USA Osten, 30.05.2019, Philadelphia - Independence Hall - Independence Bell - Wanamaker Orgel

Wie bin ich eigentlich darauf gekommen, Philadelphia zu besuchen? Den gleichnamigen Film mit Tom Hanks kennt man, das Lied dazu von Bruce Springsteen (Streets of Philadelphia) ebenfalls, aber sonst? Bei mir gab eigentlich der Film “Das Vermächtnis des geheimen Buches” von 2007 mit Nicolas Cage in der Hauptrolle den Ausschlag. In dem Film fielen Stichwörter wie die Mrs. Silence Dogood Briefe, die Independence Hall, Independence Bell, Unabhängigkeitserklärung, Bill of rights, uvm.. Das sind so etwas wie die Nationalheiligtümer der USA. Die Independence Hall und Bell befinden sich auch heute noch in Philadelphia und können besichtigt werden, die Unabhängigkeitserklärung und die Bill of rights liegen heute aber in der Hauptstadt Washington.
Wenn all das mit Philadelphia in Verbindung steht, kann man sich schon ausrechnen, dass es eine, für die amerikanische Geschichte, sehr wichtige Stadt war. Aus diesem Grund zuvor noch einige Sätze zur Stadt selbst:
Philadelphia wurde am 27. Oktober 1682 durch William Penn gegründet und gehört damit zu den ältesten Städten der USA. Für 10 Jahre, von 1790 bis 1800, war sie Haupttadt der Vereinigten Staaten, da Washington noch nicht fertiggestellt war. Zuvor war New York Hauptstadt, ab 1800, als Washington fertiggestellt war, Washington D.C..
Pennsylvania war damals noch eine großer Quäker-Kolonie und William Penn wollte Philadelphia zu dessen Hauptstadt machen. Den Namen Philadelphia hatte er aus der Bibel, denn er hatte die 7 Sendschreiben aus der Offenbarung des Johannes gelesen. Dazu gibt es folgende Überlieferung:
Es gab eine historische Stadt Philadelphia, die 120 km östlich von Smyrna, zwischen dem Nordfuß des Tmolusgebirges und dem Südufer des Kogamus lag. Das ist das heutige Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien. Ihren Namen „Bruderliebe“ hatte die Stadt von ihrem Gründer, dem König Attalus II. Philadelphos von Pergamos (159-138 v.Chr.). Heute heißt die Stadt „Alasehir“.
In diesem Philadelphia gab es ein Erdbeben, bei dem die komplette Stadt total zerstört wurde. Bei solchen Erdbeben haben die Menschen natürlich Angst und so übernachteten viele Einwohner außerhalb der Stadt. Um die Menschen zu ermutigen und zu ermahnen, hat Jesus Christus Johannes 7 Schreiben an verschiedene Gemeinden diktiert. Eine Gemeinde davon war die Gemeinde von Philadelphia, die im 6 Sendschreiben angeschrieben wurde. Dieses 6. Sendschreiben findet sich in der Offenbarung des Johannes, Offb. 3,7–13. Dort heißt es:
An die Gemeinde in Philadelphia
An den Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet…… Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und auch meinen neuen Namen. Wer Ohren hat, der höre.

Der Namen Philadelphia besteht aus zwei Teilwörtern die aus dem altgriechischen kommen und folgendes bedeuten: φιλία philía, zu deutsch ‚Liebe‘ und ἀδελφός adelphós, was auf deutsch so viel wie ‚Bruder‘ bedeutet, also zusammengesetzt ‚Ort brüderlicher Liebe’ oder ‚Bruderliebe‘. Das ist auch heute noch das Motto der Stadt: City of brother love.
Der Bundesstaat Pennsylvania hat den Beinamen Virtue, Liberty and Independence, was so viele bedeutet wie Tugend, Freiheit und Unabhängigkeit. Hauptstadt ist Harrisburg und nicht Philadelphia.
Damals war Philadelphia die zweitgrößete englisch-sprachige Stadt der Welt – nach London.

Allgemeines zu Philadelphia
Einwohne:ca. 1.567.872
Einwohner Metropolregion:ca. 6.070.500
Bevölkerungsdichte: 4.480,9 Einwohner je km2
Fläche: 369,4 km2 davon 349,9 km2Land
Höhe: 12 m
GPS: 39°57’09.7″N 75°09’48.9″W
Homepage: https://www.phila.gov/

Neben dem Hotel verläuft die Locust Street, die sind wir knapp 900m entlang gegangen bis zum Washington Square.

Eine Straße die die Locust Street kreuzt, ist die S. Camac Street ( 39°56’52.2″N 75°09’41.7″W ). Wahnsinnig eng. Da kommt man, glaube ich, mit einem 7er BMW nicht mehr durch.

