27.05.2025 Meran

Heute wollten wir Meran besuchen. Wir hatten uns aber überlegt, den Wagen an der Ferienwohnung zu lassen und stattdessen mit dem Zug zu fahren, denn schließlich war die Fahrt mit dem Südtirol Guest Pass umsonst.
Zu jenem Guest Pass hatte es bei unsere Ankunft Fragen gegeben, denn wir hatten keinen bekommen. Unser Vermieter klärte uns auf, dass man den nur noch digital per Mail bekommt und auch nur bei Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, die diesem Service angeschlossen sind. In einer Email des Vermieters hatten wir dann auch tatsächlich den QR-Code gefunden.
An diesem Morgen standen wir am Bahnhof Latsch (nicht im Bild) und wußten nicht, wie man den Pass anwendet. Ein Paar, daß wir schon in der Gondel der St. Martin Seilbahn tags zuvor gesehen hatten, stand neben dem Automaten und half uns. Wir brauchten kein Ticket, sondern mußten einfach nur unsere QR Codes unter ein Lesegerät halten und entwerten. Eigentlich ganz einfach.

Bild unten: gegen 10:50 Uhr kamen wir im Bahnhof Meran an

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′23.68″N 11°8′54.88″E, Höhe: 304.97m

Bild unten:Vor dem Bahnhof, neben dem Bahnhofs-Vorplatz.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′24.73″N 11°9′0.82″E, Höhe: 303.77m

Auf dem Bahnhofsvorplatz fand ein kleiner Markt statt, über den wir noch bummelten, doch dann gingen wir über die Andreas-Hofer-Straße und die Meinhardstraßein Richtung Innenstadt. Kurz vor dem Kornplatz schauten wir noch im Meran Outlet vorbei und waren sehr enttäuscht. Das hat den Namen Outlet eigentlich nicht verdient.
Danach überquerten wir den Kornplatz und den Rennweg und standen am Beginn der Fußgängerzone 46°40’20.0″N 11°09’34.5″E

Bild unten: Via Portici, wo man sehr gut einkaufen kann

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′18.35″N 11°9′43.94″E, Höhe: 316.71m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40’18.4″N 11°09’43.6″E, Höhe: 326.39m

Bild unten: Das Rathaus von Meran

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′18.01″N 11°9′44.03″E, Höhe: 321.29m

Bild unten: Auf dem Piazza Duomo, dem Pfarrplatz. Im Rücken befindet sich die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus.
In der Bildmitte oben, erkennt man den Torre delle Polvers den Pulverturm,

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′17.14″N 11°9′55.79″E, Höhe: 327.90m

Wir sind dann auf dem Pfarrplatz umgekehrt und sind die Via Portici ein Stück zurück gelaufen und sind dann nach links in die Leonardo da Vinci Straße eingebogen, an deren Ende das Bozener Tor steht (Bild unten).

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′14.93″N 11°9′53.07″E, Höhe: 323.31m

Die Stadttore von Meran
Im 13. Jahrhundert wurde Meran zur Stadt erhoben. Das war der Startschuß für die Grafen von Tirol, die Stadt zu befestigen und Stadtmauern und Tore zu bauen. Von den einstmals vier Stadttoren, die allesamt als Türme erbaut wurden, stehen heute noch drei: Vinschgauer Tor, Bozener Tor, Passeier Tor. Das Ultner Tor, das am Theaterplatz stand, wurde aus städtebaulichen Gründen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgebrochen.

Das Vinschgauer Tor
Das Vinschgauer Tor führt vom Vinschgau aus in den Rennweg. Das Vinschgauer Tor diente zeitweise auch als Stadtgefängnis

Das Bozener Tor
Das Bozener Tor gilt als das schönste der drei erhaltenen Tore, da es an der südlichen Fassade einen gemalten Doppeladler und einen Stein enthält, in den die Wappen von Österreich, Tirol und Meran gemeißelt wurden. Der Doppeladler ist das Symbol der Habsburger. Das Bozener Tor führt von der Innenstadt direkt in den Kurbezirk und im Prinzip von Meran nach Süden, in die benachbarte Stadt Bozen

Das Passeier Tor
Das Passeier Tor war im Mittelalter das wichtigste. Durch das Passeier Tal liefen viele Handelswege, die Meran mit dem oberen Inntal und dem Ötztal sowie mit Sterzing, Innsbruck und dem Brenner verbanden. Auf diesen Handelswegen wurden unter anderem Salz und Wein gehandelt. Das Passeier Tor hatte deshalb eine strategische Bedeutung.

