Süd-Florida Reise, 22.05.2015, Miami - Naples

Bisher ging alles vom Großraum Miami aus, doch heute sollte die eigentliche Rundreise beginnen. Von Miami ging es nach Naples. Zwei Möglichkeiten gibt es hierfür

  • die Interstate 75, den sogenannten Everglades Parkway
  • den US Highway 41,den sogenannten Tamiami Trail

Ich hatte mich entschlossen den US Highway 41, den Tamiami Trail zu fahren. Tamiami steht für TampaMiami
Normalerweise geht der US Highway 41 via der rot markierten Strecke, doch die Strecke die in dem Bereich blau markiert ist und den rot markierten Teil umgeht, sollte eine Schotterpiste sein und solche Herausforderung mit einem SUV lieben wir, aber diese Strecke sollte auch noch andere Überraschungen bergen.

Unsere geplante Tour (blaue Linie) für heute sah wie folgt aus.

Tamiami Trail
Strecke: 235 km, Fahrtzeit: 3:32 h

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Als besuchenswerte Zwischenziele hatte ich das kleinste Postamt der USA “Ochopee”, den Smallwood Store und evtl. Marco Island ausgewählt.

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Doch zuerst ging es auf dem US Highway 41 durch den Miami Ortsteil “Little Havanna”und kamen an einem der Stadttore von Coral Gables vorbei.


Wir hatten eigentlich Verlangen nach einem großen Kaffee und etwas Süßem. Irgenwann, kurz nach dem Coral Gables Stadttor, sahen wir auf der rechten Straßenseite ein kubansiches Cafe und da in der Nähe eine Bank mit Geldautomat war, hielten wir. Das kubanische Cafe “Versailles” war gut besucht und wie sagt man immer so schön? Wo die heimsche Bevölkerung kauft, muß es gut sein. Das ganze Ambiente hat uns sehr gut gefallen, aber nicht nur das 🙂

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Ungefähr bei 25°45’40.0″N 80°28’52.9″W verläßt man Miami/Little Havanna und fährt durch den nördlichen Teil des Everglades NP der vom Tamiami Trail durchschnitten wird. Ungefähr bei 25°45’39.4″N 80°37’36.1″W liegt der Everglades Safari Park. Hier kann man mit einem Airboat durch den Everglades NP fahren. Da die Routen dieser Airboats den Park nur streifen, wegen des Lärms, habe ich eine Fahrt mit einem Airboat verworfen, aber halten und uns das ansehen, wollten wir trotzdem.
Wir standen noch auf der gegenüber liegenden Straßenseite und schauten in den Everglades Zulauf-Kanal und was schwamm dort? Ein Krokodil. Im touristischen Teil des Nationalparks hatten wir keines gesehen, aber hier im Zulauf schwammen gleich mehrere.


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Wie schon anfangs erwähnt, wollten wir nicht auf dem Highway 41 bleiben und bogen bei 25°45’43.3″N 80°49’38.4″W ab auf die Loop Rd Big Cypress National Preserve (County Rd. 94). Bei 25°45’40.4″N 80°54’38.3″W hielen wir an, weil es zu beiden Seiten der Straße immer urwüchsiger wurde.
Wir entdeckten, daß neben der Straße ein kleines Flüßchen verlief und ich ging zu Fuß etwas zurück, um nach einem Fotomotiv zu schauen


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Ich bog die Sträucher zwischen Straße und Bach etwas auseinander …… und schaute direkt in die Augen eines Krokodils. Bei näherem Hinschauen stellten wir fest, daß es in dem Bach vor Krokodilen nur so wimmelte.


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Das sieht an dieser County Rd. urwüchsiger aus, als im touristischen Teil des Everglades NP.


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Bei 25°45’39.9″N 80°55’19.1″W erreicht man ein kleine Farm mit verlassener, verrosteter Tankstelle. Wir waren etwas erschrocken. An der Seite stand ein Oldtimer und es sah von weitem aus, als lägen da zwei Leichen und ein Skelett drin. Bei näherem Hinsehen stellten wir aber fest, daß es Puppen waren, was denn auch sonst? War aber trotzdem ganz schön gruselig


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Von hier ab, lagen in dem Flüßchen derart viele Krokodile, daß sie fast übereinander lagen.


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Wieder ein Rabengeier. Lange Zeit dachten wir dieser Vogel sei der Anhinga – ist es aber nicht.


Bei 25°51’49.3″N 81°06’02.1″W bogen wir wieder auf den US Highway 41 ein und erreichten bei 25°54’05.6″N 81°17’50.4″W das Ochopee Post Office, das kleinste Postamt der USA.


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Als Postamt war der jetzige Bau eigentlich nicht geplant. 1953 brannte das alte Postamt ab und man nutzte einen alten Geräteschuppen als Übergangslösung und diese Übergangslösung steht eben heute noch.


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Seit nunmehr 1953 dient dieser kleine “Geräteschuppen”, mit einem Angestellten, den Miccosukee und Seminolen in der Umgebung als Postamt. Da das Postamt zum Touristen-Magneten geworden und Kult ist, werden viele Briefe auch von Touristen geschrieben und von hier abgeschickt. Heute denkt wohl niemand mehr daran, das kleinste Postamt der USA durch einen Neubau zu ersetzen.


Nach einem kurzen Fotostop ging es dann weiter in Richtung Golf von Mexico. Bei Carnestown (25°54’39.0″N 81°21’52.3″W) sind wir links abgebogen auf die Collier Avenue (County Rd. 29) in Richtung Chokoloskee Island.