An der Kreuzung mit der S Sartain Street befindet sich der “Sartain Street Community Garden” mit diesem tollen Wandgemälde an einer Hauswand ( 39°56’51.5″N 75°09’37.1″W )



Wenn man durch den Park am Washington Square quer durch geht, ist man direkt an der Rückseite der Independence Hall




Ich fragte gleich einen Bediensteten ob der Zutritt noch möglich ist, doch er verneinte:”Eintrittskarten gibt es schon lange nicht mehr.” Ich hatte schon vor länger als 1/2 Jahr vor der Reise versucht Eintrittskarten zu buchen, doch da war schon alles ausgebucht. Wir haben uns auf dem Gelände umgesegen und nun verstanden wir auch, weshalb es keine Eintrittskarten mehr gab. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Schulbusse auf einem Haufen gesehen. Ich hatte das Gefühl, jede US Schulklasse muß einmal im Jahr hierher fahren. Schade für uns, aber letzten Endes ist es auch nur ein Saal, und wenn man amerikanischen Jugendlichen die Geschichte ihres Landes näher bringt, ist das wichtiger.

Vor den Bildern zu den Natinalheiligtümern der USA ein kleiner geschichtlicher Exkurs:
Was hat es mit der Unabhängigkeitserklärung auf sich? Unabhängig von wem? Ein kleiner Ausflug in die amerikanische Geschichte:
Damals existierten lediglich 13, der heute 50 Bundesstaaten:
Provinz New Hampshire
Provinz Massachusetts Bay
Kolonie Rhode Island und Providence Plantations
Kolonie Connecticut und New Haven
Provinz New York
Provinz New Jersey
Provinz Pennsylvania
Kolonie Delaware
Provinz Maryland
Kolonie Virginia
Provinz North Carolina
Provinz South Carolina
Provinz Georgia
Diese 13 Kolonien/Provinzen fühlten sich als engl. Kolonien und verteidigten mit Hilfe der Engländer ihr Territorium gegen die kolonialen Ansprüche Frankreichs im Siebenjährigen Krieg (1754 bis 1763). Nachdem man Frieden geschlossen hatte, wollten die Engländer sich die Aufwände für den Krieg von den Kolonien bezahlen lassen. Diese fühlten sich ungerecht behandet: Auf der einen Seite sollten sie für den Krieg bezahlen, auf der anderen Seite hatten sie aber keinen Sitz im englischen Parlament, dem Unterhaus. Seitens der Kolonisten gab es demonstrative Protestaktionen, woraufhin das britische Parlament mit den Coercive Acts (die Kolonisten nannten es auch Intolerable Acts) die Daumenschrauben noch weiter anzog.
Um dem engl. Parlament zu zeigen wie ernst man es meinte, kam man vom 5. September 1774 bis zum 26. Oktober 1774 in Philadelphia zum ersten Kontinentalkongress zusammen. Dazu entsandten alle Kolonien Delegierte nach Philadelphia. Auf der einen Seite suchte man den Schulterschluß und Frieden mit dem Mutterland, auf der anderen Seite wollte man den Forderungen auch Nachdruck verleihen und beschloß einen Boykott britischer Waren. Das wiederum ließen sich die Briten nicht gefallen, und so kam es am 19. April 1775 zu ersten gewaltsamen Zusammenstößen in Massachusetts. Auf der einen Seite kämpften die Kolonisten, auf der anderen Seite britische Truppen. Mit den Gefechten von Lexington und Concord begann der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Diese Kämpfe führten dazu, dass sich im Zweiten Kontinentalkongress 12 der 13 Kolonien für die Trennung vom Mutterland Großbritannien aussprachen (die Vertreter New Yorks enthielten sich). Der Abgeordnete Richard Henry Lee aus Virginia brachte im Juni 1776 eine Resolutiion in den Kongress ein (Lee Resolution), die den Weg zu einer Unabhängigkeit noch einmal forcierte. Der Kontinentalkongress nahm diese Resolution am 2. Juli 1776 an. Die eigentliche Unabhängigkeitserklärung hätte eigentlich auch Richard Henry Lee schreiben sollen, doch der war verhindert. Seine Frau war schwer erkrankt, was seine Anwesenheit zu Hause erforderte, und so wurde Thomas Jefferson ausgewählt die Erklärung zu schreiben.
Die “Declaration of Independence” die man heute kennt, war aber als eine Erläuterung des eigentlichen Beschlusses zur Unabhängigkeit gedacht und wurde zwei Tage später, am 04. Juli verabschiedet. Dieser 04. Juli ist heute jedenfalls DER Nationalfeiertag der Amerikaner, der Independence Day. Der maßgebliche Author war, wie schon erwähnt, Thomas Jefferson, beraten hat ihn aber folgendes Komitee: John Adams (Massachusetts), Benjamin Franklin (Pennsylvania), Robert R. Livingston (New York) und Roger Sherman (Connecticut).

