Große Namibia Rundreise, 21.07.2017, Klein-Aus - Hammerstein Lodge

Heute nun sollte der Ausflug nach Lüderitz durchgeführt werden. Auf dem Weg dorthin wollten wir schauen, ob wir die Wildpferde der Garub sehen. Von Lüderitz aus sollte es dann wieder zurück auf der B4 bis kurz hinter Aus gehen, dort auf die C13 gegen Norden, Richtung Helmeringhausen. Der weitere Verlauf stand noch nicht 100%ig fest, geplant war aber eine Weiterfahrt über die D707, da laut Reiseführer sehr schön. Wenn die Zeit reichen sollte, könnte man sich auch noch Duwisib Castle anschauen. Ziel sollte jedenfalls die Hammerstein Lodge Namib Desert sein.

Klein-Aus – Hammerstein Lodge

Länge: ca. 590km
Dauer: ca. 8 Std.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Desert Horse Inn checkten wir aus und fuhren in Richtung Lüderitz. Nach den Wildpferden wollten wir evtl. doch erst auf der Rückfahrt schauen. Ursprünglich nicht einmal geplant, hatte ich die Idee, man könnte sich doch auch das Ghost Town Kolmannskuppe anschauen. Kurz vor Lüderitz liegt zu beiden Seiten der B4 ein Diamanten-Sperrgebiet, das nicht betreten werden darf. In diesem Gebiet liegt auch Kolmannskuppe, das erst seit kurzer Zeit zur Besichtigung frei gegeben ist. Das war auch der Grund, weshalb ich es nicht auf dem Schirm ahtte. In vielen Reiseführern steht noch, dass es nicht betreten werden darf. Benannt ist Kolmannskuppe nach dem Nama Johnny Coleman. Dieser war 1905 mit seinem Ochsenkaren in einer Sand-Düne stecken geblieben, konnte aber gerettet werden. Sein Ochsenkarren mußte aber leider zurück bleiben.


Währen der Kolonialzeit Deutsch-Südwestafrika’s wurde die Eisenbahntrasse Lüderitz-Aus-Seeheim-Keetmanshoop gebaut. Da die Bahnstrecke immer wieder von den Sand-Dünen zugeweht wurde, wurde der Eisebnbahner August Stauch beauftragt diesbezüglich einen 20 km langen Eisenbahnabschnitt im Auge zu behalten. Stauch litt an Asthma und seine Ärzte hatten ihm deshalb zu Deutsch-Südwestafrika geraten. Ihm wurde bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit der Einheimische Zacharias Lewala zur Seite gestellt. Stauch hatte sich schon in Deutschland mit Mineralogie beschäftigt und so bat er Zacharias Lewala, der ebenfalls schon in einer afrikanischen Diamantenmine gearbeitet hatte und sich auskannte, die Augen nach Diamanaten offen zu halten. Und tatsächlich fand dieser am 10. April 1908 mehrere Diamnten die er pflichtbewußt bei seinem Vorgesetzten A. Stauch abgab. Stauch ließ die Diamanten prüfen, kündigte anschließend bei der Bahn und sicherte sich einen 75 km² großen Claim, der in sehr reich machte. Er gründete mehrere Unternehmen und vermehrte seinen Reichntum, aber wie sagt man so schön: Wie gewonnen so zerronnen. In der Weltwirtschaftskrise von 1931 verlor August Stauch sein gesamtes Vermögen. Ihm blieben lediglich zwei Farmen in Deutsch-Südwestafrika, die von seinen Enkeln heute noch betrieben werden. August Stauch starb verarmt 1947 an Krebs in seiner Geburtsstadt Ettenhausen. Was aus Zacharias Lewala wurde ist nicht überliefert, man nimmt aber an, das er dafür nicht belohnt wurde.

Kolmannskuppe

Obwohl eine sehr unwirtliche Gegend, entstand das Bergmannsdorf Kolmannskuppe.

 
 

Auf Grund des vorhandenen Reichtums durch die Diamanten mangelte es an nichts. Mitten in der Wüste hochherrschaftliche Herrenhäuser sowie Luxus und Pomp pur! Kolmannskuppe war damals der reichste Ort Afrikas!

Zeitweise lebten in Kolmannskuppe 400 Einwohner, doch als man keine Diamnten mehr fand, bzw. sich die Minen nach Süden verlagerten, verließen viele Kolmannskuppe. 1960 verließ der letzte Einwohner den Ort. Kolmannskuppe verkam zum Ghost-Town und man kann heute sehr schön sehen, wie sich die Natur mit der Zeit Alles zurück holt.