Wir gingen also durch das Bozener Tor dessen Weg uns, wie oben geschrieben, in den Kurbezirk führte.
Zuvor mußten wir aber noch die Piazza della Rena, den Sandplatz, überqueren.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′13.04″N 11°9′52.83″E, Höhe: 316.06m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.22″N 11°9′50.55″E, Höhe: 318.71m

Gegenüber führte eine Treppe in den Kurbezirk.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.35″N 11°9′50.47″E, Höhe: 318.45m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.29″N 11°9′49.93″E, Höhe: 318.6m

Bild unten: Das Kurhaus
Hier fand ein medizinische Kongreß (o.ä.) statt. Wir haben gedacht wir könnten mal kurz einen kleinen Blick in den Empfangssaal werfen, wurden aber von einem übereifrigen Hans Moser Verschnitt hinaus komplimentiert. Hätten wir uns eigentlich auch denken können, aber die Art und Weise von dem Portier hat uns gar nicht gefallen. Mich schaudert’s jetzt noch, wenn ich an den schleimigen Kerl denke.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.08″N 11°9′49.68″E, Höhe: 318.46m

Vom Kurhaus aus gingen wir weiter an der Passerpromenade entlang und erreichten die Thermenbrücke, die mit bewachsenen Rosenbögen geschmückt war.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.61″N 11°9′42.05″E, Höhe: 314.11m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.51″N 11°9′41.76″E, Höhe: 317.86m

Bild unten: moderner Brunnen auf der Passerpromenade

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.55″N 11°9′41.53″E, Höhe: 316.31m

Weiter ging es entlang der Passerpromenade.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′12.8″N 11°9′35.61″E, Höhe: 321.33m

Auf Höhe des Martin-Luther-Steges bogen wir rechts ab in die Otto-Huber-Straße. Wir wollten wieder etwas mehr in Richtung Innenstadt.
Von hier hatten wir auch noch einmal einen Blick auf die Chiesa Libera Evangelica Luterana (ev. Christuskirche).
Die hatten wir kurz zuvor besichtigt, habe ich aber nicht näher erwähnt, da ev. Kirchen ja bewußt schmucklos sind.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′11.12″N 11°9′22.4″E, Höhe: 308.93m

Bild unten: Das Stadttheater von Meran, das vom Münchener Architekten Martin Dülfer im Jugendstil entworfene wurde. Das Stadttheater wurde 1900 eröffnet.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°40′14.48″N 11°9′32.86″E, Höhe: 302.59m

Eigentlich hatten wir eine ganze Menge gesehen und waren auch begeistert von Meran, doch so langsam wollten die Füße nicht mehr und wir entschlossen uns zum Bahnhof zu gehen und zurück nach Latsch zu fahren. Nach einem Nespresso Roma auf unserem Balkon, haben wir uns die e-bikes geschnappt und sind auf dem Fahrradweg entlang der Etsch entgegengesetzt zu der Richtung von gestern gefahren – in Richtung Laas.
Der Fahrradweg führte immer an der Etsch entlang und führte z.T. auch durch Apfelplantagen.
Was und ebenfalls begeistert hat: Unterwegs stand ein großer Anhänger mit Apfelsaft-Zapfanlagen. Man sollte 50ct in eine Box werfen und konnte sich dann einen Becher “Natur”-Apfelsaft zapfen und der war richtig lecker.

Bild unten: Zwischenstation in Göflan, nicht weit von Schlanders.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°37′14.89″N 10°45′50.19″E, Höhe: 724.37m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°37′14.59″N 10°45′49.79″E, Höhe: 727.0m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°37’14.6″N 10°45’49.8″E, Höhe: 727.0m

Bild unten: Wir sind weiter an der Etsch entlang gefahren und erreichten diese Holzbrücke

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 46°36’48.6″N 10°44’24.9″E , Höhe: 792.28m

