Politik

Viele Leser meiner Seite, gerade jüngerer Generation, werden sich vielleicht schon kritisch gedacht haben: Da reist einer durch die Welt und ruiniert unsere Umwelt. Deshalb möchte ich diese Seite nutzen, um meine Sicht der Dinge zu schildern. Auch ich habe die Weisheit sicherlich nicht mit Löffeln gefressen, aber Vieles kommt mir in der gegenwärtigen Situation zu kurz.

Ich berichte hier ja von meinen Urlaubserlebnissen und möchte die Leser animieren, auch solch große, selbst geführte Reisen zu unternehmen. Ist das noch zeitgemäß? Schwer zu beantworten.Ich fände es zuerst einmal wichtig, daß jeder bei sich anfängt, indem man nicht 5x im Jahr in den Urlaub fährt, sondern nur einmal. Inlandsflüge zwischen Stuttgart und Frankfurt, oder München – Berlin oder Hamburg Berlin müssen auch nicht sein. Wir leben ja in einer Marktwirtschaft in der Angebot und Nachfrage alles regelt. Wenn wir Bürger es nicht mehr nachfragen, werden solche Strecken irgendwann eingestellt.

Als meine Partnerin mich bat, die Unterschriftenaktion für die Bienen zu unterschreiben, habe ich spontan gesagt, dass Unterschriften keine Bienen retten. Selber aktiv werden! So haben wir dann irgendwann bei ihr im Garten alle Nadelgehölze entfernt und durch Blüh-Sträucher ersetzt.

Wenn jeder Mensch in seinem Leben ein klein wenig etwas ändert, wird daraus etwas Großes!

Eigentlich sollte dieser Blog unpolitisch sein. Was hat den Ausschlag gegeben, daß ich mich doch äußere? Ich habe soeben eine Aufzeichnung einer Markus Lanz Show gesehen wo eine Aktivistin der “Letzteren Generation” zu Wort kam und leider bleibt vieles, und das kennzeichnet den heutigen Journalismus, unwidersprochen. So wird nicht nachgefragt, wie dann ein Mitglied der letzteren Generation Urlaub auf Bali machen kann und wie er dort hin kommt und lässt deshalb in München einen Prozess gegen ihn platzen. Mit dem Fahrrad, oder dem verhassten Flugzeug?

Wann immer von Umweltverschmutzung, oder CO2 Belastung die Rede ist, reden wir über unser KFZ. Auch da, muß jeder bei sich anfangen. Muß es unbedingt der 7-sitzige SUV sein, oder reicht auch ein kleinerer Wagen?
Wenn man nur über das Auto spricht, ist das viel zu kurz gedacht? Ja, das Auto ist einer der Klima-Killer, aber müssen wir nicht unsere freie Marktwirtschaft, in der wir leben, komplett neu überdenken? Beispiel: Im zeitigen Frühjahr ist die Nachfrage nach Spargel, dem sogenannten König des Gemüse, groß. Was liegt da näher, diesen so früh wie möglich anzubieten? Als hier im Frühjahr in München noch Schnee fiel, wurde im Supermarkt um die Ecke Spargel aus Peru angeboten. Die ökologische Bilanz dieser Verschiffung des Spargel von Peru nach Deutschland hinterfragt man besser nicht! Oder Fleisch aus allgemein Südamerika über die Türkei nach Deutschland, dazu habe ich eine Dokumentation im TV gesehen, ein einziges ökologisches und Tierwohl- Desaster! Müssen wir nicht alle diese Gewohnheiten ändern?
Wir sollten auch aufhören unsere Probleme zu verlagern. Wir haben uns von der heimischen Kohle verabschiedet, obwohl wir noch 40 Mrd davon haben und kaufen die Kohle stattdessen in Südafrika und Südamerika ein ebenfalls eine ökologische Katastrophe, wenn diese nach Deutschland verschifft werden muß. Wir in D verabschieden uns vom Atomstrom, beziehen diesen jetzt aber teuer aus den Nachbarländern. Das ist, milde ausgedrückt, inkonsequent.

Wir reden immer über das Auto, aber wie sieht es eigentlich zu Wasser oder in der Luft aus? Schon einmal in der Flighradar24 App geschaut, wie viele Flieger tagsüber über unser Land fliegen? Wahnsinn! Aber wie schaute es eigentlich aus in der Luft, zu Wasser und zu Land?


