Nicht weit von Latsch liegen die zwei sehr bekannten Städte Meran und Bozen. Nachdem wir zwei Tage zuvor Meran besucht hatten, wollten wir jetzt Bozen kennenlernen. Vielleicht wären wir wieder mit dem Zug gefahren, aber meine Partnerin wollte an der Weinstraße noch Wein kaufen, und so sind wir mit dem Auto gefahren. Fahrtzeit 50 Minuten für 55 km.
Bild unten: Blick auf Algund, das zur autonomen Provinz Bozen gehört und Stammsitz der Brauerei Forst ist (zur Erinnerung: die Eigentümerfamilie hatte das Hotel Paradiso gekauft.)

Bild unten: Piazza Walther, der zentrale Platz der Stadt, der nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide benannt ist, mit dessen Denkmal.
Aber was hat Bozen mit Walther von der Vogelweide zu tun? Da habe ich gerade mal ChatGPT befragt. Auf jeden Fall, weil die Deutschen WvdV als wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität betrachten und die deutschsprachige Bevölkerung damit ein Zeichen setzen wollte.
Zum anderen vermutet man in Bozen den Geburtsort von WvdV.
Der Geburtsort ist aber nicht bekannt und es gibt ebenso die Theorie, das WvdV in Franken oder Thüringen geboren wurde.

Ich selber kenne, wie viele andere Deutsche vermutlich auch, Bozen lediglich als Übernachtungsort, wenn man nach Rimini, Rom oder Florenz wollte und als besonders schön habe ich die Stadt auch nicht in Erinnerung. Wobei ich gestehen muß, dass ich schon viele Jahrzehnte nicht mehr hier war.
Aber was soll ich sagen? Bozen hat sich von einer Durchgangsstadt zu einer richtig schönen, lebens- und liebenswerten Stadt gemausert. Überall Blumenarrangements, wie auf dem Bild unten zu sehen, Straßencafés, Eisdielen und viele attraktive Geschäfte.

Bild unten: Gleich neben dem Platz “Walther” steht der Bozner “Dom Maria Himmelfahrt”
Die Bauinschrift am Dom besagt folgendes: Im Jahr des Herrn 1501 am 18. Tag des Wintermonats begann der Bau durch Meister Hans Lutz, Steinmetz von Schussenried, vollendet am 16. Tag des Herbstmonats im Jahr des Herrn 1519.
Gleichwohl besagt die „Bozner Chronik“, das hier schon im Jahr 1180 eine Kirche geweiht und im romanischen Stil errichtet wurde.
Bei einem Luftangriff der Alliierten 1943/44 wurde der Dom sehr schwer getroffen. Von der Nikolauskirche nebenan, blieben nur die Grundmauern bestehen, die Schäden der Pfarrkirche waren nicht ganz so schlimm und wurde gleich nach dem Krieg nach denkmalpflegerischen Prinzipien (Sichtbarmachung der Ergänzung bzw. Rekonstruktion) wiederhergestellt und am 8. April 1950 wiedereröffnet. Was jedoch verloren ging, waren viele Fresken, die Farbfenster und das Altarbild.


Bild unten: der sehr historische Kornplatz
Der Kornplatz ist eine der ältesten Örtlichkeiten Bozens.
Er war zentraler Bestandteil der Marktsiedlung, die im späten 12. Jahrhundert rund um die Lauben gegründet wurde. Um 1288 wurde der Platz „Chorenmarcht“ genannt, wo man das Wort Kornmarkt schon draus erkennen kann. Hier stand am Waaghaus eine öffentliche Waage für das auf dem Platz verkaufte Getreide.
Laut Bozner Stadtrecht (1437) durfte Getreide in Bozen nur am Kornplatz verkauft werden!

Auch vom Kornplatz gehen viele kleine Gassen ab. Im Bild unten die Vicolo della Pesa, die Waaggasse. Hier befand sich das Waaghaus mit der Stadtwaage, beides im Besitz der Grafen von Wolkenstein.



Bild unten: auf dem Obstplatz.
Der Obstplatz diente als Viktualienmarkt, wo die Landbevölkerung ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse verkaufte.
Den Platz hat in dieser Funktion schon Johann Wolfgang von Goethe erlebt und in seiner Italienischen Reise erwähnt. Er notierte zum 11. September 1786: Auf dem Platze saßen Obstweiber mit runden, flachen Körben, über vier Fuß im Durchmesser, worin die Pfirschen nebeneinander lagen, daß sie sich nicht drücken sollten. Ebenso die Birnen.

Bild unten: das Torgglhaus von 1913


Bild unten: In der Erbsengasse


Bild unten: auf der Talferbrücke mit Blick auf das Siegesdenkmal

Bild unten: Blick in die Wassermauer Promenade am Talferbach

Bild unten: Erbsengasse

Bild unten: Der Rathausplatz. Der Bau rechts im Bild mit dem Turm ist das Rathaus (1907 eingeweiht).

Eigentlich wollten wir jetzt zum Auto und zurück nach Latsch, jedoch via Kellerei Meran “Burggräfler”. Ich hatte jedoch in der Fußgängerzone zwei Geschäfte gesehen mit wunderschönen Oberhemden. Ich war etwas unentschlossen, da es ja auch immer ein Kostenfaktor ist, aber wir wollten zumindest mal schauen. Also sind wir wieder durch die Fußgängerzone bis zum Laden “Kiro’s” an der Ecke Museumsstraße / Obstmarkt. Ich habe einige Hemden anprobiert und war so begeistert, dass ich mich gleich mit mehreren Kleidungsstücken eingedeckt habe.
So, nun aber zum Auto, zur Tiefgarage in der Nähe des Walther-Platzes.
In der Nähe von Meran hat meine Partnerin noch in der Meraner Kellerei Burggräfler Wein gekauft und dann ging es zurück zur Ferienwohnung.
Bild unten: Blick vom Parkplatz der Kellerei in Richtung Marling/Meran










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