenig umzuschauen. Es gibt auch ein Visitor Center, das Mono Basin Scenic Area Visitor Center, wo man sich sehr ausführlich über den See, der kein normaler See ist, informieren kann.

Wissenschaftler haben das Alter des Sees auf 760.000 Jahre Jahre geschätzt. Damit ist der Mono Lake einer der ältesten Seen Nordamerikas. Gespeist wird der Mono Lake aus dem Rush Creek, Lee Vining Creek, Mill Creek und dem Wilson Creek.

Der Mono Lake hat keinen Abfluß. Das was er auf natürlichem Wege an Wasser verliert, verliert er ausschließlich durch Verdunstung. Dadurch steigert sich die Konzentration von verschiedensten Stoffen im See. Durch den steigenden Salzgehalt wurde der See alkalisch. Zum Beispiel hatte der See zu seinem tiefsten Pegel-Stand im Jahr 1982 einen Salzgehalt von 99 Gramm pro Liter – die Ozeane haben im Schnitt einen Salzgehalt von 31,5 Gramm pro Liter.

Durch den fehlenden Abfluß stiegen jedoch auch andere Werte im See, die ein Leben für Tiere, oder Organismen unmöglich machen: So enthält ein Liter Wasser des Mono Lakes ca. 130 Mikromol Schwefel, ca. 35 Mikromol Bor und mit ca. 200 Mikromol, selten auch mal 300 Mikromol, einen sehr hohen Anteil an Arsen. Also, baden würde ich darin nicht. Da sich der See aus Schmelzwasser speist, sind diese Konzentrationen rein natürlich und keine Folge menschlicher Umweltpolitik. Die hat andere Auswirkungen, weshalb man über den See in den letzten Jahren viel gesprochen hat. Seit 1941 werden nämlich die See-Zuflüsse Lee Vining Creek und der Rush Creek von Los Angeles für die Trinkwasser-Gewinnung angezapft. Das sieht so aus, dass das Wasser über ein 520km langes Aqueduct, das sogenannte “Los Angeles Aqueduct”, nach LA transportiert wird. An diesem Aqueduct kamen wir während der Tour auch vorbei. Zwei weitere See-Zuflüsse, der Rush Creek und Mill Creek, werden zur Strom-Gewinnung durch Wasserkraft aufgestaut und weitere Zuflüsse führen nicht ständig Wasser. Das hat dazu geführt, das der See langsam austrocknete, was schwere ökologische Folgen hatte.
So sah der See jetzt komplett anders aus, als bei meinem ersten Besuch hier.

© cgar / Adobe Stock. Bild Nummer:31349423

Auf den Bildern ist zu sehen, was den See eigentlich berühmt gemacht hat: die Kalktuff-Formationen die aus dem Wasser ragen. Diese sind dadurch entstanden, das im See unter Wasser Quellen austreten, die einen höhren Anteil an gelöstem Calciumcarbonat besitzen. Da das Quellwasser einen anderen Säurewert hat als der Mono Lake, kommt es zur Ausfällung der Carbonate als Kalktuff. Leider sieht man heute nicht mehr so viel davon, was mich ein wenig enttäuschte.

© teesixb / Adobe Stock. Bild Nummer:132134094

Es hat Mitte der 1990er Jahre einige Gerichtsverfahren und Beschlüsse gegeben, die eine Begrenzung des Wasser-Raubes durch das LA Aqueduct vorsehen. Seitdem steigt der Wasserspiegel des Sees langsam wieder an.

Info Mono Lake
Länge des Sees: 20,6 km
Breite des Sees: 14,6 km
Volumen des Sees: 3,207 km³
Höhe über Meeresspiegel: 1946 m
Fläche des Sees: 182,5 km²
tiefste Stelle des Sees: 48 m
Mittlere Tiefe des Sees: 17 m
Art des Sees: Alkalischer Salzsee
GPS-Position: 38°00’11.0″N 119°00’59.9″W
Homepage: http://www.parks.ca.gov/?page_id=514
Visitor Center:
Mono Basin Scenic Area Visitor Center,
1 Visitor Center Dr,
Lee Vining, CA 93541, USA
Homepage des Visitor Center: https://www.fs.usda.gov/recarea/inyo/recarea/?recid=20256
37°58’01.4″N 119°07’12.8″W

Nachdem wir uns am Mono Lake umgeschaut haben, ging unsere Tour weiter. Es sollte erst einmal über den Tioga Paß in den Yosemite Nationalpark gehen.

