USA Westen Rundreise, 18.08.2009, Morro Bay - Monterey

Für diesen Tag hatte ich folgende Route geplant:

Morro Bay – Hearst Castle – Monterey via Highway 1 (Pacific Coast Highway) (eine der schönsten Straßen der Welt)
Streckenlänge: 200 km
Fahrtdauer: 2,75 Std.

An diesem Tag ging es mir ganz schlecht. Ich vermute mal, wir hatten keine Möglichkeit zu messen, dass ich hohes Fieber hatte und ich fühlte mich, als hätte mich ein LKW gestreift.
Wir hatten aber vereinbart, weil ich den Highway 1 schon kannte, dass ich mindestens bis San Francisco oder Sacramento fahre. Dort wollten wir unsere anderen Fahrer mit dem Wagen und der Automatic vertraut machen. Also würde ich erst einmal fahren, doch zuvor suchten wir nach einer Möglichkeit zu frühstücken und fuhren zum Hafen. Im “Coffee Pot” Restaurant waren wir, glaube ich, die einzigen Touris. Sonst saßen hier nur Einheimische und das ist ja immer ein gutes Zeichen und es hat uns tatsächlich super geschmeckt.



Nach dem Frühstück wollten wir nicht gleich weiter fahren und gingen noch etwas im Hafen spazieren.

Dabei sieht man auch immer wieder solche Bilder

In einem Bekleidungsgeschäft am Hafen kauften wir für mich noch einen warmen Kapuzen-Pulli, denn meine Reisebegleiter sahen, daß es mir von Tag zu Tag schlechter ging und wenn man krank ist, läuft man nicht im Polo Shirt durch die Gegend und der häufige Wechsel vom kühl klimatisierten Auto zu den warmen Temperaturen draußen, war auch nicht gut.



Vor der Weiterfahrt wollten wir uns noch den Montaña de Oro State Park anschauen. Der liegt zwar ca. 17km südlich, also wieder zurück, aber die 20 Minuten, sollten wohl keine Rolle spielen.

Die Straße dorthin, die Pecho Valley Road bietet einen tollen Ausblick auf den Morro Bay State Park (in dem Bild die hellen Dünen, die der Küste vorgelagert sind)

…und entlang der Pecho Valley Road stehen extrem viele Eukalyptus Bäume und beim richtigen Wetter riecht es extrem nach Eukalyptus.

Nachfolgend einige Impressionen aus dem Montaña de Oro State Park.


Nachdem wir ein wenig spazieren gegangen sind und uns im Park umgeschaut haben sind wir dann weiter gefahren. Unser nächstes Zwischen-Ziel sollte Hearst Castel sein. Bis dahin waren knapp 47 km/35 Minuten zu fahren.
Auf Höhe von Hearst Castle hielten wir dann an und wollten uns erst einmal den William Randolph Hearst Memorial Beach und evtl. das Schloß anschauen.

Ich selbst.
Man sieht es mir kaum an, aber mir ging es überhapt nicht gut.

Ein anderer Besucher machte uns auf die Tiere auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufmerksam: Do you see the Zebras?

Tatsächlich. Etwas weit weg, aber mit dem Teleobjektiv konnte man es deutlich sehen. Die Tiere auf der Weide waren Zebras

Weswegen hatten wir hier gehalten? Aus meinem ersten Urlaub kannte ich “Hearst Castle” und ich wollte meinen Reisebegleitern die Möglichkeit geben, ebenfalls dieses fragwürdige Schloß zu besuchen.
Wer war William Randolph Hearst? W.R. Hearst wurde am 29. April 1863 in San Francisco geboren und verstarb am 14. August 1951 in Beverly Hills. Er besaß zu Lebzeiten die größte US Zeitungskette und war der einflußreichste Journalist seiner Zeit. Er war einer der reichsten Menschen der Welt und war das Vorbild für den Orson Wells Film-Klassiker “Citizen Kane”. In den 40er Jahren befanden sich 25 Tageszeitungen, 24 Wochenzeitungen und zwölf Radiosender, uv.m. in seinem Besitz.
1919 erwarb w. R. Hearst ein riesiges Landgut seines Vaters George, das dieser 1865 erworben hatte. Ursprünglich wollte W.R. für sich und seine Freundin einen einfachen Bungalow bauen, doch mit dem Erwerb des Guts, baute er dieses zu einem stattlichen Anwesen um.
Mit seiner Architektin zusammen baute er ein Schloß, das sich an vielen europäische Baustilen von Kirchen und Schlössern, wie z.B. dem Schloß von Neuschwanstein, orientierte und auch Bauteile aus europäischen Schlössern wurden eingekauft. Für die Innenenrichtung ging W. R. Hearst auf dem europäischen Antiquitätenmarkt einkaufen. So habe ich mal irgendwo gelesen, daß in dem Schloß von W.R. Hearst das Bett von Kardinal Richelieu steht. Bis 1947 wurden 37 Millionen $ verbaut, das Schloss hatte zu dem Zeitpunkt 165 Zimmer, einen Außen- und einen Innenpool, ein Kino, den größten private Zoo der Welt mit vielen exotischen Tieren und vieles mehr.