© P. Krzymek, GPS: 46°36′0.00″N 10°44′0.00″E, Höhe: 776.2 m

© P. Krzymek, GPS: 46°36′0.00″N 10°44′0.00″E, Höhe: 796.9 m

Als wir nach Laas hereinkamen, fiel mein Blick auf das Bauwerk im Bild unten. Was mochte das wohl gewesen sein. Ich vermutete ein Wasserleitung. Ich habe dann sofort im Internet recherchiert, habe aber nichts finden können.
Erst sehr viel später, wir waren schon wieder in Deutschland und ich sortierte die Fotos für diese Internetseite, kam ich auf die Idee noch einmal etwas ausführlicher zu suchenund fand auch die Infos dazu.
Es handelt sich um das Wahrzeichen „Kandlwaal“ und diente dazu, wie vermutet, die trockene Talhälfte zu bewässern. Dazu hat man das Wasser in Lärchenholzrinnen auf 15-30m hohen Mauerpfeilern auf einer Länge von 600m über Hausdächer und die Etsch hinweg auf die gegenüberliegende Talseite geleitet. Da die ganze Anlage 1907 abgebrannt ist und seitdem immer mehr verfiel, wurde im Frühjahr 2000 ein kleiner Teil restauriert bzw. wieder hergestellt.

© P. Krzymek, GPS: 46°36′0.00″N 10°42′0.00″E, Höhe: 873.5 m

Wir kamen am Wasser-Kraftwerk Laas vorbei und in die Marmorstadt Laas.

© P. Krzymek, GPS: 46°36′0.00″N 10°42′0.00″E, Höhe: 864.9 m

Man vermutet, dass in Laas schon in der Römerzeit Marmor abgebaut wurde. Richtig industriell wird er aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts abgebaut. Der Laaser Marmor wird sowohl im Untertagebau (Weißwasserbruch) als auch im Tagebau (Göflanerbruch) abgebaut.
Aber wie schafft man die Marmorblöcke aus 1550 m Höhe zur Bearbeitung ins Tal? Mit der Laaser Marmorbahn, die noch heute in Betrieb ist. Zuerst überwinden die Marmorblöcke mittels einer Seilbahn eine Schlucht, per Gleistransport werden sie dann zu einer Standseilbahn gebracht, die Laaser Schrägbahn. Diese bringt die Blöcke dann ins Tal.
Es gibt heute noch zwei Betriebe die den berühmten Marmor verarbeiten, der für seine Reinheit, Härte und Wetterbeständigkeit weltbekannt ist. So wurde z.B. beim Bau der U-Bahn-Station Ground Zero in New York Laaser Marmor verwendet.

In Laas werden auch geführte Touren angeboten. Sie beinhalten eine Filmpräsentation, einen Besuch der einzigartigen “Laaser Marmorwelt” und eine Werksbesichtigung “Lasa Marmo”. Ferner ist eine Wanderung zum Maschinenhaus der historischen Schrägbahn inkludiert.
Bei der Führung steigt man tief im Inneren der Berge, über die 365 Stufen des Brüchlerstollen hinauf bis vor den Weißwasserbruch, wo das “Weiße Gold” abgebaut wird.
Wer Interesse hat, melde sich bitte hier an: https://www.gemeinde.laas.bz.it/de/Dorfleben/Veranstaltungen/MarmorErlebnisTour .
Weitere Informationen und Impressionen: https://marmorplus.it/marmor-erlebnistour/
Erwähnen möchte ich aber auch das Dorffest Marmor&Marillen. Termine kann man hier erfahren: https://www.gemeinde.laas.bz.it/de/Marmor_Marillen_

In der Ortsmitte, wo der Fahrradweg über die Etsch führt, beschlossen wir umzukehren, da es schon spät war und wir nicht im Dunkeln heim kommen wollten.

Bild unten: Panorama an der Etsch mit der Mastaunspitze und Vermoispitze.

© P. Krzymek GPS: 46°36′0.00″N 10°43′0.00″E Höhe: 820.9 m

Als wir wieder in unserer Ferienwohnung waren, haben wir noch die Pläne für den nächsten Tag besprochen.
Ziel sollte der Alpengasthof Enzian in der Nähe des Zufrittsee sein. Die Anfahrt haben wir umweltfreundlich mit dem ÖPNV geplant. Das Ziel war aber nicht dort einzukehren, aber der Alpengasthof Enzian schien die Endhaltestelle des Busses zu sein.


rueckwaertsvorwaerts

0Shares