28.06.2022 Alcúdia – Cala Ratjada – Sa Coma

Heute stand die Etappe von Alcúdia nach Sa Coma auf dem Programm

Alcúdia – Cala Ratjada – Sa Coma
Streckenlänge: ca. 70 km
Fahrtzeit: ca. 1,25 Std. ohne Abstecher

Schaut man sich auf einer Karte den Norden Mallorca’s an, stellt man fest, daß es drei Halbinseln gibt, mit zwei Buchten dazwischen.
Die Buchten sind die Badia de Pollença (die nördlichste) und südöstlich davon die wesentlich größere Badia d’Alcúdia. Begrenzt werden Sie durch die Halbinseln Cap Formentor, zwischen den beiden Buchten liegt Cap del Pinar und südöstlich Cap Ferrutx. Ich habe im Internet geschaut welche von den zwei anderen Halbinseln man besuchen, bzw. befahren kann (Cap Formentor waren wir ja schon), doch die Aussagen sind sehr unterschiedlich und so habe ich mich nach google Streetview gerichtet. Dort sind die Wege zu diesen Caps militärisches Sperrgebiet und dürfen nicht betreten werden. Es gibt zwar Bilder im Internet, die beweisen, daß Urlauber durchaus diese Halbinseln besuchen. Ich wollte das Risiko aber nicht eingehen, und auf längere Wanderungen in militärischen Sperrbezirken hatte ich auch keine Lust. Ich habe dann aber auf der Straßenkarte einen Naturpark gefunden, den man wohl anfahren konnte: den Parc natural de la península de Llevant.
Erst später habe ich erfahren, daß der Park als bedeutendes Vogelschutzgebiet gilt, da hier Eleonorenfalken, Rotmilane und Fischadler heimisch sind und daß es hier auch endemische Tiere gibt, d.h. die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt: den Höhlen-Pseudoskorpion und die Balearische Wechselkröte.

Von Alcudia kommend fährt man die Ma-12 bis Artà und dort nimmt man die Ma-3333. In Artà läßt man am Besten das Navi entscheiden, wie man fahren muß. So etwas habe ich bisher noch nie gesehen. Die meisten Straßen in Artà sind fast so schmal wie der Audi Q2, den wir fuhren. Wir mußten jedenfalls mehrfach die Spiegel einklappen, sonst hätten wir mit den Spiegelkappen die Hauswände mitgenommen. Da solche Straßen natürlich Einbahnstraßen sind, ist Artà eine einzige Sammlung an Einbahnstraßen und solche die es nicht sind.
Wenn man dann auch noch abbiegen muss und die nächste Straße keinen Deut breiter ist, muss man schon sehr gut fahren können. Der ganze Ort wirkte verschlafen, aber trotzdem, ein sehr sehr interessanter Ort – muß mal gesehen haben.

Von Artà aus noch einmal 7,3 km (15 Min.) und wir hatten den Park erreicht. In einem kleinen Gebäude konnte man sich einen Überblick über den Parc verschaffen und dann ging es raus in die Natur.

Viele Bilder habe ich im Parc nicht gemacht, da wir auch nicht zu weit laufen wollten. Hier geht es einzig und allein um Natur pur. Es war kein anderes Geräusch zu hören, als dass extrem laute zirpen der Grillen. Es war sehr warm und viele Pflanzen und Bäume verströmten einen Duft.
In der Hitze aber eine größere Wanderung wollten wir nicht, also sind wir schon nach 1-2 km wieder umgekehrt. Trotzdem – gefallen hat es uns!

Wenn man aus dem Parc heraus fährt und auf die Ma-3333 spitz recht abbiegt fährt man in Serpentinen hoch zum Coll des Pescadors. Entgegenkommen darf einem hier kein anderes Auto, da die Straße extrem schmal ist. Ansonsten heißt es vierzig, fünfzig Meter zurücksetzen.

Auf dem Coll des Pescadors angekommen, gibt es einen kleinen Parkplatz mit einer schönen Aussicht.

Wenn man auf dem Coll des Pescadors weiterfährt geht es in Serpentinen auf und ab zum Kloster Ermita de Betlem.
Wir beschlossen aber umzukehren und nach Cala Rajada zu fahren und mussten wieder über Artà. Mein Gott, wieder durch die engen Straßen quälen.

