Süd-Florida Reise, 24.05.2015, Fort Myers

Nach einer unruhigen Nacht, weshalb auch immer :-), evtl. böse Vorahnungen, gingen wir zum Frühstücks-Buffet. Das Motel war eine riesiger Komplex mit 158 Zimmern auf drei Etagen. Wenn man pro Zimmer zwei Personen rechnet (auch wenn viele Kinder dabei waren), dann komme ich auf über 300 Übernachtungsgäste. Wenn sich all diese Gäste fast zur gleichen Zeit in einem winzig kleinen Frühstücksraum treffen, in dem es einen Saft-Automaten und zwei Waffel-Eisen gab, kann man sich ungefähr vostellen, welches Chaos herrschte. In dem Moment wo die Bedienstete den Korb mit den Joghurts auffüllte, war er auch schon wieder leer. Wenn man sie dann ansprach erntete man nur ein genervtes Kopfnicken. Viele der Gäste kamen in ihrer Nachtwäsche zum Früstück. Ich weiß, in den USA sind einige Sitten anders, aber so etwas habe ich auf meinen bisherigen USA Reisen auch noch nicht gesehen. Hier schienen die Uhren anders zu gehen.
Obwohl frühstücken am Pool verboten war, zogen wir uns an den Pool zurück, und einige taten es uns gleich. Drinnen war es kaum auszuhalten. Und hier hatten wir zwei Übernachtungen gebucht. Jetzt wurde ich natürlich gefragt, weshalb hier zwei Übernachtungen und nicht im schönen Best Western in Naples. Tja, man kann so etwas leider nicht vorhersehen.

So, nun genug der Meckerei, der Tag hatte ja noch mehr zu bieten. Als erstes stand ein Besuch des Museums “Edison & Ford Winter Estates” auf dem Programm, danach sollte es an den Muschel reichsten Strand der USA gehen – Sanibel Island. Die Strecken sahen wie folgt aus.

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Thomas Alva Edison kam 1885 nach Fort Myers, das damals mehr ein kleines Dorf als eine Stadt war und kaufte sich weit außerhalb der Stadt ein Stück Land. In Fort Myers heiratete er auch seine zweite Frau Mina Miller im Keystone Hotel und verbrachte hier, bis zu seinem Tode im Jahre 1931, die Winter.

Von Fort Myers aus kommend, sieht man auf der linken Seite des McGregor Blvd die beiden Wohnhäuser von T.A. Edison und H. Ford. Beide verband eine lebenslange Freundschaft und so lag es nahe, daß sie Nachbarn wurden. Auf der rechten Seite kann man das Laboratorium von T.A. Edison besichtigen.
Es werden verschiedene Touren angeboten, die wir aber als recht teuer empfanden, so haben wir lediglich die Besichtigung des Laboratoriums + Museum gebucht.


Info Edison & Ford Winter Estates
Adresse:
2350 McGregor Blvd.
Fort Myers, FL 33901
US Mail: PO Box 2368
Fort Myers FL, 33902 ·
Tel.: +1-239-334-7419
Webseite:http://www.edisonfordwinterestates.org/about/hours-tickets-directions/
GPS:26°38’02.3″N 81°52’48.8″W
Öffnungszeiten: 7Tage/Woche von 09:00 Uhr – 17:30 Uhr
Kosten für selbst geführte Touren des gesamten Geländes:
Erwachsene: $20.00
Jugendliche (Alters 13-19): $15.00
Kinder (Alter 6-12): $12.00
Kinder unter 5 jahren haben freien Eintritt
Die Preise für die Tour die wir gebucht hatten, Laboratorium und Museum, waren wie folgt:
Erwachsene: $15.00
Jugendlich (Alter 13-19): $12.00
Children (Alter 6-12): $8.00
Kinder unter 5 jahren freier Eintritt.
Über die weiteren Touren und zusätzliche Infos kann man sich auf der Homepage informieren:
Hier kann man sich die Karte für die selbstgeführte Tour herunter laden (Stand 2009): Ford Edison Estates Tour map

Was wird gezeigt?