Die Unabhängigkeitserklärung wurde am 08. Juli 1776 auf dem Independence Square in Philadelphia verlesen und dabei wurde eine Glocke geläutet. Diese Glocke trägt die Inschrift: Proclaim Liberty throughout all the land unto all the inhabitants thereof. Auf Deutsch: Verkünde Freiheit im ganzen Land für alle seine Bewohner. Die Glocke war in London von der Whitechapel Bell Foundry gegossen worden und sollte im damaligen State House, der heutigen Independence Hall, aufgehängt werden. Dabei stellte man einen Riß im Klangkörper fest, der sich später noch ausweiten und die Glocke für den späteren Gebrauch unbenutzbar machen sollte. Woher dieser Riss kam, ist bis heute nicht geklärt. Im ersten Moment habe ich mich gefragt, ob die Briten auch noch eine Glocke für die Unabhängigkeit der abtrünnigen Kolonien/Provinzen gegossen haben? Doch die Glocke ist sehr viel älter. Sie wurde eigentlich 1752 für die Fünfzigjahrfeier der Charta über die Religionsfreiheit Pennsylvanias gegossen, aber die Inschrift paßte ja trotzdem irgendwie.

Noch einmal die Inbdependence Bell. Hier mit der Independence Hall im Hintergrund und dem Turm, in dem sie eigentlich hängen sollte.




Info Independence Bell
Grund der Herstellung: Fünfzigjahrfeier der Charta über die Religionsfreiheit Pennsylvanias
Jahr der Herstellung: 1752
Ort der Herstellung: London
Herstellerfirma: Whitechapel Bell Foundry
Inschrift der Glocke: Proclaim Liberty throughout all the land unto all the inhabitants thereof („Verkünde Freiheit im ganzen Land für alle seine Bewohner“; vgl. Lev 25,10 EU).
Letzter Glockenschlag: zum Geburtstag von George Washington im Jahr 1846 (nicht erwiesen)
GPS: 39°56’58.7″N 75°09’01.0″W
Homepage: https://www.nps.gov/inde/planyourvisit/libertybellcenter.htm
Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Schließung des Sicherheitsüberprüfungsbereich 5 Minuten vor Schließung des Gebäudes.
Am Erntedankfest von 11 bis 16 Uhr geöffnet. An Heiligabend von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Weihnachten geschlossen
Eintritt: frei (allerdings immer lange Schlangen, Wartezeit einkalkulieren!)

Auf der anderen Straßenseite der Chestnut Street, sieht man die Independence Hall. Das Gebäude wurde 1741 fertiggestellt und war ursprünglich der Sitz der Regierung des Staates Pennsylvania. Von 1753 bis 1876 befand sich die Independence Bell im Glockenturm. In diesem Gebäude tagte der zweite Kontinentalkongress und nahm die Unabhängigkeitserklärung an, die Thomas Jefferson ausgearbeitet hatte. Erst dadurch bürgerte sich der Begriff “Independence Hall” ein.
Hier traf sich 1787 auch die Philadelphia Convention, die die Verfassung der Vereinigten Staaten ausarbeitete.

Wie schon erwähnt, kamen wir nicht in die Independence Hall rein, aber ich habe da ein sehr schönes Kauf-Foto gefunden, auf dem man sehen kann, was wir verpasst haben.

© jiawangkun / Adobe Stock. Bild Nummer:126307209
Info Inbdependence Hall
Jahr der Fertigstellung: 1741
ursprünglicher Name: Pennsylvania State House
ursprüngliche Nutzung: Sitz der Regierung von Pennsylvania
Ereignis 1775: 1775 traf sich hier der zweite Kontinentalkongress
Ereignis 1776: Annahme der Unabhängigkeitserklärung (von Thomas Jefferson ausgearbeitet) im Jahre 1776
heutiger Name: Independence Hall (durch das Ereignis 1776)
Ereignis 1787: 1787 Treffpunkt der Philadelphia Convention, die die Verfassung der Vereinigten Staaten ausarbeitete
weiteres: abgebildet auf der Rückseite der 100 USD Banknote
GPS: 39°56’56.2″N 75°08’59.9″W
Homepage: https://www.nps.gov/inde/planyourvisit/independencehall.htm

Schaut man in die entgegengesetzte Richtung, also am Bebäude mit der Liberty Bell vorbei, sieht man das “National Constitution Center”.

Beim “National Constitution Center” handelt es sich um ein interaktives Museum, das sich der Verfassung der Vereinigten Staaten widmet. Es soll aber auch eine Begegnungsstätte sein, die den konstitutionellen Dialog zwischen Bürgern, Forschern, Journalisten und Politikern fördert.
Offensichtlich bereitete man sich auf eine Veranstaltung vor – der 4. Juli war aber eigentlich noch zu weit weg.

Im “National Constitution Center” hängen die Flaggen aller 50 Bundesstaaten.

