Nachfolgend die Chronik meiner Heimatstadt Herford
Jahr | Ereignis |
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um 789 | Gründung eines Klosters für Töchter sächsischen Adels durch den Edlen Waltger (Wolderus) in Müdehorst (heute Bielefeld) |
um 800 | Verlegung des Klosters in den Mündungswinkel von Aa und Werre nahe den Höfen Herivurth (Oldenhervorde), Odenhausen (Adonhusa) und Libbere |
823 | Umwandlung des Eigenklosters zu einem Reichskloster durch Kaiser Ludwig den Frommen und Ausstattung mit zahlreichen Besitzungen |
825 | Tod des heiligen Waltgeri (Wolderus), dem Gründer des ältesten Damenstifts in Alt-Sachsen. |
833 | vermutlich Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechtes an das Kloster Herford für den Bereich des Hofes Odenhausen (Bestätigung 973, siehe dort) |
851 | Bestätigung der Reichsfreiheit des Klosters durch Kaiser Ludwig den Deutschen. Langsame Entstehung der Stadt Herford |
860 | Das Kloster Herford bekommt aus dem Bistum Soissons eigene Reliquien |
909 | Herzog Heinrich von Sachsen, der spätere deutsche König, wirbt in Herford um Mathilde |
926 | Zerstörung von Stift und Stadt durch Ungarische Truppen |
927 | Bestätigung der Privilegien des Reichsklosters durch König Heinrich I. |
926 – 973 | Entstehung der Legende einer Marienvision. Wallfahrten um den 19. Juni, aus der im Laufe der Zeit der Jahrmarkt „Vision“ entsteht. |
973 | Bestätigung des bestehenden Markt-, Münz- und Zollrechts des Klosters durch Kaiser Otto den Großen als Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufstieg |
1011 | Gründung des Stifts auf dem Berge vor Herford für Töchter des niederen Adels durch die Äbtissin Godesdiu. |
1147/1152 | Reichsunmittelbarer Schutz des Stiftes durch Konrad III. und Friedrich I. Barbarossa |
um 1155 | Erklärung der Papstunmittelbarkeit und kirchlicher (quasi bischöflicher) Selbstständigkeit des Stiftes durch Papst Hadrian |
um 1170 | Bildung einer Bürgergemeinde und Verleihung des Stadtrechts (keine Verleihungsurkunde überliefert) |
ab 1220 | Bau der Münsterkirche als erstem sakralen Hallengroßbau in Westfalen anstelle eines Vorgängerbaues. Errichtung von drei weiteren Hallenkirchen in den folgenden 150 Jahren: der auch als Pilgerkirche dienenden Jakobikirche, der Johanniskirche und der Marienkirche auf dem Stiftberg. |
um 1220 | Entstehung einer Ratsverfassung (als zweite Stadt in Westfalen und eine der ersten in Deutschland) |
1224 | Gründung der Herforder Neustadt durch die Äbtissin Gertrud und den Erzbischof von Köln als Schutzherrn |
1246 | Beteiligung mit Münster, Osnabrück, Minden und Coesfeld am Ladbergener Bund, einem der ersten deutschen Städtebünde |
1256 | Erwerb des bisher abteilichen Burggerichts durch die Stadt Herford gegen die Zusicherung des Schutzes. Gemeinsame quasi reichsstädtische Verwaltung der Belange der Stadt durch Stift und Stadt (Kondominat). Abschluss der Stadtbefestigung. |
ab 1295 | Teilnahme an hansischen Aktivitäten, ab 1356 an der Städtehanse |
13./14. Jhd. | Ansiedlung zahlreicher Klöster und christlicher Vereinigungen (Sancta Herfordia) |
1342 | Herford wird Hansestadt |
1375 | Niederschrift des geltenden Rechts im Herforder Rechtsbuch, einer der bedeutendsten mittelalterlichen Rechtshandschriften |
1377 | Kaiser Karl IV besucht Stadt und Reichsabtei Herford |
1414 | Verlegung des Stifts St. Dionys aus Enger (mit Dionysius-Schatz und den Gebeinen Widukinds) an die Herforder Johanniskirche |
ab 1530 | Einführung der Reformation in Herford. Wegbereiter waren die Fraterherren (Korrespondenz mit Martin Luther) und die Augustinereremiten. Schließung von zahlreichen geistlichen Instituten. Die Abtei bleibt bis 1565 katholisch. |
1540 | Übernahme des Friedrichs-Gymnasiums in die Obhut der Stadt |
1590 | Am Donnerstag nach dem 1. Advent wird die Radewiger St. Jakobikirche, die seit 1530 geschlossen war, wiedereröffnet. Aus diesem Anlass wird noch heute das Radewiger Kohlfest gefeiert. |
1631 | Erklärung zur Reichsstadt durch das Reichskammergericht |
