USA Osten, 06.06.2019, Tagesausflug nach Toronto - Lockport

Als wir aufwachten schauten wir als erstes nach draußen. Mist, leicht regnerisch und sehr nebelig.


Bei der Planung des Urlaubs hatte ich mir für diesen Tag zwei Optionen überlegt:

  1. einen weiteren Tag an den Niagara Fällen
  2. über die Kanadische Grenze nach Toronto
    Wir schauten im Internet nach dem Wetterbericht. In Kanada sollte es in zwei Stunden schön werden, hingegen für Niagara Falls war die Prognose nicht so gut. So entschieden wir uns für Toronto.
    Da dieses aber der letze Tag in Niagara Falls sein sollte und wir auschecken mußten, haben wir den Wagen beladen und sind dann nach Toronto gefahren: 132 km / 1 Stunde 45 Minuten

Wir mußten als erstes natürlich über die USA – Kanada Grenze, doch schon zur Rainbow Bridge zu gelangen war nahezu unmöglich. Zur Zeit (Mitte 2019) wurde sehr viel gebaut und die Auffahrt zur Rainbow Bridge neu gestaltet. Im Navi existierte diese riesige Baustelle nicht und so führte uns das Navi immer wieder über die Baustellen-Route. Also richteten wir uns nach den Umleitungen, doch die waren so schlampig beschildert, dass es eine Ewigkeit dauerte, bis wir vor dem US Zöllner von der Homeland Security standen. Bei der Ausfahrt habe ich noch höflich gefragt, ob auch sichergestellt sei, das wir innerhalb eines Tages ohne Probleme wieder einreisen dürfen. Wir würden nur einen Tagesausflug nach Toronto machen. Der Zöllner antwortete sehr freundlich, das es überhaupt kein Problem sei.
Der kanadische Zöllner hat uns, es ist eben eine Einreise, schon genauer interviewt, was wir denn in Kanada wollten. Aber letzten Endes waren wir recht schnell durch und befanden uns sehr zügig auf dem Queen Elisabeth Way Richtung Toronto. Was uns in Kanada sofort auffiel, ist die rabiate und aggresive Fahrweise fast aller Autofahrer. Nicht im geringsten zu vergleichen mit der vorsichtigen, defensiven Fahrweise vieler Amerikaner.

Unser Hauptziel in Toronto, und das obwohl ich Höhenangst habe, war der CN Tower. Den sieht man schon von weitem. Unterwegs war das Wetter aufgeklart und jetzt sogar richtig sonnig.

Der CN Tower ist heute ein Wahrzeichen der Stadt Toronto. Ursprünglich wurde er zur Verbesserung der Funkleistung gebaut und sollte für die Bevölkerung gar nicht zugänglich sein. Dem stehen 2 Millionen Besucher gegenüber, die er jetzt jedes Jahr verzeichnet. Über 30 Fernsehr und Radioprogramme werden durch den Turm übertragen.

Fakten CN Tower
Höhenlage: 81 m
ursprüngl. Verwendung: Fernsehturm, Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Fernsehturm öffentlich zugänglich
Besitzer: Canada Lands Company
Baukosten‎: ‎63 Mio. C $
Bauzeit: 1973–1976 (40 Monate)
Bauarbeiter/Arbeitszeiten: 1537 Arbeiter in mehreren Schichten7/24 Stunden am Tag/ fünf Tagen in der Woche
Betriebszeit: seit 1976
Gesamthöhe: 553,33 m
Gesamtmasse: 117.910 t
Turmgrundriss: Y-förmig
Turmkorb:
Durchmesser: 43 Meter
Durchmesser: maximal 36,5 Meter Höhe
Gewicht Turmkorb: 318 Tonnen
Turmkorb-Höhe: 350,5 Meter
Titel:
1975 bis 2009: höchster Fernsehturm der Welt
1975 bis 2007: höchstes freistehendes und nicht abgespanntes Bauwerk der Erde
GPS: 43°38’33.1″N 79°23’13.0″W
Homepage:

Gegenüber dem CN Tower liegt der Roundhouse Park der sich auf dem ehemaligen Gelände der Railway Lands befindet.

