Australien Reise 10.08.2010, Alice Springs - Ayers Rock - Simpsons Gap - Standley Chasm - Devils Marbles - Tennant Creek

Die heutige Tagesetappe sah eine Fahrt in die West MacDonnell Ranges vor. Dort wollten wir Simpsons Gap und Standley Chasm besichtigen. Anschließend wollten wir gegen Norden nach Tennant Creek fahren, wo ich die nächste Übernachtung gebucht hatte. Unterwegs wollten wir noch einen Abstecher zu den Devil’s Marbles machen. Insgesamt sah das wie folgt aus:

Alice Springs – Simpsons Gap – Standley Chasm – Devil’s Marbles – Tennant Creek
Streckenlänge: 492km
Fahrtzeit: 6h



Bevor wir aufbrachen, wollten wir noch etwas von Alice Springs sehen. Also fuhren wir erst einmal zum Anzac Hill, stellten unseren Wagen am Fuße des Berges ab und gingen zu Fuß hoch. Von hier hat man einen tollen Überblick über die Stadt.

Die Bergkette im Hintergrund, mit dem Einschnitt, sind die West MacDonnell Ranges.

Der Verein für Kriegsveteranen “RSL” (Returned Services League) brachte 1932 den “Stadthügel” mit einem Denkmal, als Kriegerehrenmal ins Gespräch. Daraufhin entwarf der Pfarrer Harry Griffiths 1933 das Anzac-Denkmal, das am 25 April 1934, dem sogenannten Anzac-Tag, auf dem Anzac Hill enthüllt wurde. Dudley Adamson, auch ein Kriegsveteran, widmete das Kriegerehrenmal Reverant Griffith. Seit dem 2. Juni 1987 wird die Asche des verstorbenen Rev. Griffiths und die seiner Frau, im Anzac Denkmal aufbewahrt. ANZAC steht übrigens für Australian and New Zealand Army Corps

Nachdem wir einmal über die Stadt geschaut hatten, fuhren wir weiter gen Westen und erreichten nach ca. 18km Simpsons Gap



Die West MacDonnell Ranges werden durch mehrere Lücken unterbrochen, eine davon ist Simpsons Gap. Die Aborigines in diesem Fall der Stamm der Arrernte (ausgesprochen: ah-run-dah) nennen diese Lücke Rungutjirpa. Rungutjirpa ist in der Dreamtime-Schöpfung die mythologische Heimat einer Gruppe von riesigen Goanna-Vorfahren (Goanna= Warane, Echsen).

Simpsons Gap ist ein permanentes Wasserloch und wo Wasser ist, sind auch viele Tiere zu Hause, z.B. das schwarz-füßige Fels-Wallaby. Leider haben wir keines zu Gesicht bekommen.

Info Simpsons Gap
Adresse:
Simpsons Gap Ranger Station
Ph: (08) 8955 0310
Head Office – Arid Zone Research Institute
South Stuart Highway ALICE SPRINGS NT 0870
PO Box 1120 ALICE SPRINGS NT 0871
Ph: (08) 8951 8250 Fax: (08) 8951 8290
Webseite: http://www.nt.gov.au/westmacs/places/simpsons-gap
GPS Position: 23°40’40.8″S 133°43’04.5″E
Öffnungszeiten: Der Park ist das ganze Jahr rund um die Uhr geöffnet
Eintrittspreise: Es wird kein Eintritt erhoben.
Bitte beachten: Simpsons Gap ist für die Arrarnta-Aborigines ein spiritueller Ort. Bitte verhalten Sie sich auch so!

Nun fuhren wir auf dem Larapinta Drive etwas mehr als 30 km gen Westen und erreichten Standley Chasm.

Doch zuerst mußte man vom Parklatz aus auf einem 1km langen Trail durch sehr ur-wüchsige Landschaft wandern. Die Aborigines, durch die Standley Chasm betrieben und überwacht wird, haben zwar alles getan, damit der Weg durch jeden begehbar ist, weisen aber darauf hin, dass alle Wanderer von moderater Fitness sein sollten, passende Schuhe tragen sollten und eine Wasserflasche, einen Hut und Sonnenschutz dabei haben sollten.

Nach ca. 15 Minuten erreichten wir Standley Chasm.
Standley Chasm ist ein Einschnitt im Bergmassiv der West MacDonnell Ranges. Der Finke River hat in mehreren Millionen Jahren diesen 80 Meter tiefen Einschnitt aus dem roten Sandstein gewaschen.