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Gezeigt werden die verschiedensten Erfindungen von T. A. Edison. Es ist schon erstaunlich was Edison alles erfunden hat. Viele Gegenstände die für uns alltäglich sind, oder in der Vergangenheit waren, wurden von Edison erfunden.
So war im Museum ein Ford Modell T ausgestellt, denn an vielen Teilen dieses Autos war Edison beteiligt. So hatte er auf seinem Grundstück hier in Fort Myers viele Kautschukbäume stehen um Naturkautschuk für die Reifen zu gewinnen. Diese Bäume stehen hier übrigens immer noch.


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Mehr als 2000 Erfindungen gehen auf das Konto von Edison, 1093 ließ er in den USA patentieren, 1239 Patente meldete er im Ausland an (bis Oktober 1910). 130 Patente waren in Deutschland angemeldet. So erwarb Emil Rathenau 1883 die Patente an der Glühlampe von Thomas Alva Edison und erwarb in Berlin in der Schlegelstraße 26 eine kleine Studiengesellschaft. Diese Gesellschaft firmierte unter dem Namen “Deutschen Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität”. Wenig später wurde die Gesellschaft noch einmal umbenannt in “Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft” auch besser bekannt unter dem kürzel AEG. Zeitweise war die AEG der größte Elektrogeräte-Hersteller weltweit. Der erste Direktor der Edison-Gesellschaft war der spätere Gründer des Deutschen Museums Oskar von Miller. Daran erinnert heute noch der “Oskar von Miller Ring” in München
Eine kleine Auswahl der wichtigsten Erfindungen:
Elektrischer Stimmenzähler für Versammlungen, Börsenkursanzeiger, Quadruplex-Übertragungstechnik für Telegrafie, Phonograph (Vorläufer des Diktiergerätes), Kohlekörnermikrofon für Telefone, Kohlefaden-Glühlampe (dem Vorläufer der Glühbirne), Schraubfassung für Glühlampen (die heutige Bezeichnung E27 heißt nichts anderes als Edison Gewinde 27), Elektrischer Stuhl, Elektrizitätszähler, Einphasen-Dreileiternetz, Kinetograph (die erste Filmkamera), Kinetoskop (ein Filmbetrachter), Projektionskinetoskop (Projektion von Film auf eine Wand, wie bei Super8 Filmen), Wiederaufladbare galvanische Zelle, Drehrohrofen für die Zementproduktion, Diamond Disc (ein Schallplattenformat), Nickel-Eisen-Akkumulator, Portland Zement, Latexprodukte, u.vm.

Hier die ersten Glühbirnen

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…..und hier eine ganze Auswahl an Glühbirnen
Dazu folgende Anekdote: Edison hatte den Stadtvätern Fort Myers’ den Bau von Straßenlaternen angeboten. Diese lehnte jedoch ab mit der Begründung, die Kühe könnten dann keinen Schlaf mehr finden !


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Vorne ein Phonograph


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Das Laboratorium, daß man so hergerichtet hat, als wäre Edison nur kurz weg und käme gleich wieder.


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Das Haus von T. A. Edison
Im Prinzip sind es zwei gleiche, gespieglte Häuser – die ersten Fertighäuser der Welt. Die beiden Fertighäuser wurden im Nordosten der USA gefertigt, per Schiff nach Fort Myers gebracht und hier wieder aufgebaut. Edison soll eine Abneigung gegenüber Essensgerüchen gehabt haben und so war das eine Haus zum Wohnen und Schlafen und das andere für Küche und Essen gedacht.


Was gibt es noch zu sehen?
Zum Beispiel den ersten aus Portland Zement gegossenen Swimming Pool (1910), den Edison jedoch nie selber genutzt hat, es war ein Zugeständnis an seine Frau. Man sagt, daß der Pool noch nie renoviert werden mußte. Er weist bis heute keinerlei Risse auf!
Edison war nicht nur ein genialer Erfinder, er war auch ein begnadeter Botaniker. Er umgab sein Haus mit vielen Pflanzen, von denen viele nicht einmal in den USA wachsen. Insgesamt zieren 6000 verschiedene Pflanzen/Bäume seinen Garten. Alle Pflanzen die man sehen kann wurden von ihm selbst gepflanzt. So sieht man auf dem Rundgang Florida-Palmen, Kalabash-Bäume aus Südamerika, Zimtbäume aus Asien, Feigenbäume und eine Menge an heimischen Pflanzen.