Auf dem Gelände befindet sich noch ein sogenannter Ringlokschuppen und das Toronto Railway Museum (Eisenbahnmuseum)

Links neben dem CN Tower liegt der Bobbie Rosenfeld Park (mit dem im Bild zu sehenden Brunnen (Fanny, “Bobby” Rosenfeld war eine kanadische Leichtathletin und Olympiasiegerin).
Dahinter das Rogers Centre (bis 2005 SkyDome). Das Rogers Centre ist nach dem kanadischen Telekommunikationsunternehmen Rogers Communications benannt und ist eine multifunktionale Sportarena.

Nun bezahlten wir unseren Eintritt und wollten auf den Turm, doch irgendwo haben wir eine Tür verpasst…….und auf einmal standen wir wieder draußen. War ja aber insofern kein Problem weil die Tickets ihre Gültigkeit nicht verloren. Allerdings mußten wir erneut durch die Sicherheitskontrollen. Dann wurden wir am Grund des Turms an allen möglichen Läden vorbei geführt. Man macht das, um den Andrang zu entzerren.
Die nachfolgenden Bilder zeigen Toronto vom CN Tower aus gesehen.

Der große See, an dem Toronto liegt, ist der Lake Ontario. Der Lake Ontario ist ist ungefähr so groß wie Rheinland-Pfalz und wenn man ihn mit dem größten Sees Europas, des Ladogasee, vergleicht, ist der Lake Ontario um rund 1000 km² größer. Er ist 244 Meter tief und wird durch den Niagara River aus dem Eriesee gespeist.

In 342 m Höhe ist ein Glasboden eingelassen, durch den man senkrecht nach unten schauen kann.




Wir sind dann mit dem Fahrstuhl wieder nach unten gefahren, sind die Hauptstraße hinunter gegangen und an der Waterfront des Lake Ontario zurück.

Vom Harbour Square Park West aus in Richtung Harbour Square Park fotografiert.

Vom Harbour Square Park West aus fotografiert.

Wir entschlossen uns, wieder zurück zu fahren. Erst einmal waren es noch einige Kilometer bis zu den USA und zu unserem abendlichen Ziel, dem Ort Lockport, erst recht. Vielleicht konnte man, vorausgesetzt das Wetter in den USA ist so schön wie in Kanada, noch etwas Zeit an den Niagara Fällen verbringen. Wir waren schnell aus der Tiefgarage raus und auf dem Queen Elisabeth Way. Doch schon nach kurzer Zeit waren wir genervt. STAU, bzw. Stop and Go Verkehr. Wir versuchten eine kleine Umleitung mittels Navi, doch als wir wieder auf dem Queen Elisabeth Way waren, standen wir wieder im Stop and Go Verkehr. Hörte das denn niemals auf? Nein, es sollte nicht aufhören und sich erst bei dem großen Autobahnkreuz des Queen Elisabeth Way mit der ON-420 aufhören. Fast 100 km Stop and Go! Wahnsinn. Weshalb sich das so staute, keine Ahnung. Vielleicht waren die beiden riesigen Einkaufszentren zu beiden Seiten den Queen Elisabeth Way der Grund.
Als wir dann in Niagara Falls (CA) ankamen sind wir noch ein wenig an den Horseshoe Falls entlang gelaufen, haben uns ein wenig in die Sonne gesetzt und ich habe geschaut, ob ich noch irgendwo ein gutes Foto Motiv finde




Zu den kanadischen Schiffen der Hornblower Cruises führt eine kleine Zahnradbahn-

