Große Namibia Rundreise, 18.07.2017, Kalahari Anib Lodge - Canyon Village Loidge

Schade, dass es schon wieder weiter ging, wir wären gerne noch länger geblieben. Die Gastfreundlichkeit und der Service in der Anib Lodge waren einfach klasse.

Nächste Station war das Canyon Village der Gondwana Collection, der gleiche Betreiber wie die Anib Lodge.Folgende Route war zu fahren, Alternativen gab es nicht:

Zunächst ging es auf der B1 (die noch asphaltiert ist) Richtung Keetmanshop.

Hier machten wir kurz Rast auf einem namibischen Rastplatz.

Auf Höhe des Örtchens Tses sieht man zur Rechten in ca. 30 km Luftlinie den Brukkaros Krater. Wenn man sich den Brukkaros Krater auf Google Earth oder in einer anderen Satellitenaufnahme anschaut, sieht er aus wie ein riesiger, kreisrunder Vulkan inmitten der Steppenlandschaft.
Wissenschaftler nahmen anfangs an es sei ein Vulkan, doch was sie stutzig machte, war das Fehlen von Lava. Heute nimmt man an, daß der Krater durch eine “Ring of Intrusion” entstanden ist. Ich will da gar nicht näher drauf eingehen. Sehenswert ist es schon – inmitten der Steppenlandschaft dieser hohe Berg.

Wir standen vor der Frage ob sich die Anfahrt lohnt. Alleine auf der M98 von Tses bis Berseba sind es schon 40 km Schotterpiste, dazu kommen dann noch 3km für geübte 4×4 Fahrer und SUV mit großer Bodenfreiheit. Dann steht man erst vor dem Berg, der eine Höhe über der Steppe von 650m hat! Da dann hoch wandern und vielleicht noch in den Krater war uns zu viel Zeitaufwand. Die Vegetation am Kraterrand soll zwar fantastisch sein, doch wir haben uns dagegen entschieden, denn es lag noch sehr viel Fahrt vor uns. Wie sich später herausstellen sollte, die richtige Entscheidung.
Ich weise aber darauf hin, daß in vielen Reiseführern und auf vielen Internetseiten steht, daß sich ein Besuch bei genügend Zeit, durchaus lohnt.

Info Brukkaros Krater
Entstehung: vor 80 Millionen Jahren gegen Ende der Kreidezeit
Höhe über HNH: 1590 m
Höhe über Hochebene: 650 m
Höhe Kraterboden: 350 m unter Kraterrand
Kraterdurchmesser: 3 km
GPS: 25°52’08.1″S 17°46’53.9″E
Infos: Brukkaros Krater bei Wikipedia

Kurz vor Keetmanshop, hatte ich die nächste Besichtigung geplant: Den Köcherbaumwald.

Dazu biegt man kurz vor Keetmanshoop nach links ab auf die C16 und nach 50 Metern sofort wieder links auf die M29. Nach 12 km und 10 min auf mittelmäßig guter Schotterpiste erreicht man dann die Einfahrt zu einer kleinen Farm. Man geht durch einen Vorgarten betritt das Privathaus und wird von einem Niederländer empfangen, der einem in einem kleinen Büro Tickets verkauft. Man fährt dann mit dem Auto noch einmal einige Meter und erreicht den Parkplatz für den Köcherbaumwald.
Köcherbäume (Aloe dichotoma) sind keine Bäume, sondern gehören zu den Aloen und wachsen meistens eher alleine. Das ist das Besondere an diesen Köcherbäumen: 250-300 Köcherbäume wachsen hier wie in einem kleinen Wald. Auf Grund dieser Besonderheit, wurde der Köcherbaumwald 1955 zum Nationalen Denkmal erklärt.
Seinen Namen “Köcherbaum” hat die Aloe erhalten, weil die heimischen San das Holz zur Anfertigung von Köchern für ihre Pfeile nutzten.

Köcherbäume können bis zu 9m hoch werden.

Die Köcherbäume blühen in den Wintermonaten Juni/Juli hellgelb. Die Blütenstände können 30 cm lang werden. Die Aloe dichotoma ist winterhart und blüht das erste mal im Alter von ca. 30 Jahren.
Das Alter der Aloen kann leider nicht genau bestimmt werden, aber Experten können ja die Wuchsgewschwindigkeit bestimmen und so hat man ermittelt, daß die Aloen so zwischen 200 und 300 Jahre alt sein müßten.

Klippschiefer waren uns ja schon am Hardap Damm begegnet, aber hier saßen in jedem Strauch mindestens 10 dieser, meine Partnerin sprach immer von, Ratten ohne Schwanz.