Unser nächstes Ziel war die Elfreth’s Alley.
Auf dem Weg dorthin kamen wir in der Arch Street am Benjamin Franklin Denkmal vorbei.
Ursprünglich wollte ich nichts über Benjamin Franklin schreiben, doch wenn man sich mal etwas in das Leben von Benjamin Franklin einliest, stellt man fest, daas der Mann ein Genie gewesen sein muss und es ist wirklich sehr interessant sich mit dem Leben von B. Franklin zu befassen.

Geboren wurde er am 17. Januar 1706 in Boston, gestorben ist er 17. April 1790 in Philadelphia.
Eigentlich war er ein Drucker und Verleger, hat sich ebenso als Schriftsteller betätigt, war aber auch ein Naturwissenschaftler und Erfinder. So ist er der Erfinder des Blitzableiters und ist Gründungsvater der freiwilligen Feuerwehren. Sogar in Europa nahm man seine Erfindungen wahr. Desweiteren hat er das Schachspiel in Amerika populär gemacht, das dann später ja sogar solche Schach Genies wie Bobby Fischer hervorbrachte.

Eigentlich ist Franklin aber als US Politiker bekannt, doch in die Politik ging er erst im Alter von 42 Jahren. In der Folgezeit war er dann der Vertreter der Kolonien in England und weilte dort von 1765 bis 1775. Für damalige Verhältnisse eine weite Reise. Als er wieder in den Kolonien zurück war, wurde er tags darauf in den Zweiten Kontinentalkongress gewählt. Da war er immerhin schon 70 Jahre alt und mit Abstand der älteste Abgeordnete.
Beim Verfassungskonvent, das vom 25. Mai bis zum 17. September 1787 stattfand, war Franklin schon 81 Jahre. Da ihm das Stehen schwer fiel, wurde er in einer Sänfte getragen, schrieb alles nieder was er zu sagen hatte und ließ es vorlesen. Zum Teil empfing er die Convent-Mitglieder auch bei sich zu Hause.
Viele seiner Vorschläge wurden zur Kenntnis genommen, wurden jedoch größtenteils nicht beachtet, obwohl mir persönlich vieles davon sehr sympathisch ist. Er stellte sich die Regierungsform der USA wie folgt vor: ein Einkammersystems, der Amtsinhaber sollte kein Gehalt für seine Arbeit erhalten, es sollte einen mehrköpfigen Regierungsrat geben.
Was aber die Frage betrifft, wie viele Abgeordnete jeder Bundesstaat in den Kongreß entsendet, griff er eine fremde Idee auf und arbeitetet diesen Kompromissvorschlag hervorragend aus, so dass dieser dann angenommen wurde und noch heute gilt.
In seiner letzten Rede im Verfassungskonvent sagte er, dass er im Verlauf seines langen Lebens schon so manche Meinung habe revidieren müssen, dass aber niemand die reine Wahrheit kenne und auch wenn die vorliegende Verfassung Fehler habe, das sei doch nie zu vermeiden. Er betonte, er sei erstaunt, wie nahe das Schlussdokument an der Vollkommenheit sei. Er sagte dann noch:„Thus I consent, sir, to this Constitution because I expect no better, and because I am not sure that it is not the best.” Übersetzt: „Deshalb stimme ich dieser Verfassung zu, weil ich nichts Besseres erwarte und nicht sicher bin, ob es nicht die beste ist.”
Drei Jahre später, im April 1790, verschlechterte sich der Gesundheitszustand dramatisch. Er litt an einer Brustfellentzündung, hohem Fieber und heftigen Lungen-Schmerzen. Seine Tochter Sally wünschte ihm, er möge bald genesen und noch viele Jahre leben. Darauf entgegnete der sehr schwache Franklin: „Ich hoffe nicht.“
Er starb am 17. April 1790, drei Monate nach seinem 84. Geburtstag. Sein letzter Wille war es, dass eine schlichte Marmorplatte das Grab ziert. Auf ihr sollte lediglich stehen:„Benjamin und Deborah Franklin 1790“
Er hatte aber schon im jungen Alter von 22 Jahren, im Jahre 1728, eine Grabinschrift verfasst, die ich sehr originell finde. Sie lautete wie folgt:
“Der Leib Benjamin Franklins, Druckers,
gleich dem Einband eines alten Buches,
sein Inhalt herausgerissen und des Titels wie der Vergoldung beraubt,
liegt hier, Speise für Würmer;
Doch soll das Werk nicht verloren sein,
sondern es wird, wie er glaubte, noch einmal
in einer neuen, schöneren Ausgabe erscheinen,
berichtigt und ergänzt von seinem Schöpfer.
Er wurde geboren am 6. Januar 1706 und starb 17_.”