Lange durfte Kolmannskuppe nicht betreten werden, da immer noch Diamanten-Sperrgebiet, doch seit wenigen Jahren kann man gegen ein Eintrittsgeld das Gebiet betreten und in den verfallenene Häusern herum laufen. Achtung, Einsturzgefahr!

Hier gab es, was man zu der Zeit in Afrika nicht fand: ein Elektrizitätswerk, ein Krankenhaus das die erste Röntgenstation der gesamten Süd-Halbkugel betrieb, eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner, einen Tante-Emma-Laden, eine Metzgerei, ein Ballsaal mit Theater, Turnhalle, Großküche, eine Schule, ein Salzwasser-Schwimmbad und eine Kegelbahn, wie hier zu sehen.

Es hing sogar noch das Schild “Gut Holz” von 1927 an der Wand.

Einige Räume waren restauriert worden und man kann sehen wie die Menschen hier gelebt haben.

Info Kolmannskuppe
Entstehung: 1908
Homepage: Homepage des Freilichtmuseums Kolmannskuppe
GPS: 26°42’10.0″S 15°13’49.2″E
Eintritt/Permit (2017):
Erwachsene: N$25.00 pro Person
Kinder: N$15.00 pro Kind (6 – 14 years)
geführte Touren:
Monday bis Samstag um 09:30 Uhr und um 11:00 Uhr
Sonntags und an Feiertagen: nur eine Tour um 10:00 Uhr.
Dauer der Tour: 45 – 60 Minuten
Sprachen der Touren: Englisch und Deutsch.
Preis der Tour: N$85.00 pro Erwachsenem und N$50.00 pro Kind (6 – 14 yrs)

Die Zeit wurde langsam knapp. Also fuhren wir, nachdem wir durch den Wüstensand gestapft waren und uns alle Häuser angesehen hatten, weiter nach Lüderitz.

Lüderitz ist nach dem Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz benannt. Dieser kam 1883 nach Namibia in der Hoffnung auf Bodenschätze. Zusammen mit seinem Mitarbeiter und Teilhaber Heinrich Vogelsang handelte er dem damaligen Orlam-Führer Josef Frederiks II ein knapp 40 Meilen langes und 20 Meilen tiefes Landstück ab. Frederiks war in dem Glauben es handele sich um englische Meilen und er habe damit ein 70 × 35 Kilometer großes Gebiet verkauft und erhielt dafür 100 Goldpfund sowie 250 Gewehre. Nach dem Vertragsabschluß wurde Josef Frederiks II eröffnet, daß es sich vertraglich um preußische Meilen handelt. 1 Preußische Meile = 7,5 km. Josef Frederiks II hatte damit fast sein ganzes Stammesgebiet von 300 × 150 Kilometer verkauft. Später wurde dieses Geschäft auch unter dem Namen “Meilenschwindel” bekannt.
Die erhoften Bodenschätze wurden nicht gefunden und da Lüderitz in wirtschaftliche Bedrängnis geriet, verkaufte er Lüderitzland 1885 an die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika. Adolf Lüderitz starb 1886.

Blick von der Kirch Street auf Lüderitz.

Das Goehrke-Haus (26°39’01.2″S 15°09’11.2″E)
Das Goehrke Haus war das Wohnhaus des Leutnants Hans Goerke.

 