Info Köcherbaum Wald
Entstehung: ca. 1750
Anerkennung: 1. Juni 1955
Trägerschaft: privat
Eintritt (2017): 100 N$ (z.Zt. (2017) 6,63 €)
GPS: 26°28’54.0″S 18°14’16.6″E
Homepage: Homepage des NHC Namibia
Infos: Wikipedia Eintrag Köcherbaumwald

Im Köcherbaum-Wald Eintrittspreis ist die Besichtigung des “Giants Playground” enthalten. Da es sich dabei doch meistens nur um Felslandschaft handelt, hatten wir uns gegen einen Besuch entschieden und fuhren weiten. Beim Ortseingang Keetmanshop bogen wir nach links ab. Da dort ein Krankenhaus zu sehen war, vermuteten wir dort die Innenstadt. Stattdessen landeten wir in einer Art besserem Townchip. Sehr viele kleine Häuschen, gar nicht einmal so schlecht, im Großen und Ganzen aber herrschte Armut. Wir fanden aus diesem Häuser-Wirrwarr kaum heraus. Wir hielten an um zu fragen. Das war wohl auch einer Streifenwagen-Besatzung aufgefallen und sie hielten an und fragten uns was wir suchen. Nachdem wir ihnen mitgeteilten hatten, daß wir einen Supermarkt suchen, gaben sie uns zu verstehen, wir möchten ihnen doch bitte folgen. Sie begleiteten uns auf die B1 zurück, fuhren einige km in Richtung Süden und bogen ab auf die 5th Ave. Bei 26°35’04.1″S 18°08’16.3″E erreichten wir das Einkaufszentrum “Old Mutual Mall Keetmanshoop”. Die Polizei winkte noch einmal aus dem Fenster und fuhr weiter. Wir bedankten uns und gingen Geld abheben und einkaufen.
Im Supermarkt fiel uns der Plastiktüten-Wahn besonders auf. Jede Milchtüte, jedes eingekaufte Teil, alles wurde in kleinen roten Plastiktüten verpackt. Als wir an der Reihe waren, lehnte ich die Plastiktüten ab und meinte auf Englisch , wir müßten doch alle etwas für die Natur und damit für unsere Zuzkunft tun. Die Kassiererin und die Einpack-Hilfskraft haben mich angeschaut, als sei ich der Onkel vom Mars.

Nach dem Einkaufen ging es auf der B4 weiter in richtung Seeheim. Nun hatten wir zwei Möglichkeiten in Richtung Süden zu fahren – die C12 und die D545.

Das Navi weigerte sich eine andere Strecke zu fahren als die C12 und da C-Pads immer besser beschaffen sein sollten als D-Pads, fuhren wir die C12 – oder besser gesagt, wir versuchten es. Denn was den Zustand betrifft, muß man sagen, schlimmer geht nimmer.

Zeitweise kamen wir über 10-20 km/h nicht hinaus, jede andere Geschwindigkeit hätte zum Achsbruch geführt. Zeitweise ging es durch ausgetrocknete Flußbette (im Bild zu sehen), d.h. Böschung runter und Böschung wieder hoch. Der Fluß war zwar ausgetrocknet, doch mit einem normalen PKW hätten wir die Böschungs Ab- und Auffahrten auf gar keinen Fall geschafft und hätten umkehren müssen.
Druck baute sich auch durch die Zeit auf. Man konnte sich ja ausrechnen, 30 km Strecke bei 10-20 km/h würde eine Stunde Zeitverlust bedeuten. Von dort wo die D545 wieder auf die C12 trifft, wären noch einmal 85 km zu fahren gewesen und wer weiß wie die C12 weiter gehen würde.
Zum Glück wurde der Zustand der Schotterpiste besser, nachdem die D545 einmündete. Auf alten Karten und auch auf Google Maps existierte die Karte noch so wie abgebildet, auf neueren OpenStreetMap Karten existiert dieser Verlauf schon nicht mehr und die D545 ist zur C12 geworden, der Verlauf der C12 wie auf dem Bild ist z.T. gar nicht mehr verzeichnet.


Die Sonne ging unter und die “Klein Karasberge” strahlten in einem tollen Ocker.

Hier befinden wir uns bei 27°25’37.7″S 17°56’49.2″E und man hat bei tief stehender Sonne ein tollen Ausblick auf die “Klein Karasberge”


Es dämmerte und wir fuhren nur noch auf Schotterpiste. Die vielen Autos die noch unterwegs waren zogen Staubfahnen hinter sich her und da es windstill war, blieb der Staub in der Luft und gab ein tolles Bild ab. Es sah aus wie Bodennebel, es waren aber Staubfahnen.




Es wurde dann doch sehr dunkel. Im Dunkel Schotterpiste fahren mit der Gefahr das immer Tiere kreuzen – sehr gefährlich. Aber wir haben es ohne Wildwechsel oder Unfall geschafft und erreichten unser nächstes Ziel: Das Canyon Village der Gondwana Collection






Info GONDWANA CANYON VILLAGE
Homepage: Homepage Gondwana Canyon Village
GPS: 27°39’09.2″S 17°46’23.9″E
Infos zum Unternehmen: Das Canyon Village gehört zur Gondwana Collection:Info zum Unternehmen
Gondwana Canyon Village bei Tripadvisor: Gondwana Canyon Village bei Tripadvisor

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