Am Tioga Paß

© waymoreawesomer / Adobe Stock. Bild Nummer:136350971

Von Lee Vining, das in einer Höhe von ca. 2067m liegt bis zum Tioga Paß der auf einer Höhe von 3031m liegt, ist es also ein Höhenunterschied von ca. 970 Meter auf ca. 45 km. Dieses Bild habe ich von der Paßstraße (California State Route 120) zurück in Richtung Lee Vining fotografiert.

Bei 37°48’03.1″N 119°52’28.4″W erreichten wir den Yosemite Park Eingang “Big Oak Flat Entrance”

Source: © daveynin@flickr

Die Kosten für die Einfahrt sind wie folgt:
Privatfahrzeug: $35
Motorrad: $30
Zu Fuss, Fahrrad, Pferd, usw.: $20
Sollte man in den USA eine größere Rundreise machen und mehrere Nationalparks besuchen, dann lohn sich auf jeden Fall der “America the Beautiful Pass”, der zum Eintritt in fast alle Nationalparks berechtigt, aber Achtung, nicht alle! Es wird auch noch einmal unterschieden in Nationalparks und Staatsparks. In den State Parks gilt der Paß nicht. Der “America the Beautiful Pass” kostet z.Zt. $80 und ist ein ganzes Jahr gültig. Besucht man z.B. in einem Urlaub den Muir Woods, Yosemite, den Grand Canyon und den Bryce Canyon sind das schon knapp $100/Fahrzeug und schon hätte sich der “America the Beautiful Pass” bezahlt gemacht.
Den Paß können Sie online beziehen aber auch an allen Nationalpark-Eingängen kaufen.
Die Liste alle Parks die vom “America the Beautiful Pass” unterstützt werden: https://store.usgs.gov/s3fs-public/PassIssuanceList.pdf
Hier kann der Paß online bezogen werden: https://store.usgs.gov/pass
Es gibt auch einige Nationalparks die keine “Gates” und Kassenhäuschen haben. Hier muß ein Hänger am Rüpckspiegel befestigt sein, der kennzeichnet daß es für dieses KFZ einen “America the Beautiful Pass” gibt.
Ich empfehle diesen Paß unbedingt, denn bei einer so großen Rundfahrt erspart er doch erheblich an Eintrittskosten!
Wir kauften unseren “America the Beautiful Pass” hier und fuhren in den Yosemite ein.

Wenig später haben wir Rast gemacht und haben eine kleine Wanderung zum Lukens Lake gemacht (37°51’33.9″N 119°36’55.9″W )

Lukens Lake

Blick in das Yosemite Tal

Wir näherten uns dem “Bridalveil Creek”, dem Brautschleier-Wasserfall.

Schade, der Wasserfall führte nicht sehr viel Wasser, allerdings soll er im Herbst/Winter manchmal komplett versiegen.

Das Wasser stürzt hier 188 Meter in die Tiefe. Der Name stammt daher, das der Wind den Wasserfall verweht. Die Auslenkung durch den Wind kann manchmal bis zu 8 Meter betragen. Dann sieht es aus, als ob das Wasser schräg herunter fällt. Durch diese Auslenkung nannten die Ahwahneechee Indianer den Wasserfall “Pohono”, was so viel wie “Geist des aufbrausenden Windes” bedeutet. Sie glaubten ferner, das Einatmen des feinen Wassernebels, würde die Chancen bei der Partnersuche verbessern.





