Nachdem wir aufgestanden und geduscht hatten, bereiteten wir am Pool unser Frühstück zu. Wir schoben Tische und Stühle zusammen und wollten einen Sonnenschirm dazu nehmen. Doch wir staunten nicht schlecht. In dem Sonnenschirm saß ein Frosch. Der hatte wohl vor dem Gewitter Schutz gesucht 🙂
Wir haben dann einen anderen Schirm genommen und den Frosch in Frieden gelassen
Die heutige Etappe unserer Reise sollte uns über Tarpon Springs auf die Lady Hawk Farm nahe Inverness führen. Folgende Strecke war geplant:
Strecke: Anna Maria Island – Inverness
Streckenlänge: 217 km
Fahrtzeit: 3:41 h
Nachdem wir Anna Maria Island verlassen hatten, ging es irgendwann auf die I-275. Diese Interstate führt auf einer imposanten Brücke über die Tampa Bay. Die Brücke ist der Sunshine Skyway.
Mit dem Bau dieser imposanten Brücke wurde 1982 begonnen. Die Bauzeit betrug 5 Jahre und eröffnet wurde die Brücke am 20. April 1987. Die Brücke ist 1770 Meter lang, die Höhe der Fahrbahn über dem Wasser beträgt 53 Meter, die Gesamthöhe (also Pfeiler inbegriffen) 131 Meter
Wenn man über eine so große Brücke fahren wird, möchte man doch auch ein Foto davon machen. Nach etwas suchen im Internet habe ich festgestellt, daß früher einmal eine kleinere Brücke über die Tampa Bay ging und das die verbliebenen Anfangs- und Endstücke für Fotoshootings freigegeben sind – der sogenannte S Sunshine Skyway Fishing Pier. Im Navi habe ich dann “zu Punkt auf Karte navigieren” und den entsprechenden GPS Punkt ausgewählt.
Die GPS Koordinaten des Endstücks auf der Seite Terra Ceia: 27°36’17.8″N 82°39’01.1″W
Achtung: der S Sunshine Skyway Fishing Pier ist ein Florida State Park. Somit sind Gebühren fällig.
Website des State Parks: https://www.floridastateparks.org/park-history/skyway
Öffnungszeiten: 24 Std./365 Tage/Jahr
Eintrittspreise:
Annual Entrance Passes erhalten 33% Nachlaß auf den Eintrittspreis
Eintrittspreis für Sightseeing: $3.00 pro Person (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang).
Für Angler gelten andere Preise. Bitte auf der Website informieren.
Blick auf das verbliebene Endstück des S Sunshine Skyway Fishing Pier.
Nun ging es über die Brücke.
So ganz geheuer ist mir das ja nie, über eine so hohe und lange Brücke zu fahren. Wenn man sich so anschaut wie manches amerikanische Hotel oder Motel zusammengeschustert ist, fragt man sich unweigerlich, ob so eine Brücke ebenfalls so gefertigt ist.
Unser nächstes Ziel war Tarpon Springs.
1890 begann man vor Tarpon Springs Natur-Schwämme kommerziell zu ernten/fischen. Aus diesem Grund warb man Schwammtaucher aus Griechenland (Dodekanes-Inseln und aus Chalkidiki) an. Auch heute noch ist der Anteil griechisch-stämmiger Bewohner in Tarpon Springs sehr hoch und wenn man in den Ort kommt hat man das Gefühl in Griechenland gelandet zu sein.
Wie immer, wenn der Mensch in die Natur eingreift, rächt sich die Natur irgendwann. So fiel ein Großteil der Schwämme 1938 einer Krankheit zum Opfer, dazu kam dann 1947 noch eine Algenpest, die der Schwammzucht endgültig den garaus machte. Heute werden für touristische Zwecke wieder Natur-Schwämme geerntet!
Hier sind wir an den “Historic Sponge Docks” (de. hiostorische Schwamm Docks)
( 28°09’20.6″N 82°45’38.4″W )
An diesen Docks konnte man Schwamm-Taucher sehen, die mit ihrer Ladung in den Hafen einliefen.
Und so sieht das Produkt der Natur aus, um das sich in Tarpon Springs alles dreht
Nach einem Bummel durch Tarpon Springs, die Innenstadt ist nicht sehr groß (auch wenn T.S. knapp 23000 Einwohner hat), fuhren wir weiter. Ursprünglich wollte ich noch einen Abstecher nach Homosassa Springs machen, um Manatees zu sehen, doch irgendwie waren wir alle KO und wollten nur schnell zur Lady Hawk Farm kommen, die wir gegen 17:00 Uhr – 18:00 Uhr erreichten. So ganz einfach zu finden war die Farm nicht, und von Tarpon Springs waren es immer noch knapp 90 km (1,25 Std) zu fahren.
