Verkehrsregeln in den USA

Haftungsausschluß
Alle Angaben habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, ich kann aber natürlich nicht ständig alle hier niedergeschriebenen Verfahren, Regeln, Gesetze, Vorschriften, Empfehlungen auf Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen – da hätte ich viel zu tun.


Deshalb gilt: Eine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben, sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann ich nicht übernehmen!


Wenn Sie feststellen sollten, daß etwas, was ich hier schreibe, nicht mehr gültig oder sogar falsch ist, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar.

Wer sich sehr ausführlich und umfassend informieren möchte, tut dieses am Besten auf den Seiten des auswärtigen Amtes: Reiseinformationen des auswärtigen Amtes zur USA

Straßenarten

In den USA gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Bezeichnungen für Straßen: Boulevard, Lane, Highway, Parkway, Street, Way, Avenue, Turnpike usw..
Eine besondere Stellung nimmt der Freeway ein. Er bezeichnet eine meistens mehrspurige Straße mit eindeutig festgelegten Ein- und Ausfahrten und ist kreuzungsfrei. Daher entspricht er am ehesten dem, was wir unter Autobahnen verstehen.
Daneben gibt es noch Interstates. Das sind die großen Verbindungsstraßen quer durch den Kontinent. Die US-Highways entsprechen in etwa unseren Bundesstraßen und die State-Highways unseren Landstraßen.
Verwirrend wird es, wenn es zu Mischformen kommt – also wenn ein State-Highway oder ein County-Highway ein Freeway ist.

Was zum Teil sehr hilfreich ist, dass Straßen zumeist nicht nur mit ihrer Nummer, sondern bei den Auffahrten auch noch mit der Himmelsrichtung bezeichnet werden, in die sie führen. Wenn man also in San Diego ist und nach LA will, braucht man nur nach den entsprechenden Verkehrsschildern achten, die die Bezeichnung “N” tragen. Das kann zum Beispiel bei der Interstate 75 Richtung Norden so aussehen: „I-75 N“.
Die Nord-Süd-Interstates tragen ungerade Nummern, angefangen beim I-5 entlang der Pazifikküste bis zum I-95 an der Atlantikküste. Die Ost-West Interstates haben gerade Nummern, angefangen beim I-10 (Florida – Kalifornien) bis zur I-94 (Boston-Seattle).

Fahrspuren

Amerikanische Fahrbahnmarkierungen:
gelb trennt den Gegenverkehr,
weiß trennt Fahrbahnen in gleicher Richtung und markiert den Straßenrand,
rot bzw. orange sind die Markierungen in Baustellen.
Ein gelber Doppelstrich bedeutet absolutes Überholverbot.
Achten Sie immer darauf, daß links von Ihrem Fahrzeug eine gelbe Markierung ist. Befindet sich dort eine weiße Markierung, überholen Sie entweder oder Sie fahren auf einer mehrsprurigen Straße bzw. einer Einbahnstraße in die falsche Richtung (als Geisterfahrer).
Ein gelber Strich als linke Straßenbegrenzung bedeutet Einbahnstraße.

Multi-Lane

Neben der relativ einfachen Basismarkierung treten einige Sonderfälle auf:
Zahlreiche Staaten kennen sog. “Left Turn Center Lanes”, also zentrale Linksabbiegespuren. Diese findet man insbesondere auf größeren Ein- und Ausfallstraßen, damit der Linksabbiegeverkehr den fließenden Verkehr nicht behindert. Will man nach links abbiegen, ordnet man sich in die Linksabbiegespur ein und darf sie maximal 80 Meter weit befahren. Bei Gegenverkehr kann man auf der Abbiegespur auch zum Stehen kommen. Abbiegespuren sind grundsätzlich nur ausgesprochen vorsichtig zu benutzen, da sie für Fahrzeuge beider Fahrtrichtungen dienen.

Im Überlandverkehr sind immer noch 3-spurige Straßen verbreitet, bei denen für beide Fahrtrichtungen gleichzeitig (!) eine Überholspur zur Verfügung steht.

Keep in Lane

Während in Europa auf mehrspurigen Straßen das Prinzip “Rechts fahren, Links überholen” gilt, orientiert sich der amerikanische Verkehr an der Vermeidung von Spurwechseln (Keep in Lane). Auf mehrspurigen Straßen kann man sowohl links wie rechts überholen. Bei jedem Spurwechsel, auch nach rechts, muß man sich vergewissern, daß man nicht von rechts überholt wird. In einigen Bundesstaaten wird ein unmotivierter Spurwechsel mit Bußgeld geahndet.

Car Pool

In einzelnen Staaten sind auf mehrspurigen Straßen zur Berufsverkehrszeit Spuren für Fahrzeuge, die mit mehr als zwei Insassen besetzt sind, reserviert. Diese “Car Pool Lanes” genannten Fahrstreifen dürfen auch nur von Fahrzeugen mit der Mindest-Insassenzahl benutzt werden. Verstöße hiergegen werden mit Bußgeldern im Bereich von mehr als € 250 bestraft.

Wichtiges zum Thema Parken

Was wir aus Deutschland gar nicht kennen, sind farbig markierte Bordsteine. Diese Regelungen sollte man aber kennen, damit man nicht abgeschleppt, oder seinen Mietwagen mit einer Parkkralle wiederfindet.
roter Bordstein: absolutes Halteverbot
weißer Bordstein: maximal fünf Minuten während der Geschäftszeit
grüner Bordstein: maximal zehn Minuten während der Geschäftszeit
blauer Bordstein: nur für Behinderte
gelber/schwarzer Bordstein: Ladezone.