Die Horseshoe Falls







Die amerikanischen Niagara Fälle

Die Rainbow Bridge, mit der USA-Kanada Grenze in der Mitte

Das Sheraton auf kanadischer Seite und der weiße Turm ist das Casino Niagara

Es wurde 18:00 Uhr und Zeit in Richtung Hotel zu fahren. Das abendliche Endziel war Lockport im Bundesstaat New York – also von Kanada wieder zurück in die USA.
Dieses Mal war es natürlich der amerikanische Zöllner, der uns ausgefragt hat. Trotzdem, bei uns selbst ging es relativ schnell, doch wenn man jemanden vor sich hat, der erst einmal palavern muß – das nervt. Wir haben dann auf US-Seite noch einmal getankt und sind dann eine ereignislose, uninteressante Strecke nach Lockport gefahren.
Ich hatte erst überlegt an einem Tag von Niagara Falls bis nach New York City zu fahren. Das wären, je nach Strecke knapp 700 km und 7 Stunden Fahrt. Das wollte ich uns dann doch nicht zumuten und vielleicht gab es ja unterwegs auch noch etwas zu sehen. Aus diesem Grund hatte ich ziemlich auf der Mitte in Binghamton eine Übernachtung eingeplant. Zwei Tage mit je ca. 350 km Fahrt – da wollte ich die erste Strecke etwas verkürzen, deshalb hatte ich noch die Weiterfahrt von Niagara Falls eingeplant. Ein weiterer Grund waren die Preise. Während man in Niagara Falls pro Nacht und Person 150€ und mehr bezahlt, sollte es in Lockport nur rund 80€ kosten.
Wir kamen gegen 18:30 in Lockport an und bezogen unser, im voraus gebuchtes, Best Western. Dieses Best Western hat sicherlich bessere Zeiten gesehen, aber es war sauber und die Betten bequem. Am Empfang hatten wir jeder eine Tüte mit einer Flasche Wasser und etwas Süßigkeiten als Empfangsgeschenk bekommen.

Best Western Plus Lockport Hotel
515 South Transit Street, Lockport, NY, 14094, US
Reservierungen: (08000) 001492
Homepage: https://www.guestreservations.com/best-western-plus-lockport-hotel


Lockport ist auf der Karte eigentlich als recht großer Ort verzeichnet doch wenn man ehrlich ist, ist es eine Hauptstraße, eben die Transit Street, und um die Straße herum stehen alle Häuser. Wie in vielen amerikanischen Städten. Wirkt igendwie sehr trostlos.
Wir haben dann unsere Koffer ins Motel geschafft und haben in Tripadvisor geschaut, wo man in diesem Nest etwas essen kann. Um diese Uhrzeit gab es, für amerikanische Verhältnisse sehr untypisch, nicht mehr so viel.
Recht gut bewertet war die nachfolgend aufgeführte Pizzeria:

Sunny’s Family Drive-In Restaurant
5780 S Transit Rd, Lockport, NY 14094-5812
+1 716-433-4747
Homepage: http://sunnyslockport.com


Da sich das “Restaurant”, wie auch unser Best Western, an der Transit Road befand, sind wir diese Straße entlang bis zum Restaurant und weshalb heißt die Transit Road so? Weil über diese Straße der gesamte Transit Verkehr rollt. Es herrschte extremer Verkehr, viele Trucks und nicht schön zu gehen, aber schließlich erreichten wir das “Restaurant”. Im ersten Moment waren wir etwas entsetzt. Jeder Mc Donalds oder Burgerking in Deutschland sieht liebevoller eingerichtet aus. Plastikbesteck mußte man sich aus Automaten ziehen und die Servietten waren Papiertücher wie sie in Deutschland auf Restaurant-Toiletten hängen. An einer Art Theke hing die Speisekarte und wir bestellten.
Die Pizza war aber sehr reichhaltig belegt und schmackhaft. Wir konnten uns nicht beklagen.
Als wir fertig waren gingen wir wieder die Transit Road entlang zum Best Western. Wir kamen an einer Feuerwache vorbei und plötzlich fiel ein Schuß. Als jemand der seinen Wehrdienst abgeleistet hat kann ich einen Schuß sehr gut von anderen Geräuschen unterscheiden. Offensichtlich machte die hiesige Feuerwehr Schießübungen. Wir waren entsetzt und beschleunigten unseren Schritt und waren froh, als wir kurz darauf das Best Western erreichten.
Der Schuß galt sicherlich nicht uns, aber Sorgen macht man sich trotzdem. An einer breiten vierspurigen Transitstraße, die Geschäfte lagen alle 100 m weiter zurück (zur Straße hin sind immer die sehr großen Parkplätze), die Straße spärlich beleuchtet und man ist weit und breit mutterseelenallein unterwegs und dann fällt ein Schuß – da bekommt man es schon mit der Angst.

rueckwaertsvorwaerts
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