Sein Grab befindet sich auf dem Christ Church Burial Ground in Philadelphia und sein Grab ziert, wie gewünscht, die schlichte Marmorplatte mit der Inschrift: Benjamin und Deborah Franklin 1790.
Bejamin Franklin scheint aber auch ein sehr humorvoller Mensch gewesen zu sein. So gibt es etliche Zitate von ihm, die das belegen. So hat er z.B. einmal gesagt:
Ich wache jeden Morgen um neun auf und greife nach der Morgenzeitung. Dann schaue ich auf die Nachrufseite. Wenn mein Name nicht drauf steht, stehe ich auf.

Gegenüber ist das “Arch Street Meeting House” der Quäker. Vor dem Eingang war eine Tafel, auf der man eintragen konnte, was man sich für die Welt wünscht. Interessant fanden wir den Eintrag: Vote Trump out.

Etwas weiter, in der Nebenstraße N 3rd Street befindet sich dieser originelle Laden, namens “Never Too Spoiled”, in dem es alles mögliche zu kaufen gbt.

Auf der Straßenseite gegenüber (bei 39°57’07.1″N 75°08’43.4″W) befindet sich diese originelle Hausnische. Man beachte das deutsche Wort Biergarten.

Bei 39°57’08.0″N 75°08’40.7″W, in der Arch Street 239 steht das Betsy Ross Haus, das auch von vielen Schulklassen besucht wird. Wer war Betsy Ross? Es hält sich die Legende, das Betsy Ross die erste Flagge der Vereinigten Staaten genäht hat. Das stand auch lange Zeit so in den US-Schulbüchern, ist heute aber extrem umstritten. Wie soll es dazu gekommen sein?
Betsy Ross wurde am 1. Januar 1752 in Philadelphia als achtes von siebzehn Kindern der Quäker Samuel und Rebecca Griscom geboren. Sie besuchte verschiedene Quäkerschulen wo sie vermutlich auch nähen lernte und machte dann eine Lehre als Polsterer. In ihrem Beruf als Polsterin lernte sie John Ross kennen. John Ross aber gehörte zur anglikanischen Christ-Church-Gemeinde, und da interkonfessionelle Ehen bei den Quäker verboten waren, brannte das junge Paar 1773 durch. Sie gingen nach New Jersey, wo sie von Benjamin Franklins Sohn, William, getraut wurden. Das hatte für Betsy Ross den Ausschluß aus der Gemeinde der Quäker zur Folge. 1775 kam John Ross bei einer Schießpulver-Explosion ums Leben und Betsy Ross arbeitete als Polsterin alleine weiter. In dieser Eigenschaft hatte sie George Washington, den sie in der Christ-Church kennengelernt hatte, Knöpfe angenäht.
Ihre Tochter und andere Verwandte behaupteten später, sie hätte eines Tages im Juni 1776 Besuch von George Washington, George Ross und Robert Morris erhalten. Die drei nannten sich Dreier-Kommitee und waren Mitglieder des Kontinentalkongresses. George Washington soll ihr einen Design Entwurf gezeigt haben, den er mit Bleistift gezeichnet hatte. Es zeigt die weiß-roten Streifen, die man von der heutigen Flagge auch kennt und in dem blauen Feld links oben befanden sich 13, kreisförmig angeordnete, sechs-zackige Sterne – ähnlich der heutigen Europa-Flagge. Betsy Ross soll vorgeschlagen haben, statt der sech-zackigen, fünf-zackige Sterne zu verwenden, doch belegt ist dieses alles nicht. Es gibt dafür keinerlei Belege, Beweise, Bilder, oder ähnliches.
Wissenschaftler nehmen an, dass eher Francis Hopkinson die erste Flagge genäht hat, denn die war sogar Mitglied des Kontinentalkongresses.
Betsy Ross heiratete noch zwei Mal, gebar 6 Mädchen und starb im Alter von 84 Jahren am 30. Januar 1836 in Philadelphia. Ihre Überreste wurden zwei Mal umgebettet und liegen heute unter dem Hof ihres Hauses. Beides zu sehen auf dem nachfolgenden Bild (das Haus rechts, mit der US-Flagge, ist das Betsy Ross House).



Die Amerikaner sind sehr national-bewußt.

Kleiner Laden der Tartes verkauft

Die Elfreth’s Alley ist eine kleine, schmale Straße, die während der Jahre 1728 und 1836 gebaut wurde. Sie war, bzw. ist durchgehend bewohnt und ist damit die älteste Wohnstraße der USA. Benannt ist Elfreth’s Alley nach Jeremiah Elfreth, einem Schmied und Hausbesitzer, der in dieser Gasse wohnte.
Die Nachbarschaft änderte sich und verschiedene Einwanderungswellen gingen über das Land. So änderten sich die Bewohner in der Gasse und die Bausubstanz in der Nachbarschaft. Um die Straße und ihre Historie zu bewahren, wurde 1934 die Elfreth’s Alley Association (EAA) gegründet, die seitdem für den Erhalt der Gasse sorgt und diese vor dem Abriss bewahrt. An Hand dieser Gasse kann man sehr schön sehen, wie die Arbeiterklasse im 18. Jahrhundert gelebt hat.