Als wir es geschafft hatten standen wir vor einem großen Tor und auf einem Schild stand, man möchte bitte klingeln.
Die Besitzerin, Sue, kam und begrüßte uns mit einem sehr guten Deutsch, ließ uns ein und dann ging es über eine längere Auffahrt zwischen Pferdekoppeln hindurch…..
…. zu unserem Anwesen.
Ich habe lange nach einem Wort gesucht, das es richtig trifft. Die Räumlichkeiten waren so groß, da hätten auch mehrere Familien Platz gehabt. Allein die Küche + Eßraum waren so groß, wie meine komplette Wohnung in München. Eine riesengroße Terrasse mit einem Jacuzzi und ein großer Pool – alles hatten wir für uns alleine. Terrasse und Pool waren mit einem Fliegengitter-Gehäuse umgeben.
Sue erzählte uns, daß sie später noch einmal vorbei käme, da sie noch die Pferde von der Koppel in den Stall bringen müsse. Bei der Gelegenheit wollte sie uns noch ein Lagerfeuer machen. Sie ging erst einmal wieder und wir nutzten die Zeit um uns auf der Farm umzusehen. Eine tolle Farm – wir hatten uns sofort verliebt.
Auf der Fahrt zur Farm hatten wir noch Kleinigkeiten für ein spartanisches Abendbrot eingekauft. Bei der Sichtung des Geländes und des gesamten Gebäudes mußten wir feststellen, daß die Küche mit Allem bestückt war, was das Herz, bzw. der Magen so begehrt. Es fehlte uns an Nichts !! Sue hatte vorgesorgt. Klasse!
Unsere große Terrasse.
Hinter mir, dem Fotografen, steht ein großer Jacuzzi, in dem mehrere Personen Platz hatten. Hinten in der Ecke kann man den abgedeckten großen Grill sehen.
Irgendwann wurden die Pferde ganz unruhig, aber vor Freude und sprangen ganz übermütig auf der Koppel umher. Sue kam, um sie in den Stall zu bringen und sie für die Nacht fertig zu machen. Man merkte richtig, wie glücklich diese Pferde waren !! Selten so etwas anrührendes gesehen. Sue meinte, wir könnten doch schon Bekanntschaft mit den Pferden machen und mit in den Stall kommen. Sie stellte uns auch gleich den Pferden vor, mit dem jeder einzelne von uns reiten würde. Meine Lebenspartnerin bekam “Blue Moon Magic” zugewiesen und was soll ich sagen, die beiden verstanden sich sofort und man hatte das Gefühl das Pferd kommuniziert irgendwie mit ihr. Wir konnten uns gar nicht von den Pferden trennen. Aber irgendwann gingen wir zum Haus zurück und Sue setzte sich noch ein wenig zu uns. Natürlich wollten wir wissen weshalb sie so gut Deutsch kann und es stellte sich heraus, das sie Deutsche und vor 40 Jahren von Hannover ausgewandert ist. Nun haben wir sie natürlich mit Fragen nur so bombardiert. Wie es ihr ergangen ist, welche Hürden es für sie gab, usw..
Später machte Sie uns dann noch ein Lagerfeuer und wollte uns etwas besonderes bieten, indem sie uns zeigte, wie man Marshmallows grillt und mit Schokolade zusammen ißt. Die Marshmallows waren jetzt nicht so unser Ding. Das war einfach eine klebrige Angelegenheit und manchmal schmolzen Sie auch ganz im Feuer. Vielleicht waren wir auch einfach nur ungeschickt :-), aber der Wille zählt und die tolle Atmosphäre am Lagerfeuer.
Schon jetzt war klar, dieser Aufenthalt hier würde das Highlight unseres Urlaubs werden.
Wir blieben bis spät in der Nacht am Lagerfeuer sitzen und genossen die Ruhe. Hier draußen war nichts zu hören, kein Auto, kein Motorrad, keine lärmenden Mitbürger, usw..
HIER WAREN WIR ALLE RICHTIG GLÜCKLICH !
Gerne hätte ich hier die Kontaktdaten oder Buchungsadressen veröffentlicht, doch schon wenige Wochen nach unserem Aufenthalt, existierte die Internetseite nicht mehr und bei allen Suchen im Internet bekomme ich immer nur “Dauerhaft geschlossen” angezeigt. Hoffentlich ist Sue und ihrem Mann nichts passiert.
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