1634 | Vereinigung von Alt- und Neustadt |
1636 | Anton Fürstenau rettet die Stadt vor ihrer Zerstörung durch die sich streitenden schwedischen und kaiserlichen Truppen. |
1638 | Der große Stadtbrand vernichtete einen großen Teil der Radewig. |
1647/1652 | Besetzung durch den Brandenburgischen Kurfürsten aufgrund der jülischen Erbfolge. Verlust der Selbstständigkeit nach längerem Widerstand. |
1652/18. Jhd. | Verarmung zur Ackerbürgerstadt als Auswirkung des Dreißigjährigen Krieges (Schulden) und der Wirtschaftspolitik Brandenburg-Preußens |
1667 | Elisabeth von der Pfalz wird Äbtissin in Herford. William Penn und Gottfried Wilhelm Leibniz besuchen sie. |
um 1720 | Preußische Verwaltungs- und Steuerreformen bestätigen Herfords Charakter als abhängige preußische Landstadt |
1765 | Versteigerung des Materials der nicht mehr benötigten Stadtbefestigung |
1802 | Säkularisation und Auflösung der Fürstabtei, des Stiftes auf dem Berge und des Stiftes St. Johann und Dionys |
1807 | Herford gehört zum Königreich Westphalen (bis 1813), zunächst als Teil des Weser-Departements, ab 1811 des Fulda-Departements |
1810 | Die Abtei wird an den Kaufmann Schrewe verkauft, der dort eine Spinnerei einrichtet |
1816 | Erhebung zur Kreisstadt und Gerichtssitz innerhalb der seit 1813 bestehenden preußischen Provinz Westfalen |
1833 | Gründung einer privaten Töchterschule, aus der das Königin-Mathilde-Gymnasium hervorgeht |
1847 | Bau der Köln-Mindener Eisenbahn und des Herforder Bahnhofs. Einsetzen der Industrialisierung und der Wohn- und Industrieansiedlung über den Bereich der früheren Stadtbefestigung hinaus |
1852 | Einweihung der Synagoge der jüdischen Gemeinde |
1878 | Das Altstädter Rathaus auf dem Alten Markt wird abgerissen, da es angeblich ein Verkehrshindernis war |
1883 | Eröffnung der Justizvollzugsanstalt Herford |
1896 | Bau des Wasserwerkes. Errichtung des Wittekind-Denkmales als Andenken an den Baubeginn. |
1902 | Betriebsaufnahme der Herforder Kleinbahn. Gründung eines städtischen Elektrizitätswerkes. |
1909 | Gründung des Elektrizitätswerkes Minden-Ravensberg (EMR). Einweihung des Linnebauerdenkmals an der Mittelstädter Brücke |
1911 | Herford wird kreisfrei und scheidet aus dem Kreis Herford aus |
1913–1917 | Bau des neuen neobarocken Rathauses und der Markthalle auf dem Gelände der früheren Abtei |
1924 | Der Hauptfriedhof Ewiger Frieden wird eingeweiht |
1933 | Bei der Kommunalwahl 1933 erhält die NSDAP erstmals mit 17 von 36 Sitzen die Mehrheit. |
1935 | 23. Juni Eröffnung des Otto Weddigen Freibades mit 50m Schwimmbahn und 10 m Sprungturm |
1940–1945 | Kriegszerstörungen durch Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg (etwa 5 %). Deportation und Ermordung von über 100 jüdischen Bürgern. |
1945 | Nur mäßige Zerstörung der Stadt durch Bombenangriffe (40% leichte Beschädigung, 7% mittlere bis schwere Beschädigungen, 6% total zerstört). Besatzung durch Amerikanische Truppen am 4. April. Beschlagnahme des Stadtteils Stiftberg und der Kasernen zur Unterbringung des Hauptquartiers der Britischen Besatzungsmacht. |
1946 | Im Februar werden große Teile der Innenstadt überschwemmt. Am 9. Februar wird die Hansabrücke durch das Werre-Hochwasser weggerissen, wodurch die Strecke der Herforder Kleinbahn bis zum Mai 1949 unterbrochen wird. |
1948 | Die Kirchenmusikschule für die Evangelische Kirche von Westfalen nimmt ihren Betrieb auf |
1950 | Die Nordwestdeutsche Philharmonie erhält ihren Sitz in Herford. Bis 1957 befindet sich in Herford die Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Schaustellerbundes. Der Herforder Kinderarzt Heinz Lemke entwickelt die Humana-Kindernahrung. |
1954 | Die auf eine 1868 gegründete Landwirtschaftsschule zurückgehende Schule erhält den Namen Ravensberger Gymnasium |
1955 | Bau des Ludwig-Jahn-Stadions. Zusammenfassung der Rückerstattungsgerichte der drei westlichen Besatzungszonen zum Obersten Rückerstattungsgericht mit Sitz in Herford |