Info Standley Chasm
Post Adresse:
P.O. Box 110, Alice Springs NT 0871
Tel: (08) 8956 7440 | Fax: (08) 8956 7325
Email: info@standleychasm.com.au
Webseite: http://www.standleychasm.com.au/
GPS Position (Parkplatz): 23°43’18.5″S 133°28’11.6″E
GPS Position ca. (Standley Chasm): 23°42’51.1″S 133°28’08.2″E
Öffnungszeiten: Die Tore sind geöffnet von 8:00 Uhr – 17:00 Uhr. Kein Einlaß mehr nach 16:30 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: $12
Kinder: $7
Familie: $30

Nach Standley Chasm fuhren wir nun weiter zu den Devils Marbles. Das bedeutete 5,5 Std. (461km) Fahrt auf dem Stuart Highway (NA87) gen Norden.

Eine Strecke die fast schnurgerade und recht eintönig ist, aber trotzdem irgendwie interessant.

Laut Reiseführer sind die Devils Marbles besonders schön anzuschauen wenn die Sonne untergeht. Was soll ich sagen, genau zum Sonnenuntergang kamen wir an

Devil’s Marbles

Die Devil’s Marbels (de: Murmeln des Teufels) sind ein heiliger Ort der Aborigines Stämme Warumungu, Kaytetye, Alyawarre und der Anmatyerre. Bei den Aborigines heißen die runden Felsen “Karlu Karlu”, was so viel bedeutet wie “rundes Objekt”. Nach der Überlieferung handelt es sich bei den runden Felsen um die Eier der Regenbogenschlange aus der Traumzeit.

Die Bilder geben das vielleicht nicht so wieder, aber die Devil’s Marbles sind auf jeden Fall sehenswert und man sollte sie, wenn man im Inland unterwegs ist, nicht auslassen. Auf einem größeren Gelände liegen über 1000 solche Granit-Kugeln und im Licht der untegehenden Sonne, ist das ganze Areal besonders empfehlenswert.

Unter den Devil’s Marbles befindet sich, als Teil der Davenport Range, ein großes Granitvorkommen. Durch Erosion und Verwitterung an der Oberfläche (Wollsackverwitterung) und durch Abschuppung der Steinoberflächen entstehen dann die großen Granit-Kugeln. Den ganzen Prozeß nennt man Abgrusung.

Info Devils Marbels
GPS Position: 20°33’53.7″S 134°15’39.6″E
Öffnungszeiten: Die Devils Marbels können das ganze Jahr rund um die Uhr betreten werden
Eintrittspreise: Es wird kein Eintritt erhoben.

Als wir weiter fuhren wurde es dunkel und wir hatten noch 100 km bis Tennant Creek zu fahren! Im Dunkeln über so einen einsamen Highway, das war mir nicht ganz geheuer, aber vielleicht habe ich auch nur zu viele Filme gesehen. Da die Check-In Time bei 20:00 Uhr oder so war, mußte ich im Motel anrufen, und man sicherte uns zu, es wäre jemand im Office bis wir ankommen würden. Wie nett!

Gebucht hatte ich das Desert Sands Motel. 2010 gab es in Tennant Creek leider nicht so viele Hotels/Motels und die meisten von denen waren schlecht bewertet. Das Desert Sands Motel hatte gute Bewertungen und versprach auf der Internetseite in Hochglanz-Bildern Erholung pur! Was uns aber dann erwartete war nicht so nett. Die ganze Motel-Anlage machte einen verwahrlosten Eindruck. Die Schränke waren innen total verstaubt, überall Spinnenweben, das Geschirr, oder z.B. der Wasserkocher waren verdreckt, verkalkt und einfach nur ekelig. Brrrrrr. Aber was sollten wir machen, es war ja nur für eine Nacht. Die Matratze haben wir uns vorsichtshalber nicht angeschaut!
Gegen 23:00 Uhr klopfte es an der Tür und wir waren total erschrocken. Der Schreck steckte mir noch in den Gliedern, als ich öffnete. Draußen stand eine heruntergekommmene Aborigine und hielt die Hand für eine Spende auf. Ich war derart perplex, ich weiß nicht mehr, ob ich überhaupt irgendetwas gesagt habe, bevor ich die Tür zuknallte. Im Prinzip tat es mir später leid, aber so spät am Abend von Zimmer zu Zimmer zu gehen, da muß sie mit solch einer Reaktion rechnen.
Den versprochenen Pool haben wir ebenfalls nicht gefunden. Im Garten draußen war eine Umrandung zu sehen, die auf einen zugeschütteten Pool schließen ließ.
Wir machten dann noch einen Bummel durch das Dorf, denn wir brauchten ja auch noch etwas zu essen. Der ganze Ort machte keinen besseren Eindruck und riß uns ebenfalls nicht vom Hocker. In einer Art Sportsbar haben wir dann gegessen. Fazit: Einfach eine grausige Gegend.
In den letzten Jahren ist das Gebäude, laut Internet, irgendwann saniert und umbenannt worden. Heute werden hier Apartments zur Verfügung gestellt. Ich will ja nichts sagen, aber nach den neuen Bildern sehen die Räume nicht sehr viel besser aus als 2010. Aber ich will nicht urteilen, ohne es gesehen zu haben.

rueckwaertsvorwaerts
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