Mid-West USA Reise, 28.08.2012, Sheridan - Bozeman Trail - Deadwood

Für heute war die Strecke Sheridan – Deadwood geplant. Sie sollte uns an nach Fort Phil Kearny, den Devils Tower und den Spearfish Canyon Hwy. nach Deadwood führen.

Sheridan – Deadwood
Streckenlänge: 406km
Fahrtzeit: 4h 15min


Höhenprofil der Etappe:

Höhenprofil Sheridan – Deadwood

Bevor wir weiter fuhren, haben wir noch an der Main Street in Sheridan gefrühstückt und etwas eingekauft.

Wir sind nicht gleich hinter Sheridan auf die I-90 gefahren, sondern noch ein Stück weiter über die US-87 gefahren, die später auf die I-90 mündet. Doch davor kommt man an Fort Phil Kearny vorbei.

Später in diesem Urlaub würden wir noch den Oregon Trail kennenlernen. Hier jedoch befinden wir uns am ehemaligen Bozeman Trail, der den Oregon Trail mit den Goldfeldern im Westen Montanas verband. Der Bozeman Trail wurde von Siedlern und Goldsuchern zwischen 1863 und 1868 genutzt.
Zum Schutz der Siedler und Goldsucher vor Indianern wurde der Bozeman Trail durch drei Forts geschützt: Fort Phil Kearny, Fort C.F. Smith und Fort Reno. Das größte dieser drei Forts war das Fort Phil Kearny. Es wurde 1866 erbaut und nach dem US-General Phil Kearny benannt. !960 wurde es zur National Historic Landmark erklärt.
Das Fort wurde als Palisaden-Festung mit ca. 4000 Baumstämmen erbaut und war 1496 ft (456m) lang und 240 ft (73m) und 600 ft (183m) breit. In der vollen Ausbaustufe sollte es 1000 Soldaten beherbergen.
Die Lage des Forts führte jedoch zu erheblichen Problemen mit den Indianern, denn das Fort lag in den letzten größeren Bison Jagdgründen der Indianer, die sich durch das Fort in ihrer Existenz bedroht sahen. Scharmützeln zwischen Indianern, in diesem Fall Lakota, Arapaho und Cheyenne, und Soldaten waren an der Tagesordnung. So kam kam es am 21.12.1866 zwischen 79 Soldaten (+ zwei Zivilisten) zu einem Gefecht mit eben diesen drei Indianerstämmen, das die Soldaten verloren. Niemand überlebte. Das Gefecht ist als das Fetterman Gefecht (der Offizier William Judd Fetterman hatte das Kommando) in die Geschichte eingegangen.
Durch die Eisenbahn wurde der Bozeman Trail und somit auch die drei Forts überflüssig. So wurde das Fort Phil Kearny 1868 aufgegeben und von Cheyenne Indianern niedergebrannt.

Info Fort Phil Kearny
Adresse:
Kontakt per Kontakt-Seite: http://wyoparks.state.wy.us/index.php/contact-fort-phil-kearny
Webseite: http://wyoparks.state.wy.us/index.php/places-to-go/fort-phil-kearny
GPS Position: 44°32’00.2″N 106°49’42.7″W
Öffnungszeiten:
Vom 01. May – 30. September: 08:00 Uhr – 18:00 Uhr an jedem Tag der Woche
Vom 01. Oktober – 21. Dezember: 12:00 Uhr – 16:00 Uhr
Vom 22. Dezember – 30. April: geschlossen
Eintrittspreise:
$4.00 pro Erwachsenem (älter als 18 Jahre). Ticket gilt für den ganzen Tag.

Unser nächstes Ziel, 233 km (2 Std. Fahrtzeit) weiter, war der Devils Tower.

Der Devils Tower besteht aus Vulkangestein und ist deutlich härter als die Umgebung. Durch tektonische Bewegungen wird auf den Westrand der Nordamerikanischen Plattform so hoher Druck ausgeübt, daß sich das harte Vulkan-Gestein der Black Hills domartige heraushob.