1956 | Gründung der Geschwister-Scholl-Schule Herford in der Wiesestr. 33a 32052 Herford |
1961 | Eröffnung des Neubaus des Stadttheaters |
1966 | Der letzte Abschnitt der Herforder Kleinbahn wird stillgelegt. Bis 1970 ist der Jaguar-Club einer der bekanntesten Beat-Clubs der Region. Im April wird das Hallenbad eröffnet, das im Juni 1997 wieder geschlossen wird. |
1968 | Bau der innerstädtischen Umgehung (Berliner Straße) und Errichtung von Fußgängerzonen in der Innenstadt |
1969 | Kommunale Neugliederung. Herford verliert die Kreisfreiheit. Eingemeindung von Elverdissen, Stedefreund, Laar, Eickum, Diebrock, Falkendiek, Schwarzenmoor und Herringhausen-Ost. |
1970 | Gründung der Herforder Musikschule. Am 20. November wurde die Knotenvermittlungsstelle in Betrieb genommen, wodurch die Handvermittlung für Ferngespräche im Raum Herford zu Ende ging. |
1972 | Abriss des klassizistischen Friedrichs-Gymnasiums an der Brüderstraße mit anschließendem Bau des Kaufhofs. 16 Juni Gründung des SC Herford (Fusion aus SpVgg Union 08 und Vfb Einigkeit 07 und später kam noch SuS 1928 Herford hinzu) |
1973 | Das damalige Kreiskrankenhaus, heute Klinikum Herford bezieht seinen Neubau. Das Hoekerfest findet erstmals statt. |
1976 | Der SC Herford steigt in die 2. Bundesliga auf (Trainer Dieter Garbers). 4 Jahre in der 2. Liga. |
1980 | Fertigstellung des Innenstadtringes. Neugestaltung des Bahnhofsplatzes mit Bau des dritten Parkhauses. Beginn der Angliederung der Radewig mit dem Gänsemarkt an die Fußgängerzone und der Neugestaltung des Alten Marktes. |
1983 | Gründung des Westfälischen Hansebundes mit Sitz in Herford mit 45 ehemaligen Hansestädten als Mitgliedern (Anfang 2011). Die Herforder Versorgungs- und Verkehrs-Beteiligungs-GmbH (HVV) wird gegründet. |
1988 | Wertvolle Funde in den Resten der Abteigebäude aus karolingischer, ottonischer und barocker Zeit bei Ausgrabungen zwischen Rathaus und Münsterkirche. Der Herforder Bahnhof wird Intercity-Halt. Bei den Olympischen Spielen in Seoul erringt der Herforder Unternehmer Wolfgang Brinkmann auf dem Pferd „Pedro“ zusammen mit Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak, und Dirk Hafemeister die Goldmedaille im Mannschafts-Springreiten. |
1989 | 1200-Jahr-Feier |
1990 | Im Oktober verlegt der Soldatensender British Forces Broadcasting Service (BFBS) seinen Sitz von Köln in die Wentworth-Kaserne an der Vlothoer Straße, wo er bis Juli 2009 bleibt |
1991 | Die Kirchenmusikschule wird in die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen umgewandelt. Im April 1991 brennt eine Flüchtlingsunterkunft Im Kleinen Felde. Eine Frau erstickt. Der Brand wurde nicht aufgeklärt. |
1994 | !0. September Schließung des Otto Weddigen Freibades und Abriß |
1996 | Der Sportpark Waldfrieden wird auf dem ehemaligen Gelände der Maresfield-Kaserne eröffnet |
1997 | Eröffnung des Freizeit- und Erlebnisbades H2O. auf dem Gelände des ehemaligen Otto Weddigen Freibades. Die neue Kläranlage an der Goebenstraße wird fertiggestellt. |
1999 | Das internationale Jugendreitturnier German Friendships findet erstmals statt |
2005 | Eröffnung des Museums Marta Herford am 7. Mai (Architekt: Frank O. Gehry) |
2008 | Der Stadt wird von der Bundesregierung der Titel Ort der Vielfalt verliehen |
2010 | Einweihung der wiederaufgebauten Synagoge Herford |
2013 | Seit Mitte des Jahres trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt. Im Juni findet in der Stadt der 33. Hansetag der Neuzeit statt. |
2014 | Das Museum Marta wird zum Museum des Jahres 2014 bestimmt |
2015 | Die Britischen Streitkräfte verlassen nach 70 Jahren die Stadt |
2017 | Am 4. September wird auf dem Gelände der Wentworth-Kaserne der Bildungscampus Herford mit einer Außenstelle der Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen eröffnet |
2018 | Ende Juli schließt mit der Hauptschule Meierfeld die letzte der ehemals fünf Herforder Hauptschulen. |
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