Aha, deswegen also die Zebras.

Hearst ging bei seinen Einkaufstouren recht rabiat zu Werke und so wurden ganze Suiten aus europäischen Palästen entfernt und in Hearst Castle eingebaut. Diese Flickschusterei sieht man dem Schloß auch an. Während das Haupthaus wie eine spanische Kathedrale wirkt, sieht der Außenpool wie ein griechisches Bad aus. Man kann das alles gar nicht so gut beschreiben – zusammengefaßt: Stil-Brüche überall.
Als ich das erste Mal hier war, fand ich das richtig abartig. Es hatte für mich den Anschein, als wollte sich da jemand Kultur zulegen, der keine Kultur hat. Auf der einen Seite grausig anzusehen, auf der anderen Seite interessant, was man mit Geld alles machen kann und auch bekommt!
Auf dem Schloss wurden ausschweifende Parties gefeiert und alles was in Hollywood Rang und Namen hatte, war bei den Hearsts eingeladen. Zu den Gästen die häufiger ein- und aus gingen gehörten z.B. Charlie Chaplin, Winston Churchill, Rudolph Valentino, Cary Grant, Charles Lindbergh, Joan Crawford, Clark Gable u.v.m.
Mit seinen Zeitungen und Radiosendern besaß W. R. Hearst eine unglaubliche Macht und übte viel Einfluß aus. Bei einer Geburtstagsfeier auf der Yacht von W. R. Hearst kam 1924 der Filmproduzent Thomas Ince ums Leben. Was damals wirklich geschehen ist konnte nie festgestellt werden, doch es hielt sich das Gerücht, dass Thomas Ince von W.R. Hearst ausversehen erschossen wurde. Später dann, soll Hearst seine Pressemacht mißbraucht haben, um diesen Mord zu vertuschen. Viele Morgenzeitungen berichteten von einem Mord, während die Abenzeitungen die zu Hearsts Imperium gehörten, von einem Tod durch eine akuten Magenverstimmung schrieben. Auch dass keine Obduktion statt fand und die Leiche relativ schnell eingeäschert wurde, befeuerte damals die Gerüchte. Auch ein Spielfilm basiert auf diesem Gerücht, der Film “The Cat’s Meow”
Wie W.R. Hearst dachte und handelte, zeigt auch ein Zitat, daß der Medienmogul Elliot Carver im 18. James-Bond-Film “Tomorrow never dies” ausspricht: „Der einzigartige William Randolph Hearst hat seinem Fotografen gesagt ‘Liefern sie die Fotos, ich liefere den Krieg.’….”

Nachdem kein Familienmitglied mehr im Schloß wohnte, wurde es 1957 von der Hearst Corporation an die California State Parks übegeben und ist seitdem zu besichtigen. Bedingung war aber, das Mitglieder der Familie Hearst das Schloß jederzeit benutzen und auch wieder einziehen dürfen – ist aber noch nicht passiert
Seit dem 22. Juni 1976 steht Hearst Castle als Baudenkmal im National Register of Historic Places und seit dem 11. Mai 1976 gilt das Schloß als National Historic Landmark.

Das Video zur Single G.U.Y. von Lady Gaga wurde in Hearst Castle gedreht.