1. Luft
Alle Hersteller in der Luftfahrt-Industrie, und damit meine ich nicht nur die ganz großen wie Airbus oder Boing, arbeiten mit Hochdruck an ” Zero Emission” Antrieben. Diese Forschung beinhaltet sowohl Wasserstoff- als auch E- Antriebe. Ich bin nicht tiefer involviert, aber ein Hauptproblem ist sicherlich, wie viel Last ich mit welcher Menge an Wasserstoff oder Strom man bewegen muß, bzw. welchen Schub ich benötige. Oder nehmen wir E-Antriebe, wo zu den Lasten der Fluggäste und ihrem Gepäck noch die Last der Akkus dazu kommt. Ein fast unlösbares Problem. So hat der eine oder andere Hersteller sein Konzept der City-Hubschrauber überdenken müssen, da der Auftrieb nicht reichte um mehrere Personen + Gepäck + Akku zu befördern. Aber wie erwähnt, wird an diesem Thema von allen Herstellern aktiv geforscht.

2. Wasser
Auch in der Seefahrt wird an diesem Thema aktiv geforscht.
Man geht heutzutage davon aus, dass die Schifffahrt für 3 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Da der Transportbedarf zur See steigen wird, geht man davon aus, dass die Umweltbelastung drastisch steigen wird. Um die Belastungen der Umwelt zu reduzieren, wurden Grenze für Schadstoffanteile in Kraftstoffen und spezifische Emissionen festgelegt.
Darüber hinaus wird auch an den zukünftigen Antrieben geforscht. Zum Beispiel forscht man mit LNG als Kraftstoff, mit Batterien + Elektromotoren (erste Batterie-Schiffe fahren bereits) und mit Brennstoffzellen + Elektromotoren, die eine hohe Reichweite und keine Schadstoffemission versprechen.
Aber auch mit Segelflügeln wird experimentiert. Hast Du schon einmal Bilder von der “Canopée” gesehen, die mit Segelflügeln fährt? Alle Antriebs-Möglichkeiten werden in die Forschung des Zero Emission Antriebs zur See mit einbezogen!
Man sollte auch überdenken, ob die Schiffsdiselmotoren zur Stromerzeugung laufen müssen, oder ob es nicht doch besser wäre, den etwas teureren Landrom zu beziehen.

3. Land
Anders verhält sich beim Antrieb zu Lande. Hier meint die Politik, sie hätte die Lösung der Zukunft gefunden und möchte den E-Antrieb ab 2030 vorschreiben. Meiner Meinung nach ein Fehler. Ich verstehe auch den “Autopapst” Ferdinand Dudenhöffer nicht, der sich mit seinen CAR – Center Automotive Research früh auf den E-Antrieb festgelegt hat.
Ich meine, solche Festlegungen verhindern Forschung, bzw. wissenschaftliches Arbeiten. Als Dipl. Ing. habe ich mal gelernt, dass DAS Hauptmerkmal wissenschaftlichen Arbeitens ist, dass Wissenschaft ergebnisoffen sein muss!
Des weiteren kennzeichnet Wissenschaft, dass sie von Methodenvielfalt lebt und begründete Argumente weit über persönlichen Meinungen stehen. Ist das heute der Fall? NEIN!
Man erinnere sich an Diesel und Benziner aus den 60er und 70er Jahren. Was waren das für Umwelt-Katastrophen! Wo stehen wir heute in der Motorenentwicklung? Man betrachte nur die geringen Abgaswerte eines Euro 6d-TEMP-EVAP-ISC oder Euro 6d-ISC-FCM. Was wäre vielleicht noch möglich, wenn man die Entwicklung nicht unterbinden würde?

Die Stadt München hat ja angefangen stufenweise Diesel in der Innenstadt zu verbieten. Weshalb eigentlich? Wegen der Mikro-Rußpartikel die der Rußpartikelfilter nicht filtert? Oder wegen des NOₓ, von dem Stand heute niemand weiß, ab welcher Konzentration es gesundheitsschädlich ist. Was ist die Folge solcher Verbote? Das sich die Dieselfahrer in Zukunft Benziner kaufen, was zu einem größeren CO2 Ausstoß führt (vergleiche bitte einmal den CO2 Ausstoß eines 1,8 l Diesel Baujahr 2012 mit einem 1,8 l Benziner Baujahr 2022 – der alte Diesel stößt weniger CO2 aus, als der Benziner neusten Baujahres. Anhand meines Wagens selber recherchiert). Aber das ist der Stadt München egal. (Achtung Zynismus:) Da München nicht am Meer liegt, brauchen sie sich um steigende Meeresspiegel nicht fürchten.