Irgendwann waren wir aber durch und kamen wenig später in Cala Ratjada an. Von Cala Ratjada haben, glaube ich, viele schon gehört. Wer aus der Verwandtschaft hat in den 80er und 90er Jahren nicht in Cala Ratjada seinen Urlaub verbracht? Der Ort machte einen sehr gepflegten Eindruck auf uns. Es wurde fleißig für die Hochsaison gebaut. Die sehr schöne und lange Promenade wurde ausgebessert und im Hafen wurde die Einfahrt neu gestaltet.
Aber wo badet man hier im Mittelmeer? Auf Höhe des Ortes ist alles felsig und Sandstrand habe ich keinen gesehen. Der muß wohl weit abseits liegen. Wenn man mal bei Google Maps schaut findet man etwas abseits den kleinen Strand Platja de Cala Gat und südwestlich den größeren Platja Son Moll, oder man übernachtet in Cala Ratjada und fährt täglich gegen Norden zur Cala Agulla und Platja de Ses Cavasses. Ersterer Strand ist recht groß und hat auch einen sehr großen Parkplatz. Vom Hafen von Cala Ratja ist Cala Agulla 2,4 km entfernt. Oder man bucht sich gleich ein Hotel oder Resort ganz im Norden von Cala Ratjada, nicht weit von Cala Agulla entfernt.

Nachfolgend einige Fotos aus Cala Ratjada.

Ich ging auf eine kleine Landzunge und sucht nach einem Standort für eine Foto vom Wasser aus. Neben mir beobachtete mich dieser Cormoran und ließ sich durch mich nicht stören.
Dann kam eine Frau in Badezeug auf die Landzunge, erzählte mir, der Cormoran würde hier jedes Jahr sitzen und sprang ins Wasser.

Bild unten: Der zentrale Platz im Ort ist der Carrer Castellet. Hier befindet sich ein Laubengang, ein großer Kinderspielplatz und der Night Market.

Bild unten: Zwischen dem Hafen von Cala Ratjada im Osten und der Cala Gat im Westen liegt dieser imposante Park mit einer Villa in der Mitte (auf dem Bild hinten, verdeckt). Es ist die Villa March und wird auch Palast Sa Torre Cega genannt (de: Blinder Turm). Man vermutet, das sich der Name daraus ergab, daß der Turm zwar zum Schutz von Cala Ratjada gebaut wurde, jedoch nicht mit den anderen Schutztürmen Mallorcas kommunizieren konnte, diesen gegenüber also praktisch blind war.
Das Grundstück hat eine Fläche von 60.000 m² und stammt aus dem 16. Jahrhundert. 1915 kaufte es das Ehepaar Juan und Eleonora March Severa. Juan March schenkte die Villa später seiner Frau.
Nach dem Tod der Eltern ließ der Sohn Bartolomé March den Park neu gestalten und überführte das ganze Anwesen in eine Stiftung und machte es für die Bevölkerung zugänglich

Info Sa Torre Cega
Homepage: https://www.fundacionbmarch.es/page1.php?q=31
Adresse:
Sa Torre Cega
c/ Juan March, 2
07590 Capdepera – Mallorca
GPS-Position: 39°42’43.4″N 3°27’59.7″E

Nun fuhren wir weiter nach Sa Coma.
In jedem Urlaub haben wir ja auch immer mal ein gehobenes, teureres Hotel dabei. In diesem Mallorca Urlaub war es das durchaus erschwingliche 5-Sterne Hotel in Sa Coma:

CM Mallorca Palace (*****)
Adresse: Avenida de les Savines 148, 07560 (Sa Coma) SANT LLORENÇ DES CARDASSAR Islas Baleares
Homepage: https://www.cmmallorcapalace.com/de/
GPS-Position: 39°34’18.3″N 3°22’21.8″E

Was soll ich sagen? Klasse!! Angefangen beim Frühstücksbuffet über das Zimmer, den Pool und das Abendessen – es passte einfach alles. Das war eigentlich das beste Hotel dieses Urlaubs und kann ich uneingeschränkt empfehlen!

Bild unten: Das am Abend erleuchtete CM Mallorca Pallace

Als es schon dunkel wurde gingen wir noch über die Strandpromenade von Sa Coma

Bild unten: der abendlich erleuchtete Pool des CM Mallorca Palace

Info Sa Coma
de Bedeutung des Namens: Talgrund
Einwohner: 2500 – 3000
Geschichte: Im spanischen Bürgerkrieg, in der Schlacht um Mallorca (August 1936), war Sa Coma ein Landungspunkt der Schiffe der Republikanischen Truppen. Nachdem Francos Truppen gewonnen hatten, wurden ca. 500 republikanische Soldaten in einem Massengrab unter dem nördlichen Strandende begraben. Man vermutet zwei weitere Massengräber. Die Regierung der Balearen verhandelt mit der Generalitat de Catalunya über die Öffnung des Grabes und die Umbettung der Soldaten.

rueckwaertsvorwaerts
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