Hans Goehrke war Leutnant der deutschen Schutztruppen und kam 1904 nach Deutsch-Südwestafrika. Er verletzte sich jedoch schwer und mußte schon 1905 wieder zur Behandlung nach Deutschland zurück, wo er seine spätere Ehefrau kennlernte. 1908 kehrte er nach Deutsch-Südwestafrika zurück. Als A. Stauch bei Kolmannskoppe Diamanten fand, witterte auch H. Goehrke seine große Chance, kündigte bei der Armee und stiegt mit ins Diamantengeschäft ein, was ihn innerhalb sehr kurzer Zeit zu einem reichen Mann werden ließ.
Mit diesem neuen Reichtum konnte er auch das Goehrkehaus bauen lassen. Der Bau kostete damals 70.000 Goldmark, was eine unvorstellbar große Summe war. Dafür daß das Baumaterial, die Kleidung, die Maschinen und die Lebensmittel für die Bauarbeiter aus Deutschland per Schiff eingeführt werden mußten, ist die Bauzeit von einem Jahr eigentlich extrem gering.
Nach der Fertigstellung reiste H. Goehrke nach Deutschland, heiratete seine Verlobte und kam mit ihr zusammen nach Lüderitz zurück.
Seine Frau fühlte sich in der deutschen Kolonie jedoch überhaupt nicht wohl und wollte schon bald wieder nach Deutschland zurück, auch wenn ihr Mann mit unvorstellbarem Luxus, Tanzveranstaltungen, Kostümfesten, Pferderennen und Liederabenden versuchte, ihr Heimweh zu zerstreuen. Es half alles nichts. 1912 kehrten sie nach Deutschland zurück und kamen nie wieder nach Lüderitz.
1920 kaufte die südafrikanische Diamantengesellschaft “Consolidated Diamond Mines of South West Africa” (CDM) das Haus und verkaufte es weiter an die südafrikanische Magistratsverwaltung.
63 Jahre später kaufte die CDM dann, mittlerweile in NAMDEB (Namibia Diamond Corporation) umbenannt, das Gebäude zurück. Es wurde aufwendig saniert und wird seitdem als Gästehaus der Diamantengesellschaft genutzt. Es kann zwar besichtigt werden, die original Möblierung ist jedoch leider nicht erhalten geblieben.

Info Goehrkehaus
Erbaut: 1909-1910
Architekt: Otto Ertl
GPS: 26°39’01.2″S 15°09’11.2″E
Wenn keine Gäste der Diamantengesellschaft beherbergt werden, kann das Goehrke Haus besichtigt werden.
Eintritt/Permit (2017): N$25.00 pro Person
Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.: 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Sa. + So.: 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
An Feiertagen geschlossen

Die Felsenkirche auf dem Diamantberg
(26°38’58.9″S 15°09’08.5″E
Die Felsenkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (DELK) und das Wahrzeichen der Stadt!
Sie gehört zur Gemeinde Lüderitzbucht-Helmeringhausen.

Info Felsenkirche
Grundsteinlegung: 19. November 1911
Einweihung: 4. August 1912
Architekt: Albert Bause
Baustil: Neogotisch
GPS: 26°38’58.9″S 15°09’08.5″E
Öffnungszeiten:
Sommer ab 17 Uhr
Winter ab 16 Uhr
Besonderheit: Das Altarfenster wurde von Kaiser Wilhelm II gespendet.

Blick auf den Diaz-Point (links, hinter dem Felsen)
Die Diaz Point ist eine Landzunge ( 26°38’07.5″S 15°05’24.5″E ) in Lüderitz die ca. 1,5km in den Südatlantik ragt. Im Jahre 1487 landete hier der portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz mit seinen Segelschiffen. Der erste Europäer an der namibischen Küste. Überall wo Diaz landete errichtete er Steinkreuze mit Wappen – den sogenannten Diaz Point. Dieser liegt noch einmal 50 Meter im Meer und konnte früher nur über eine Brücke erreicht werden. Diese ist jedoch vor einigen Jahren eingestürzt und nun erreicht man das Diaz Kreuz nur noch bei Ebbe. Ganz ehrlich – ich habe das Kreuz gar nicht gesehen und habe die Spitze der Landzunge für den Diaz Point gehalten. B. Diaz errichtete das Kreuz am 25. Juli 1488. Über die Jahrhunderte war das Kreuz natürlich immer der Salzluft, dem Meer und dem Wetter ausgeliefert und deshalb stark verwittert. Aus diesem Grund hat man eine Replik aufgestellt. Das Original befindet sich in einem Museum in Kapstadt.

Eigentlich wollte ich noch den gut erhaltenen, sehenswerten Bahnhof besichtigen, doch wir hatten noch viele Kilometer vor uns und so machten wir uns auf den Weg.
Noch einige Infos zu Lüderitz: Ich bin schon einmal vor ca. 15 Jahren in Lüderitz gewesen und da hatte der Ort einen tollen Eindruck bei mir hinterlassen. Jetzt war ich doch sehr enttäuscht. Damals lebten viele Deutsche in Namibia, doch die werden immer weiter zurück gedrängt und das sieht man auch in Lüderitz. Alles wirkt ein wenig heruntergekommen, der Hafen liegt am Boden und überall lungern Menschen auf der Straße. Gott, was ist bloß aus diesem schönen Ort geworden ? Ich konnte es gar nicht glauben.
Ich habe jetzt aber einen Bericht gelesen, daß die Einwohnerzahl so rasant abnimmt, daß der Ort in wenigen Jahren ausgestorben sein wird. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 60% und jeder der halbwegs was los hat, verläßt Lüderitz.