Der indianische Mythos erklärt den Felsen anders: Die Indianer dieser Gegend, Kiowa-Indianer, nennen den Devils Tower “Mateo Tepee”. Auf Deutsch heißt das so viel wie “Heim des Grizzly-Bären”. Die Kiowa hatten ganz in der Nähe ein Dorf errichtet. Eines Tages wurden sieben Mädchen des Stammes, die etwas weiter weg vom Dorf spielten, von Bären angegriffen. In ihrer Not kletterten sie auf einen kleinen Felsen und beteten: “Fels, habe Mitleid mit uns, Fels rette uns”. Das Flehen wurde erhört, der Fels wuchs in die Höhe und hob die Mädchen mit in die Höhe. In ihrer Wut sprangen die Bären mit ihren Krallen an dem Berg hoch, was die großen senkrechten Riefen erklärt.
Der Felsen wuchs bis in den Himmel, wo sich die sieben kleinen Mädchen heute noch befinden: der offene Sternenhaufen der “Plejaden”, auch Siebengestirn genannt.

Der Devils Tower ist 265 Meter hoch und hat einen Durchmesser von ca. 150 Metern.

Info Devils Tower
Adresse:
PO Box 10
Devils Tower, WY 82714
Tel.: (307) 467-5283 x635
Webseite: https://www.nps.gov/deto/index.htm
GPS Position (Devils Tower): 44°35’25.5″N 104°42’54.6″W
GPS Position (Parkplatz): 44°35’25.4″N 104°43’10.9″W
Öffnungszeiten:
Das Devils Tower National Monument ist 24 Std. am Tag und 7 Tage/Woche geöffnet außer am 25.December und 01. Januar.
Eintrittspreise:
Privater PKW (mit maximal 15 Personen): $15
Motorrad: $10
Da es viele Tage gibt an denen der Eintritt frei ist, verweise ich unbedingt auch auf die Homepage des National Monument:https://www.nps.gov/deto/planyourvisit/fees.htm

Anschließend ging es über den Spearfish Canyon Highway nach Deadwood. Eigentlich hätte man auf der Interstate 90 bleiben können, doch die US-14Alt wird auf einigen Karten als landschftlich schön bezeichnet und außerdem führte sie durch Central City und Deadwood. Da Deadwood sehr geschichtsträchtig ist, hatte ich dort eine Übernachtung eingeplant.

Hier sind wir am Spearfish Canyon Scenic Byway unterwegs. Ganz in der Nähe wurden die Aufnahmen des Winterquartiers in dem Film “Der mit dem Wolf tanzt” gedreht. Wer sich genauer über diese Gegend informieren möchte, kann das hier tun: http://www.blackhillsbadlands.com/drives/spearfish-canyon-scenic-byway

Nach dem Spearfish Canyon erreichten wir dann unsere nächste Übernachtungsstadt – das Örtchen Deadwood. Deadwood entstand 1876 aus einem Zeltlager von Goldgräbern, die hier in den Black Hills nach Gold schürften.

Wirklich berühmt im wilden Westen war Deadwood jedoch wegen seiner prominenten Bewohner: der Revolverheld Wild Bill Hickok, der Saloonbesitzer Al Swearengen, die Western-Heldin Calamity Jane und Sheriff Seth Bullock. Auch die beiden berüchtigten Revolverhelden Doc Holliday und Wyatt Earp hielten sich über einen längeren Zeitraum in Deadwood auf.

Am 2. August 1876 wurde besagter Revolverheld Wild Bill Hickok im Saloon No. 10 erschossen.
Die Legende besagt, daß er beim Draw-Poker immer mit dem Rücken zur Wand saß. Dieses eine Mal jedoch nicht. Weshalb er von Jack McCall durch einen Revolverschuß in den Hinterkopf erschossen wurde, weiß man nicht. Sicher ist aber, daß es nichts mit dem Spiel zu tun hatte und eine persönliche Fehde bestand auch nicht.

Als ihn die Kugel traf, hatte er folgendes Blatt auf der Hand: zwei schwarze Asse und Achten, jeweils Pique und Kreuz, mit einer Dame als Kicker (Seitenkarte). Dieses Blatt wird seither Dead Man’s Hand genannt.

Die Erschießung des Wild Bill Hickok wird zwischen dem 27. Mai und 27. September auf offener Straße 3x am Tag aufgeführt: Um 14:00 Uhr vor dem Tin Lizzie, um 16:00 Uhr vor dem Celebrity Hotel und um 18:00 Uhr vor dem Franklin Hotel. Das Zuschauen ist kostenlos. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Aufführungen. Hier kann man sich einen Überblick verschaffen: http://www.deadwoodalive.com/index.php

Wild Bill Hickok wurde ja am Pokertisch erschossen. Weshalb die Aufführung draußen stattfand ist wohl der freien Interpretation der Schauspieler geschuldet.

Die Mainstreet in Deadwood

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