Rund um Chokoloskee Island siedelten schon vor über 2.000 Jahren Calusa-Indianer. Die eigentliche Besiedlung von Chokoloskee Island begann aber im Jahre 1874. Die ersten Siedler auf diesem Eiland waren CG McKinney, Adolphus Santini und Ted Smallwood. “Chokoloskee” ist ein indianisches Wort und kann man übersetzen mit “Old Home”.

Im Jahre 1891 wurde von CG McKinney auf dem Eiland eine Poststation und die erste Schule errichtet. CG McKinney fungierte als Postmeister und Ted Smallwood war der Briefträger. Da sich die Ankunft des Postschiffes nicht genau vorhersagen ließ, wurde jedesmal bei Ankunft ein Muschelhorn geblasen. So wurden die Inselbewohner darauf aufmerksam gemacht, daß das Postschiff angekommen war.


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1906 übernahm Ted Smallwood den Posten des Chokoloskee Postmeisters und eröffnete einen Gemischtwarenladen, der auch als Postamt fungierte. Der Laden wurde schnell bekannt und versorgte und belieferte die gesamte Gemeinschaft. Entgegen mancher Darstellung in vielen Western, unterhielten die Siedler sehr gute Beziehungen zu den ansässigen Seminole Indianern.


Leider versteckten sich auf vielen der Inseln Verbrecher. Einer der bekanntesten war Edgar Watson, der bei einer Auseinandesetzung Adolphus Santini die Kehle aufschlitzte und flüchtete.
1910 kam Edgar Watson wieder nach Chokoloskee zurück. Doch dieses Mal empfing ihn an der Küste eine große Menschenmenge und tötete ihn.

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So lebte Ted Smallwood in einem Seitenraum seines Ladens.

Der Gemischtwarenladen wurde von Ted Smallwood betrieben, bis er 1941 in Rente ging. Die Stelle des Postmeister hatte er zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch inne.

Ted Smallwood starb 1950.


1956 wurde ein Damm zwischen dem Festland und Chokoloskee Island fertiggestellt und nun konnte man über eine Straße vom Festland aus die Insel erreichen.

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Der Smallwood Store wurde bis 1982 betrieben.
1974 wurde der Gemischtwarenladen in die „National Register of Historic Places“ aufgenommen und ist heute ein Museum.
Am Eingang empfing uns Gary McMillin, der Mann von Lynn Smallwood-McMillinein der uns gleich erklärte, daß er viele Jahre in Norwegen gelebt hätte, aber verwandt mit Ted Smallwood sei und sich irgendwann entschlossen habe, das Museum zu führen.


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Alles wurde so belassen, wie es Ted Smallwood verlassen hat. Daher ist der Laden ein Zeitzeugnis aus der Besiedelung Amerikas


Info Smallwood Store
Adresse:
360 Mamie St.
Chokoloskee, FL
Tel.: +1-239-695-2989
Email: lynn@smallwoodstore.com
Webpräsenz: http://www.smallwoodstore.com/
GPS:25°48’36.3″N 81°21’43.9″W
Eintrittspreis: $5.00 pro Person
Öffnungszeiten: 7Tage/Woche
Dezember – April 10:00 – 17:00 Uhr
Mai – November 11:00 – 17:00 Uhr

Nach der Besichtigung des Stores, die wir nur empfehlen können, fuhren wir weiter, denn wir wollten ja noch einen Abstecher nach Marco Island machen. Hier wollte ich das kleine Fischerdorf Goodland besichtigen. Also bogen wir bei 25°59’40.1″N 81°35’33.4″W auf die San Marco Rd. (County Rd. 92) ab. Unterwegs stellten wir jedoch fest, daß wir sehr spät Naples erreichen würden und so aßen wir bei McDonald’s noch ein Eis und kehrten um, ohne San Marco, bzw. Goodland erreicht zu haben

Am frühen Abend erreichten wir unser Best Western Naples Inn & Suites

Best Western Naples Inn & Suites
2329 9th St N, Naples, FL 34103, Vereinigte Staaten
Homepage: Best Western Naples Inn & Suites
GPS-Position: 26°10’29.8″N 81°48’00.5″W


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Wer ebenfalls eine Florida Tour macht und Übernachtungen in Motels favorisiert, ist hier gut aufgehoben. Das Best Western ist sauber und, was für eine Wohltat, die Klimaanlage läuft nicht im Raum, sondern steht draußen auf einem kleinen Balkon. Endlich mal schlafen ohne das Getöse einer Klimaanlage im Raum. Leider ist der Balkon ein wenig klein. Sich mit vier Personen einen schönen Abend auf dem Balkon machen erfordert bei der Positionierung der Stühle schon extrem viel Geschick. Aber man schaut, zumindest von unserem Balkon, in den begrünten Innenhof – der hier so dicht ist wie ein Regenwald.


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Meine kleine Reisegruppe fragte sofort, ob wir hier nicht ein wenig länger bleiben könnten. Leider nein. Der Innenhof birgt auch einen sehr großen, gepflegten Pool, an dem man sehr schön liegen kann. Hier wird bei schönem Wetter morgens gefrühstückt. Was für eine Atmosphäre!
Hier hat es uns richtig gut gefallen und wir würden gerne wiederkommen.



Wie auf dem Bild zu sehen, verdunkelte sich der Himmel. Wie jeden 2.ten Abend gab es für 15 Minuten das obligatorische Gewitter. Danach schien wieder die Sonne – wie in den Tropen üblich


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