Also das E-Auto ist, möchte man uns weismachen, die Lösung. Ist dem so? Meiner Ansicht ist der umweltfreundliche E-Motor ein Ammenmärchen ist:

  • Bei der Herstellung der Akkus fällt CO2 an. Welcher Motor die bessere CO2 Bilanz hat, ist stark umstritten. Da lese ich jeden Tag sehr unterschiedliche und sich widersprechende Studien und ich mag mich nicht daran beteiligen welche Recht hat, aber Tatsache ist, die Herstellung der Akkus setzt CO2 in einer Menge frei, die man nicht vernachlässigen kann und darf.
  • Die Lithium Vorkommen. Die Lithium Vorkommen werden, das weiss man heute, nur 30 Jahren reichen. Kürzlich habe ich gelesen, dass Apple schon mit Lithium Minen direkt verhandelt um sich das Lithium für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. Da kann man sich ausmalen, dass der Kampf um das Lithium schon heute begonnen hat. Das Lithium wird heutzutage unter widrigsten Umständen in Minen gewonnen, wo sogar Kinder in Minen eingesetzt werden. Da schauen wir dann aber weg? Desweiteren sind die meisten Lithium Lieferanten, wie z.B. Chile, weit entfernt. Wie schaut es mit dem Transport aus? Wie groß ist die Verschmutzung der Weltmeere durch den Transport? Wie hoch ist diese Umweltbelastung? Darüber redet auch niemand. Diese ökologische Katastrophe wird verschwiegen.
    Ich will aber nicht verschweigen, dass an neueren Akkutypen gearbeitet wird (Feststoff-Akku).
  • Der Energiebedarf. Am 01.01. 2020 waren in Deutschland 65 800 000 Fahrzeuge zugelassen. Nehmen wir jetzt hypothetisch den Fall, man würde von heute auf morgen alle Verbrenner-KFZ duch ein 100 KWh E-Auto ersetzen, ergibt sich daraus ein Mehr an Energiebedarf pro 1x aufladen (!) von 6,58 TWh. Angenommen diese E-Auuto Fahrer würden ihren Wagen durchschnittlich 1x in der Woche aufladen ergibt sich daraus (bei 35 Wochen/Jahr) ein Bedarf von 348,74 TWh/Jahr. Ist vielleicht eine Milchmädchenrechnung, aber Wissenschaftler gehen tatsächlich von einem jährlichen Mehrbedarf, gegenüber heute, von mindestens 100 TWh/Jahr.
    Wie will man diesen Energiebedarf bei Abschaltung aller Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke schultern? Nur mit Windenergie und Solarzellen? Ganz bestimmt nicht! Wenn in einer Großstadt wie Berlin (1,2 Millionen zugelassene PKW) gegen 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein großer Teil der Pendler von der Arbeit kommt und ihr E-Fahrzeug an die Wall zum Aufladen hängen, wird sich eine Spannungsspitze ergeben, die nicht ganz ohne ist.
  • Infrastruktur. Ich lebe in München in einem 40 Mietparteien Haus. Die meisten davon fahren ein Auto – manchmal sogar mehr als ein Auto pro Mietpartei. Also mit einer 40er Mehrfachsteckdose ist es da nicht getan 🙂 🙂 . Man muss nicht Elektrotechnik studiert haben um zu ahnen welche Infrastruktur dafür notwendig ist. Da können die Städte heute schon anfangen Monster Kabel zu verbuddeln, Kraftwerke zu bauen und alle 10 Meter eine Ladesäule aufzustellen. Ganz extrem werden diese Infrastruktur-Anforderungen wenn wir von 800 V Schnellladetechnik sprechen. Keine schöne Vorstellung.
    Stand heute gibt es in Berlin ca. 519 Ladestationen. Wären in Berlin alle im Jahr 2020 zugelassenen KFZ E-Fahrzeuge, kämen bei 1,2 Millionen zugelassenen KFZ, 2312 E-Mobile auf eine Ladesäule. Viel Spaß beim alltäglichen Kampf um den Parkplatz mit Ladestation.

Die Politikerin A. Baerbock hat dazu kürzlich in einem Nebensatz eines Interviews gesagt (nicht wortwörtlich wiedergegeben):”Dann kann eben nicht mehr jeder Auto fahren, der heute noch Auto fährt.” Cem Özdemir (ebenfalls Politiker) hat es letztens bei Markus Lanz anders ausgedrückt:”Ich gehe davon aus, dass in Zukunft nicht mehr jeder Auto fahren will.” Das kann niemand vorhersagen. Jedenfalls, stand heute steigen die bundesweiten Zulassungszahlen. Leider haken die Journalisten nie nach. Was heißt das denn? Muss ich demnächst meine Bedürftigkeit ein Auto zu fahren nachweisen?