Info Lüderitz
Gründung: 12. Mai 1883
anfänglicher Name: Lüderitzort
Homepage: http://www.luderitz-tc.com/
Motto: Herausforderung, Innovation, Wohlstand
GPS: 26°38’58.9″S 15°09’08.5″E
Einwohner (Zensus 2011): 12500
Fläche: 15,3 km²
Einwohner/Fläche: 815,4 Einw./km²[
Arbeitslosigkeit: 60%

Auch wir mußten Lüderitz jetzt verlassen, denn die Zeit drängte, angesichts der noch zu fahrenden Kilometer.

Kaum ist man aus Lüderitz hinaus, ist man auch schon wieder in der Wüste und erreicht bei ( 26°35’41.5″S 16°04’32.6″E ) ein weiteres Highlight….

Die Wildpferde der Garub
Die klimatischen Bedingungen der Garub sind eigentlich nicht für Pferde gemacht. Die große Hitze und die großen Anstrengungen die die Pferde unternehmen müssen um an Futter zu kommen, machen ein Überleben der Pferde kaum möglich. Geht aber scheinbar doch und das faszinierende ist, daß sich die Pferde den natürlichen Gegebenheiten total angepaßt haben. So brauchen die Wildpferde der Garub nur 10% an Flüssigkeit, die ein normales Pferd benötigt. Kaum zu glauben.

Bei 26°35’41.5″S 16°04’32.6″E hat man ein Wasserloch errichtet und hier hat man häufig Glück und die Pferde stehen direkt neben einem.

Zur Herkunft der Pferde gibt es verschiedene Thesen:

  1. Hansheinrich von Wolf der das Schloß Duwisib erbauen ließ, unterhielt eine Pferdezucht. Als er Duwisib verließ, im Krieg fiel und nicht wiederkam, waren die Pferde sich selbst überlassen. Gegen diese These spricht, dass die Pferde-Population dann heute größer sein müßte.
  2. Eine weitere Theorie meint, dass die Wildpferde von den Pferden der deutschen Schutztruppe stammen. Sie sollen den deutschen Soldaten beim Rückzug 1915 entlaufen oder von ihnen freigelassen worden sein.
  3. Eine weitere Theorie widerum meint, daß ein deutscher Baron, Ende des 19. Jahrhunderts, mit einer Schiffsladung Pferde strandete und die Pferde in Freiheit gelangten.
  4. Bei einem Bomberangriff der Deutschen auf die Südafrikanischen Bodentruppen gealangten die Pferde in Freiheit. 1915, also während des ersten Weltkrieges, waren in Garub ca. 10 000 südafrikanische Soldaten und 6000 Pferde stationiert

Kurz hinter Aus ging es wieder auf die C13. Während die B4 Lüderitz-Aus noch geteert war, mußten wir nun mehrere 100 km wieder auf solch einer Schotterpiste fahren





Kurz vor Helmeringhausen bogen wir nach links ab auf die D707. Die D707 führt am westlichen Rand der Tirasberge entlang und ist eine erträgliche Schotterpiste die durch sehr schöne bergige Landschaft führt. Ich kenne die andere Strecke über Helmeringhausen nicht, kann die D707 aber empfehlen. In einem anderen Reiseblog habe ich gelesen es sein der schönste Pad Namibias. So weit würde ich nicht gehen, aber schön ist die Strecke definitiv!

Unterwegs zur Hammerstein Lodge befand sich noch eine weitere Sehenswürdigkeit:Duwisib Castle

Erbauer dieser Burg war der deutsche Schutztruppenoffizier Baron Hansheinrich von Wolf. Baron von Wolf war während des Herero-Krieges nach Afrika gekommen war. Er hatte 1907 eine sehr reiche Amerikanerin geheiratet und wollte sich in Afrika niederzulassen und Pferde zu züchten. Er erwarb er die Farm Duwisib und ließ sich nach historischem Vorbild dieses Schloss bauen was ihn 25000 Goldmark kostete. mit seiner Pferdezucht war von Wolf tatsächlich erfolgreich und er wollte seine Zucht gerade erweitern, als der 1. Weltkrieg ausbrach. Er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst und fiel leider 1916 in Frankreich. Seine Frau, die reiche Amerikanerin kehrte nicht nach Duwisib castle zurück und so verfiel das Schloss immer mehr und die Pferde waren sich selbst überlassen (siehe These zu den Wildpferden der Garub). 1978 kaufte der Staat Namibia den Besitz und restaurierte das Schloß 1991. Es wurde zum nationalen Denkmal erklärt und heute kann man hier Zimmer buchen.