Info Elfreth's Alley
GPS: 39°57’09.9″N 75°08’32.3″W
Homepage:
http://www.elfrethsalley.org/
https://www.visitphilly.com/things-to-do/attractions/elfreths-alley/
Öffnungszeiten: Straße kann jederzeit besichtigt werden
Preise: Eintritt ist frei
Öffnungszeiten Museum 2019:
Freitag, Saamstag und Sonntag von 12:00 Uhr – 17:00 Uhr
Eintrittspreise Museum 2019:
Erwachsene: $3
Kinder (5-12 Jahre): $2 for children 5-12
Kinder unter 5 Jahre: frei

Am Ende der Elfreth’s Alley sind wir nach links abgebogen und haben dann an der Race Street den Delaware Expy. unterquert. Auf der anderen Seite befindet sich der Race Street Pier.

Race Street Pier

Der Race Streetr Pier liegt am Delaware River. Direkt neben dem Pier steht die Benjamin Franklin Bridge. Diese Gegensätze fand ich irgendwie interessant. Hier ruhten wir uns erst einmal etwas aus, denn die Sonne ‘knallte’ ganz schön und die Bäume am Pier boten etwas Schutz vor der sengenden Hitze.

Als wir wieder neue Kraft getankt hatten, gingen wir am N Christopher Columbus Blvd entlang bis zur Market Street.

Hunde dürfen hier nicht puupsen.

Penns Landing

Der Platz ist nach William Penn, dem Gründer der Kolonie Pernnsylvania, benannt. Er segelte mit seinem Boot “Welcome” im Herbst 1682 zum ersten Mal auf dem Delaware River und machte hier fest. Der Name des Schiffes war bewußt so gewählt. Penn war Quäker und wollte eine Kolonie gründen, zu der alle Religionen eingeladen waren, nach Belieben zu beten.

Christ Church

Die Christ Church ist eine bischöfliche Kirche, die in den Jahren 1727–1744 erbaut wurde. Sie wurde 1695 als Pfarrei der Church of England gegründet und spielte eine wesentliche Rolle bei der Gründung der protestantischen, bischöflichen Kirche der Vereinigten Staaten.

Wir kamen wieder an der 3rd Street vorbei, in der sich ja auch der originelle Laden und die Biergarten-Niesche befinden.

 

Wir befanden uns in der Market Street und wenn man die immer weiter geht, kommt man wieder an Independence Bell und Hall vorbei und wenn man dann noch weiter geht, kommt man zur City Hall, dem Rathaus. Doch vorher wollten wir aber noch einen Kaffee trinken. Dank Ketten wie Starbucks kann man das seit einigen Jahren auch in den USA sehr gut. Also schauten wir in die Starbucks App und direkt vor uns, auf der rechten Straßenseite, 1201 Market Street, befand sich der nächste. Mit einem Icecafe in New York hatten wir uns ja sehr vertan, doch jetzt bestellten wir einen Iced Caramel Macchiato. Köstlich! An die Kalorien mochte in dem Moment aber keiner von uns denken.

Als wir den Starbucks wieder verließen sahen wir schräg gegenüber, auf der anderen Strassenseite, ein extrem imposantes Gebäude und wir mußten feststellen, dass es sich um ein Macy’s handelte. Wir also rein und ich staunte nicht schlecht. In so einem Gebäude hätte ich alles Mögliche vermutet, aber keinen Macy’s. Das war ja eher wie ein riesiges Opernhaus, eine Kathedrale, oder ein Tempel. Ich begann sofort zu googeln, da ich wissen wollte, was es mit dem Gebäude auf sich hat. Nach langem suchen stellte ich fest, daß das Gebäude nicht immer ein Macy’s war, sondern von John Wanamaker erbaut wurde und ein sogenannter Department-Store war.

John Wanamaker arbeitete in seiner Jugend in einem Bekleidungsgeschäft und da er sehr fleißig und strebsam war stieg er in der dieser Branche immer weiter auf und bekleidete immer höhere Positionen. Er hatte ein festes Ziel vor Augen – er wollte unbedingt ein reicher Kaufmann werden. So dauerte es gar nicht lange, bis er sein eigenes Geschäft eröffnete. Es war der 8. April 1861 und es war ein kleines Geschäft für Bekleidungen. Das Geschäft lief zunächst wahnsinnig schleppend, doch John Wanamaker war sehr geschickt und hatte viele Ideen. So führte er z.B. Preisschilder ein (kaum zu glauben, aber die gab es bis dahin nicht), er führte neue Werbemethoden ein und , das hatte es bis dahin nirgends gegeben, erstmals bot er die Möglichkeit zur Rückgabe von Waren an – natürlich bei gleichzeitiger Preiserstattung. John Wanamaker ließ sich immer neue Innovationen und Premieren einfallen. So war das Wanamaker’s 1878 das erste Kaufhaus mit elektrischer Beleuchtung, erstmals gab es 1879 in einem Geschäft auch Telefon und 1880 ließ er Druckluftschläuche für den Transport von Bargeld und Dokumenten im Haus installieren. Er erweiterte sein Sortiment um Haushaltswaren und untergliederte seine Geschäfte in Departments. Der Departmentstore war geboren! Er eröffnete immer mehr Filialen und sogar in London und Paris hatte er Geschäfte. Schließlich war er DER führende Kaufmann der USA, ja man nimmt an, sogar weltweit.