Unten, am Highway 1, gibt es ein Besucherzentrum und man wird dann, wenn man Entritts-Tickets gebbucht hat, mit einer Seilbahn auf den Berg gebracht. Ich hatte aber bei meinem ersten Urlaub in den USA eine Tour mitgemacht und brauchte nicht noch einmal eine Tour und meine jetzige Reisegruppe hatte kein Interesse, oder der Preis war zu hoch. Also beschlossen wir, keine Besichtigung mitzumachen.
Ich finde auch die Aufteilung der Touren nicht geglückt. Es gibt drei Touren die durch unterschiedliche Bereiche des Schlosses führen. Wenn man z.B. die Tour Innenpool, Außenpool und Garten besucht, bekommt man das Innere des Schlosses nicht zu sehen, bucht man eine der Innen-Touren, bekommt man die Pools nicht zu sehen, usw. Die drei Touren kosteten aber je 20$ – 25 US $. Will ich nun etwas mehr sehen, bin ich gleich 50$ oder 70$ los und das ist definitiv zu viel. Schade.
Ich habe mich aber heute (August 2018) mal auf der Internetseite von Hearst Castle umgesehen und mußte feststellen, daß es mittlerweile 12 geführte Touren gibt – unter anderem auch eine Tour in der ALLE Sehenswürdigkeiten und Räume enthalten sind.
Wer aber Interesse hat, hier einige gekaufte und über Adobe Stock lizensierte Fotos, damit Sie sich ein Bild vom Schloß machen können.
Vom Highway 1 aus kann man das Schloß leider nicht am Berg sehen bzw. selbst fotografieren.

© fannyes / Adobe Stock. Bild Nummer:128061357

Bild oben, das Hauptgebäude des Schlosses.

Bild unten, der Aussenpool.

© fannyes / Adobe Stock. Bild Nummer:128059245
© finkandreas / Adobe Stock. Bild Nummer:121174377

Der Innenpool

© Chris / Adobe Stock. Bild Nummer:184376408

Info Hearst Castle

Der William Randolph Hearst Memorial Beach

Noch kurz verweilt, und dann ging es auch schon weiter.
Nun sollten die schönsten Küstenabschnitte des Old Highway 1 folgen. Rein fototechnisch spielte das Wetter leider nicht so mit. Aus dem Grunde habe ich noch ein Adobe Stock Foto mit anghängt das zeigt, wie grandios diese Strecke bei schönem Wetter ist.
Nachfolgend einige Impressionen des Highway 1 (Pacific Coast Highway)


Immer wieder gibt es kleine, einsame Buchten, wo man ganz für sich wäre. Es gibt sehr oft auch Holzteppen, über die man an diese Strände gelangt, nur wie schon geschrieben, in meinem ersten USA Urlaub wollten wir hier baden und haben einen Schrecken bekommen, so derart kalt war das Wasser – so 13°C werden es gewesen sein – zum Baden also definitiv zu kalt.

Wir fuhren auf Monterey zu, als ich einfach nicht mehr konnte. Das habe ich dann auch ehrlich zugegeben, da es gefährlich geworden wäre, wenn ich weiter gefahren wäre. Es quälten mich Fieberschübe und Schüttelfrost. Irgendwo in den Serpentinen des Highway 1 hielten wir also an und führten den Fahrerwechsel durch. Meine Partnerin fuhr und es ging sehr, sehr gut mit dem unbekannten Automatik SUV. Wie wir nach Monterey gekommen sind und unser Motel bezogen, da kann ich mich nicht mehr dran erinnern. Also fehlen auch Bilder. Besonders der “Big Sur” genannte Küstenabschnitt ist schön. Auf Grund der fehlenden Bilder hier noch eines von Big Sur, lizensiert über Adobe Stock

© bullsiphoto / Adobe Stock. Bild Nummer:201389370

Laut meinen archivierten Plänen hatten wir eine Übernachtung im folgenden Super8 gebucht:

Super 8 by Wyndham Monterey/Carmel
Adresse: 1300 Munras Ave, Monterey, CA 93940, USA
Telefon: +1 831-204-1191
Homepage: https://www.wyndhamhotels.com/super-8/monterey-california/super-8-monterey-carmel

Ich habe mich sofort nach Ankunft ins Bett gelegt, da vollkommen KO. Während ich im Bett dahin siechte, sind meine Lebenspartnerin und ihr Sohn dann in den nächsten Supermarkt. Dort gibt es häufig eine Apotheke und da ihr Englisch nicht so gut war, haben sie, nach eigener Erzählung, mit Händen und Füßen zu erklären versucht was mir fehlt. Die Apothekerin gab ihnen ein Medikament namens “Tylenol Extra Strength” mit dem Hinweis, dasss das Medikament sehr stark sei und wir auf gar keinen Fall überdosieren dürfen.
Kurz nachdem Sie mir das Medikament verabreicht hatten, konnte ich nur noch lallen und wirkte wie besoffen. Nach Erzählung meiner Partnerin mußten sie mir dann in der Nacht mehrfach den Schlafanzug wechseln, da er jeweils vollkommen naßgeschwitzt war, aber davon habe ich nicht viel mitbekommen.

rueckwaertsvorwaerts
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