„No Standing“ und „No Parking“, – Halte oder Parkverbotsschilder sollten unbedingt beachtet werden. Nur dort parken, wo es eindeutig erlaubt ist. Richtet man sich nicht dananch, findet man schnell eine Kralle an seinem Fahrzeug, oder das Fahrzeug entfernt. Das Fahrzeug muß man dann auslösen was nicht nur sehr teuer ist, es kostet auch unnötig Zeit.

Ebenso ist das Parken näher als 3 Meter an einem Hydranten oder einer Einfahrt verboten. Viele Häuser in den USA waren und werden immer noch aus Holz gebaut. Deswegen hat die Feuerbekämpfung und -vorsorge einen extrem hohen Stellenwert. Vielerorts finden sich zur Feuervorsorge (oft rote) Hydranten. Parken Sie nie vor einem Hydranten. Das Fahrzeug wird in der Regel in kürzester Zeit abgeschleppt, die entstehnden Kosten sind enorm und das Bußgeld extrem hoch

Anschnallpflicht

Außer in New Hampshire besteht in allen Staaten Anschnallpflicht.

Geschwindigkeit

Die maximalen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind z.T. recht unterschiedlich, in einigen Bundesstaaten sind sie auf den Interstates z.T. sogar ganz aufgehoben.
Ganz grob kann kan man die Höchstgeschwindigkeiten aber wie folgt einteilen:
westliche Bundesstaaten: 75 Meilen/Stunde (mph) (= 121 km/h)
östliche Bundesstaaten: 70 mph (113 km/h)
Einige wenige Staaten, hauptsächlich im Nordosten: 65 mph (105 km/h),
Hawaii: 60 mph (97 km/h)
Einige kleinere Gebiete in Texas und Utah erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 80 mph (129 km/h).

Im Umfeld von Schulen ist die Geschwindigkeit sehr häufig auf 15 Meilen/Stunde begrenzt. Häufig wird das jedoch dadurch eingeschränkt, daß diese Begrenzung nur gültig ist, wenn ein gelbes Licht brennt oder Kinder anwesend sind.

Geschwindigkeitskontrollen werden sehr häufig durchgeführt, z.T. sogar aus der Luft. Die Strafen sind z.T. sehr empfindlich. Wenn sie nicht direkt eingezogen werden, dann später über den Auto-Vermieter. Sollte ein Eintreiben dieser Bußgelder nicht möglich sein, erfolgt schon mal ein Vermerk und wenn man Jahre später wieder in die USA einreisen möchte, kommt es dann zu Problemen.

Schulbus

Die gelben Schulbusse, die jeder schon einmal in einem amerikanischen Spielfilm gesehen hat, sind besondere Verkehrsteilnehmer. Wenn sie halten, darf man sie nicht überholen – auch in Gegenrichtung darf man nicht vorbeifahren. Hält man sich nicht hieran, so sind die Strafen extrem hoch. Schulbusse verkehren zumeist außerhalb der Ferien früh morgens, mittags und am späten Nachmittag.

Vorfahrt

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4 Way / All Way Beschilderung

Eine Besonderheit sind Stopp-Zeichen mit dem Zusatzvermerk “4 Way” oder “All Way”. Dieses Schild bedeutet, daß man aus jeder Richtung kommend, an dieser Kreuzung vollständig zum Stehen kommen muß. Es fährt dann der zuerst, der auch zuerst an der Kreuzung war und ist das mal nicht eindeutig, verständigt man sich mit Handzeichen. Überhaupt ist der Schilderwald in den USA nicht so groß wie bei uns und es wird viel kommuniziert. Für einen ungeduldigen Deutschen ist das erst alles etwas ungewohnt, aber nach drei Wochen Urlaub lernt man den amerikanischen Verkehr lieben, da er weniger hektisch is.

Rechtsabbiegen

Meistens ist es so, daß die Ampel, anders als bei uns, an der gegenüber liegenden Straßenecke steht, oder in der Mitte der Kreuzung hängt. Wenn man nun an eine Kreuzung kommt und die Ampel gegenüber steht, fragt man sich als Deutscher, ob man nun abbiegen darf. Ja, in den meisten US-Staaten ist das Rechtsabbiegen bei Rot erlaubt. Ähnlich wie bei uns beim “grünen Pfeil” sollte man an der Kreuzung vollständig zum Stehen kommen und sich davon überzeugen, daß man gefahrlos nach Rechts abbiegen kann. Leider erlauben nicht alle Staaten das “Turn Right on Red”, von daher sollte man sich hierüber vorher erkundigen. Achtung: Befindet sich an einer Ampel das Hinweisschild “No Turn on Red”, so darf man hier ausnahmsweise bei Rot nicht abbiegen.

Alkohol

Für Kraftfahrer gilt in den meisten Staaten ein absolutes Alkoholverbot. Oftmals ist es verboten, Alkoholika offen sichtbar im Auto liegen zu lassen. In manchen Gegenden ist es untersagt, Alkohlbehältnisse geöffnet im Auto, also auch im Kofferraum, zu transportieren.

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