Der ganze Bau im Stil der Renaissance erbaut, hat einen riesigen Innenhof, der sich durch alle Etagen zieht. Die Stirnseite von diesem Innenhof war durch einen Vorhang verdeckt, doch darüber, in der fünften Etage, konnte man Orgelpfeifen erkennen. Eine riesige Orgel in einem Kaufhaus, das hatte ich auch noch nicht gesehen.
Auch das wieder eine Idee von John Wanamaker: Die Unterhaltung der Kunden, Erhöhung der Attraktivität des Hauses und Schaffung eines Anziehungspunktes.

Die Orgel wurde 1904 von der Los Angeles Art Organ Company für die City Convention Hall in Kansas gebaut. Viele Firmen die mit dem Bau beauftragt wurden, überschätzten jedoch ihre finanziellen Möglichkeiten und mußten kapitulieren. Im Jahr 1909 erwarb John Wanamaker die Orgel und baute sie in seinen Store in Philadelphia ein. Zu der Zeit hatte die Orgel 140 Register und ca. 10.000 Pfeifen. John Wanamaker hatte aber das Ziel, es solle die größte Orgel der Welt werden und so wurde immer weiter angebaut. Heute hat sie 28 750 Pfeifen, 376 Register, 464 Pfeifenreihen, 6 Manuale und ist damit die derzeit größte, vollständig spielbare Orgel der Welt!


Ich interessierte mich für John Wanamker und die große Orgel und während meine Partnerin in den Auslagen schaute, schaute ich mir die Orgel an, deren Spieltisch (Klaviatur) ich in der 3. Etage gesehen hatte. Um die Orgel war ein Holz-Gatter doch eine ältere Frau, ich vermute es war die Frau des Organisten, bat mich ruhig herein zu kommen, was ich gerne annahm. So stand ich dann vor dem riesigen Spieltisch und sie erzählte mir etwas über John Wanamaker, der ein exzellenter Geschäftsmann und ein toller, liebenswerter Chef gewesen sei, der dieses Kaufhaus gebaut hatte und natürlich teilte sie mir viele Einzelheiten über die Orgel mit.

Die vorderen, sichtbaren Pfeifen, 117 Stück, verteilen sich auf zwei Seitenwände und drei zentrale Türme und sind aus 22 karätigem Gold!

Die Aussage, er sei ein toller Chef gewesen glaubte ich dann, nachdem ich gelesen hatte, dass er für seine Beschäftigten eine Krankenfürsorge, Rentenansprüche und sogar Gewinnbeteiligungen einführte. Er war seiner Zeit weit voraus, wenn man bedenkt, dass wir hier von den Jahren um 1900 sprechen. Das sind Solzialeistungen, die es nicht einmal heute flächendeckend in den USA gibt.

John Wanamaker starb im Alter von 84 Jahren am 12. Dezember 1922. Sein Vermögen wurde auf 100 Millionen Dollar geschätzt was für damalige Verhältnisse eine unvorstellbare Summe war. Das Geld wurde unter seinen drei Kindern aufgeteilt. Sein Sohn, Rodman Wanamaker, führte das Geschäft erst einmal erfolgreich weiter. Doch Rodman starb nur wenige Jahre später, am 09.03.1928. Danach wurde das Geschäft von einer Stiftung der Familie weitergeführt, die das Geschäft 1978 für 60 Millionen US-Dollar an Carter Hawley Hale Stores in Los Angeles verkaufte. Carter Hawley Hale inverstierte zwar 80 Millionen, aber Kunden die die man verloren hatte, kamen nicht wieder und so verpufften die 80 Millionen, ohne das sich etwas an der wirtschaftl. Lage geändert hätte. So blieb Carter Hawley Hale nicht anderes übrig, als das Geschäft wieder zu verkaufen. Es wurde 1986 an Woodward & Lothrop verkauft. Es wurden abermals viele Milionen investiert und das Geschäft reorganisiert. Das Büro von John Wanamaker, das man bis dahin erhalten hatte, wurde der Historical Society of Pennsylvania gespendet und viele persönliche Gegenstände, wie einige berühmte Gemälde, kurzerhand versteigert. Es nutzte alles nichts. Woodward & Lothrop mußten am 17. Januar 1994 Insolvenz anmelden und rissen alles mit. So wurde die Marke Wanamker nach 133 Jahren gelöscht und die Geschäfte an die Fa. Hecht verkauft. Der Name Wanamaker verschwand aus allen Läden. Das ehemalige Wanamaker Flaggschiff, der Store in Philadelphia wurde im August 2006 von Macy’s übernommen. Macy’s beschloß die große Orgel zu restaurieren und wieder in den Originalzustand zu versezen.
Blick von der Seite hinter den Vorhang. Man konnte schon erkennen wie prunkvoll die Orgel nach ihrer Restauration sein würde.