Was seinem Ruf als genialer Erfinder etwas geschadet hat, war die Brutalität mit der er die eine oder andere Erfindung durchsetzen wollte. So z.B. der Kampf um den im Haushalt gebräuchlichen Strom. Edison wollte gerne Gleichstrom etablieren, Nikola Tesla (1856-1943) Wechselstrom, und Edison war jedes Mittel recht um Wechselstrom zu diskreditieren. So wurde ein elektrischen Stuhl vorgeführt, der mit Wechselstrom betrieben wurde. Dieser war jedoch so konzipiert, daß der zum Tode Verurteile entsetzliche Qualen litt. Dann wurde der Elefant Topsy mittels Wechselstrom qualvoll hingerichtet. Später behauptete man, der Elefant hätte Menschen angefallen und hätte deshalb ohnehin hingerichtet werrden müssen! Edison erreichte mit solchen Aktionen jedoch genau das Gegenteil – viele Amerikaner empfanden Mitleid und Abscheu.
Edison trat zwar bei solchen Aktionen nie selbst in Erscheinung und gab immer nur den wissenschaftlichen Berater, doch letztendlich wußten Alle wer eigentlich dahinter steckt. So entschied der Wechselstrom von Tesla das Rennen für sich. Grund für diese Entscheidung: Da mit Wechselstrom eine Übertragung über viele Kilometer möglich ist, während man bei Gleichstrom Verstärker-Stationen hätte bauen müssen.
Zum sogenannten Stromkrieg gab es einmal eine tolle Sendung im in der Reihe “ZDF-Expedition”, heute Terra-X. Kann ich nur empfehlen!

Nach der Besichtigung ging es wieder zurück nach Fort Myers Beach.

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Hier bei 26°27’22.9″N 81°57’16.5″W unterhalb der Matanzas Pass Bridge.
Wir sind dann noch zum Fishing Pier und haben ein Eis gegessen und sind dann weiter gefahren nach Sanibel Island, ganz in die Spitze zum Sanibel Lighthouse. Der Strand ist einer der Muschel-reichsten der USA.


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Der Strand am Sanibel Lighthouse
GPS Position Parkplatz:26°27’05.0″N 82°00’57.6″W


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Hier am Strand haben wir den Rest des Nachmittages verbracht.
Es wurde mal wieder sehr dunkel und sehr windig, es regnete aber nicht. Noch nicht.


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Trotzdem haben wir dann unsere Sachen gepackt und sind dann irgendwann zum Hotel zurück und überlegten, was man mit dem angebrochenen Abend machen könne. Auf der Fahrt zum Fort Myers Beach war uns eine grandiose Minigolf-Anlage aufgefallen und so entschlossen wir uns, Minigolf zu spielen und fuhren wieder in Richtung Fort Myers Beach.


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Das Jungle Golf am San Carlos Blvd.
Daten hierzu:
Adresse: 17710 San Carlos Blvd, Fort Myers Beach, FL 33931
Öffnungszeiten: 7 Tage / Woche, 09:00 Uhr – 23:00 Uhr
Website: junglegolfminigolf.com
Preise:
$12.50 Erwachsene
$10.00 Kinder von 4-12 Jahren


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Wahnsinn, wie man so eine Minigolf-Anlage gestalten kann. Wenn es um das Präsentieren und Vermarkten geht, sage ich immer:” Das können nur die Amis!” Das ist keinesfalls negativ gemeint.

Wir hatte gerade die Hälfte der Bahnen gespielt, da fing es an zu regnen, aber wie aus Eimern. In den Tropen, so war unsere bisherige Erfahrung, geht das schnell vorbei. Dieses Mal besollte sich das nicht bestätigen. Dieses mal dauerte es länger. Wir hatten uns untergestellt und warteten….und warteten……und warteten….
Dann fragten wir den Platzwart ob wir am nächsten Tag zu Ende spielen könnten. Kein Problem! Das nenn ich mal Service. Ich glaube, bei uns in Deutschland hätte man sich schwer getan. Er schrieb eine kurze Bemerkung auf unsere Spielscheine und am nächsten Tag hatten wir tatsächlich keinerlei Probleme die Partie fortzusetzen.
Ich lief zum Wagen, fuhr ihn näher an den Eingang, die anderen konnten einsteigen, und dann fuhr ich zum Motel zurück, daß wir uns mal wieder mit einer Flasche Wein schön trinken mußten.


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