El Capitan

Der “El Capitan” ist so etwas wie das Wahrzeichen des Yosemite Nationalparks und ist 2307 Meter hoch (über Meeresspiegel). Die Höhe über dem Yosemite Valley ist ca. 1000 Meter. Durch seine fast senkrechten Felswände ist er immer wieder eine Herausforderung für Freeclimber.
Zur Entstehung des Namens gibt es folgendes Gerücht: Die Ureinwohner die hier ansässig waren, waren die Ahwahnee, die sich zu den Paiute-Indianern zählen. Der Häuptling besagten Stammes hieß “Tu-tock-ah-nu-lah” und so nannten die Ureinwohner auch den Berg. Der Berg war also nach ihrem Anführer benannt.
Als US Freischärler so um 1851 das Tal betraten, nannten sie den Felsen aber nicht Tu-tock-ah-nu-lah, sondern einfach nur “Häuptlingsfelsen”, was ins Spanische übersetzt so viel bedeutet wie “El Capitan”.

Eigentlich ist der El Capitan aber gar kein Berg im herkömmlichen Sinne. Aus dem Yosemite Valley sieht man zwar die senkrechten Felswände, doch dahinter fällt der El Capitan ganz flach ab. Es ist also eher die Abriss-Kante eines Plateaus.

Was sollten wir jetzt machen? Eine kleine Wanderung? Im Yosemite gibt es zwar 5 Ökosysteme (abhängig von der Höhe) und immerhin 160 sehr seltene Pflanzenarten und es gibt tolle Wanderwege mit sehr vielen Wasserfällen – auf der anderen Seite ist der Park massiv überlaufen. Jedes Jahr zählt der Park 3.000.000 Besucher und der Parkplatz war massiv überfüllt. Wie schhön war es dagegen am Lukens Lake. Wir beschlossen weiter zu fahren. Wer aber gerne wandern möchte, kann hier die Park-Landkarten downloaden: https://www.nps.gov/yose/planyourvisit/maps.htm. In vielen Foren wird z.B. der Wanderweg zum Vernal Fall empfohlen. Spektakulär ist die Wanderung auf den Half Dome, doch dafür benötigt man eine besondere Erlaubnis (Permit) und gute Kondition, denn die Wanderung überwindet 1500 Höhenmeter auf 24 km und man benötigt ca. 12 Stunden.

Als nächstes Ziel hatte ich den Glacier Point eingeplant, einen toller Aussichtspunkt auf das Yosemite Valley. Dazu würde es aber immens bergauf gehen und man weiß immer nicht, wie viel Zeit man für so eine Serpentinenfahrt benötigt.



Der Glacier Point liegt in einer Höhe 2200 Meter. Die Aussicht von hier ist einfach überwältigent.





Der obere der Wasserfälle, die zu sehen sind, ist der Nevada Fall, der untere ist der Vernal Fall.

Hier ist der Half Dome zu sehen.

Der Half Dome ist 2693 m hoch. Den Namen verdankt er, man kann es sich denken, seinem charakteristischem Aussehen. Die Erstbesteigung und die ersten Fotos wurden von dem Fotografen Ansel Easton Adams 1927 durchgeführt. Durch diese ersten Fotos wurde der Half Dome einem breiteren Publikum bekannt.
Ansel Easton Adams wurde in San Francisco am 20. Februar 1902 geboren und starb am 22. April 1984 in Carmel-by-the-Sea. Da waren wir ja auch schon. Der Fotograf hat sich zeitlebens für die amerikanischen Nationalparks eingesetzt.

Am späten Nachmittag erreichten wir Fresno.
Auch hier hatte ich wieder ein günstiges Motel 6 gebucht:

Motel 6 Fresno, CA – Blackstone North (**)
4245 N Blackstone Ave, Fresno, CA 93726
Homepage: Motel 6 Fresno, CA – Blackstone South
GPS-Position: 36°47’28.9″N 119°47’22.2″W

Als wir ankamen haben wir noch im Pool gebadet und haben uns anschließend im nahe gelegenen Walmart etwas zu essen geholt. Auf dem Weg zurück vom Walmart, es war schon dunkel, sahen wir wie eine Art Mini-Hubschrauber (zumindest klang es wie ein Hubschrauber), oder Drohne, ganz dicht über den Dächern fliegend, mit einem Suchscheinwerfer die Straßen absuchte. So etwas hatte ich bisher nur im Film gesehen.

rueckwaertsvorwaerts
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