Info Duwisib Castle
Erbaut: 1908
Bauherr: Hansheinrich von Wolf
Architekt: Wilhelm Sander (dem Erbauer der Schwerins-, Heinitz- und Sanderburg in Windhoek)
Baustil: Historismus
GPS: 25°15’26.7″S 16°32’29.7″E
Übernachtungmöglichkeiten:
1. Im Schloß selbst über verschiedene Buchungsportale:
Schloß Duwisib über das Namibian Wildlife Resort (staatl.)


2. Duwisib Guestfarm (nur wenige Gehminuten entfernt, gehört nicht zum Schloß, aber sehr gut bewertet)!
Duwisib Guestfarm

Eigentlich hatte ich mich entschlossen Duwisib Castle nicht mehr anzufahren, denn die Sonne ging bereits unter und es waren noch knapp 118 km zu fahren bis zur Lodge – laut Navi mehr als 1,75 Stunden Fahrt. Wie zuvor schon einmal geschrieben, sollt man auf Grund der extrem vielen Wildtier-Wechsel und der schlechten Pisten im Dunkeln nicht mehr fahren. Im Dunkeln mit einem Kudu oder ähnlichem zu kollidieren, stelle ich mir nicht so angenehm vor. Doch die Straße verlief anders, als uns das Navi glauben machen wollte. Laut Navi ging die Straße immer geradeaus gegen Norden und zum Castle hätte man rechts abbiegen müssen. Es war aber genau umgekehrt. Die Straße machte zwar einen leichten Bogen nach rechts, aber um weiter gegen Norden zu fahren, hätte ich in einem sehr spitzen Winkel nach Links abbiegen müssen. Wir schauten uns kurz das Castle an und brachen dann relativ schnell wieder auf. Die Sonne war unter gegangen, doch es half ja nichts, da mußten wir durch. Es wurde sehr schnell stockfinster und ich bin mit knapp 100km/h über die Wellblechpiste gerauscht. Da bin ich nicht stolz drauf, denn das war eher lebensmüde. Ein Tier, egal wie groß, hätte auf keinen Fall kreuzen dürfen. Eine weitere Schwierigkeit: Da die Straße so im Navi nicht vorhanden war, fuhren wir rein nach Orientierung. Es hat aber geklappt, irgendwann waren wir wieder auf Navi-Kurs. Da wir auf der Fahrt zum Fishriver Canyon die Erfahrung gemacht hatten, daß D-Pads durchaus besser sein können als C-Pads fuhren wir von der C-27 ab auf die D-827. Diese Sand-Piste war wohl gerde erst “abgezogen” worden und man konnte, kaum zu glauben, so schnell fahren wie nirgends zuvor in Namibia. Die Sandpiste war breit, absolut unbefahren und in einem erstklassigen Zustand. Autofahrer-Herz, was willst Du mehr? Wir bogen auf die C-19 ab und erreichten, vollkommen fertig, im Stockfinstern die Hammerstein Lodge.
Was wir bei der Einfahrt auf den Hof sahen ließ uns nicht fröhlicher werden: 3 riesige Reisebusse – also Touri-Abfertigung. Das war es auch! Unsere kleine Hütte war von der Optik her zwar etwas kühl und nüchtern, aber sauber. Beim Abendessen wurde uns ein Platz am Eingang zugewiesen, wo es sehr zugig war. Obwohl die meisten Gäste der Reisegesellschaften bereits gegessen hatten und viele Plätze frei waren, ließ man sich nicht erweichen. Wir hatten am Eingang zu sitzen und natürlich vergaßen alle Gäste, die den Raum verließen, die Türen zu schließen. Irgendwann waren wir dann nach der langen Autofahrt und der Behandlung im Speisesaal auf 180. Denen, die den Individual-Tourismus lieben, kann ich die Hammerstein Lodge nicht empfehlen. Trotzdem nachfolgend die Daten:

Homepage: http://hammersteinlodge.com/contact-us/
GPS-Position: 24°52’21.0″S 16°10’39.4″E
Tel: +264 81 146 3221
Besonderheit: mehrere Wildgehege, die zusammen mit Guide betreten werden können.

rueckwaertsvorwaerts
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