Aber es gibt weitere Nachteile des viel gepriesenen E-Antriebes:

  • Feuergefährlichkeit. Man hört ja immer wieder von E-Fahrzeugen, die in Brand geraten. Erst einmal müßte man mit Spezialschaum löschen, denn brennende Akkus mit Wasser löschen geht gar nicht. Ein anderes Problem ist die Bauweise der Akkus, die aus mehreren Zellen aufgebaut sind. Wird eine Zelle beschädigt, gerät diese durch Kurzschluß in Brand. Dadurch wird dann aber die nächste Zelle beschädigt, die dann auch in Brand gerät. Vor dieser Kettenreaktion durch permanente Kurzschlüsse haben die Feuerwehrleute Angst. In einem Interview meinte Andreas Ruhs, Brandschutzexperte der Frankfurter Feuerwehr, dass man E-Autos gar nicht löschen kann. Stattdessen müsste man E-Autos mindestens zwei bis drei Tage lang kontrolliert ausbrennen lassen. Das Sicherste aber wäre ein Wasserbad. Das gab es ja bei einem brennenden Tesla in Tirol, der über Tage in einem mit Wasser gefüllten Container versenkt wurde. Anschließend war niemand bereit den Schrott mit den ausgebrannten Akkus zu verwerten. Damit wären wir schon beim letzten Minus-Punkt.
  • Verwertung/Verschrottung. Zur Zeit gehen Experten gehen davon aus, dass Lithium-Ionen-Akkus nach 1.000 Ladevorgängen ausgewechselt werden müssen. Bei einer Reichweite von 100 Kilometer je Aufladung, hält ein Akku somit rund 100.000km. Das ist aber nicht das Lebensende, denn nach dieser Zeit, kann der Akku noch für verschiedene Tätigkeiten im Haus eingesetzt werden. Dazu gibt es von vielen KFZ Herstellern Vorschläge, wie diese Alt-Akkus eingesetzt werden können.
    Wenn der Akku dann mal wirklich ausgedient hat, kann er recyclt werden? Grundsätzlich muss man sagen, dass der Rohstoffkreislauf noch immer in den Kinderschuhen steckt. Ein Verfahren ist z.Zt., den Akku zu verbrennen und anschließend zu zermahlen. Dadurch können Kobalt, Nickel und das Kupfer wiedergewonnen werden, jedoch das Lithium, Graphit, Aluminium sowie das Elektrolyt sind nicht zu retten. Und für das Zermahlen wird wiederum Energie benötigt. So geht man davon aus, dass man 1,5 KWh Strom benötigt um 1 Kilo Akku zu ‘zerlegen’. Und natürlich entstehen beim Verbrennen auch Gase, die ganz bestimmt nicht super sauber sind!

Mein Fazit: Den Antrieb der Zukunft gibt es zur Zeit noch nicht! Auch der E-Antrieb ist es definitiv nicht! Ein Mix aus Benziner, Diesel, Wasserstoff, Brennstoffzelle und E-Antrieb wäre ratsam. Gleichzeitig sollte die Politik in die Forschung investieren und neue Antriebstechniken und auch neuartige Akkus wie z.B. Feststoff, oder Zink-Luft fördern, aber auch wie man Abgase herkömmlicher Verbrenner weiter filtern kann! Aber nicht einfach nur neue Grenzwerte vorschreiben und dann schaut mal zu wie ihr das schafft, sondern aktiv Forschung unterstützen! Auch der ÖPNV und die Sharing Angebote sollten unbedingt ausgebaut werden (auch wenn Studien belegen, dass der Verkehr durch Sharing zunimmt)!

Aber ich wollte ja noch meine Reisetätigkeit rechtfertigen. Ich selbst besitze zwar einen 1,8l Diesel, doch der steht in der Woche. In der Woche bewege ich mich mit dem ÖPNV in München fort, was auch den meisten Sinn macht. Ich fahre nicht in jeden Schulferien in den Urlaub, sondern lediglich 1x im Jahr eine größere Reise. Wenn ich denn mal Auto fahre, lasse ich auf einem Parkplatz nicht den Motor laufen, damit die Klimaanlage, oder die Sitzheizung läuft. Ich habe auch nicht die Fenster bei laufender Klimaanlage offen! Mein CO2 Fußabdruck ist also eher klein!


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