Die nette Frau erzählte mir auch voller Stolz, am 01.06.2019 sei Einweihung der nun wieder originalen Orgel. Das sei ja schon übermorgen und wir herzlich eingeladen. Das hätte ich gerne erlebt, aber am kommenden Tag (31.05) war ja schon wieder Abreise und die Bahnfahrt konnte ich nicht stornieren. Schit. Ich teilte ihr meine Enttäuschung mit, woraufhin sie aber meinte, um 17:30 sei eine kleine Probe, an der wir gerne teilnehmen könnten. So gingen wir erst zum Hotel zurück, machten und etwas frisch und waren, trotz strömenden Regens der eingesetzt hatte, pünktlich um 17:30 wieder im Macy’s, dem ehemaligen Wanamaker Flagship Store. So saßen wir in der Frauenschuhabteilung zwischen lauter Frauenschuhen und lauschten der gewaltigen Orgel. Wahnsinn.

Info zur Wanamaker Orgel
Erbauer der Orgel: Los Angeles Art Organ Company
Baujahr: 1904
ursprünglich erbaut für: die Louisiana Purchase Exposition
Technische Daten
Anzahl der Pfeifen: 28.750
Anzahl der Register: 376
Anzahl der Pfeifenreihen: 464
Anzahl der Manuale: 6
Tontraktur: Elektropneumatisch
Registertraktur: Elektropneumatisch
Anzahl der 32′-Register: 7
Anzahl der 64′-Register: 1 (akustisch)
GPS-Position: 39°57’06.8″N 75°09’43.4″W
Homepage des Fördervereins: https://wanamakerorgan.com/

Als das Orgelkonzert zu Ende war gingen wir wieder ins Hotel.
Gegenüber unserem Hotel befand sich dieses Gebäude, das gerade jetzt, am Abend, erleuchtet, toll ausschaute. Wir haben dann im Internet geschaut und herausgefunden, dass es sich um die “Academy of Music” handelt (39°56’52.8″N 75°09’53.2″W ). Das heißt aber nicht, dass es eine Musikschule ist, sondern ein Opernhaus.

Um das Opernhaus zu bauen, wurde 1854 ein Architektur-Wettbewerb ausgerufen, den Napoleon LeBrun, ein bekannter Architekt aus Philadelphia, gewann. Ein Jahr später, 1855, war dann die Grundsteinlegung bei der auch der damalige US-Präsident, Franklin Pierce, anwesend war. Anfang 1857 wurde das Opernhaus fertiggestellt und am 25. Februar fand die erste Aufführung statt – Il Trovatore von Giuseppe Verdi. Da das Gebäude seitdem ausschließlich für Opernaufführungen genutzt wird, ist es das älteste Opernhaus-Gebäude der USA. Da es an der Broadstreet liegt, wie auch unser Hotel, wird es auch die “Grand Old Lady of Broad Street” genannt. Die Oper hat 3000 Sitzplätze und viele berühmte Opern hatten hier ihre US-Premiere, wie z.B. der “Fliegende Holländer” von Richard Wagner.
1962 wurde das Gebäude als National Historic Landmark eingestuft und 1966 in das National Register of Historic Places aufgenommen.

Am Tag zuvor hatten wir zwei jungen Frauen auf einer Verkehrsinsel gesehen, die offensichtlich ihren Schulabschluß feierten und eine Flasche Sekt dabei hatten. Wir hatten uns zwar insofern gewundert, da eigentlich, zeitlich gesehen, gar kein Schuljahres-Ende sein konnte, doch irgendwie hatten wir uns nichts weiter dabei gedacht. Als wir an diesem Abend zum Hotel kamen, posierten wieder Frauen auf der Verkehrsinsel. Dieses mal sah es aus wie eine Hochzeit, doch einige Meter weiter stand ein Wagen am Straßenrand mit Leuten, die die Frauen anwiesen. Wir haben es zwar nie herausgefunden, vermuteten dahinter aber irgendeinen Club, für den die Frauen warben. Wunderte uns nur, dass sie keine Werbeschilder dabei hatten, denn so wußte man ja gar nicht für welches Etablissement sie warben.

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