26.06.2022 Pollença – Cap Formentor

Am 26.06, einem Sonntag hatten wir einen Ausflug nach Cap Formentor geplant. In verschiedenen Foren hatte ich gelesen, daß Cap Formentor militärisches Sperrgebiet sei und nicht befahren werden kann. Im Reiseführer stand die Straße sei zwar mittlerweile freigegeben, jedoch derart befahren war, daß sich die Inselverwaltung entschlossen habe, die Straße für den Autoverkehr zu sperren und nur noch einen Pendelbus zuzulassen.
Wer dem zuwider handelt muß mit 200€ Strafe rechnen. Dann würden wir eben den Bus nehmen.

Wir fuhren erst einmal los und erreichten bei 39°54’46.1″N 3°05’59.1″E einen großen Kreisverkehr. Auf der anderen Seite des Kreisverkehrs ging es dann schon in die Serra de Tramuntana, dessen Ausläufer zum Meer hin das Cap Formentor ist. Kein großer P+R Parkplatz in der Nähe und nur ganz wenige Parkplätze am Straßenrand und die Bushaltestelle fand ich auch nicht. Schon irgendwie merkwürdig. Also bin ich davon ausgegangen, dass die Sperrung der Straße noch kommt. Am Straßenrand stand ein Schild, dass aber auch nicht so richtig nach Verbotsschild aussah. Alle Autos vor uns fuhren weiter und wir auch. Bei 39°55’44.8″N 3°06’37.8″E erreichten wir einen Aussichtspunkt mit einem großen Parkplatz. Da ich der Meinung war, dieses sei der P+R Parkplatz stellten wir hier unseren Wagen ab und wollten dann mit dem Pendelbus weiter. Zuvor haben wir uns aber noch den Aussichtspunkt angeschaut – den

Mirador de Es Colomer
Höhe: 200 m ü. M.
GPS-Position: 39°55’44.8″N 3°06’37.8″E

Ich kann nur raten, diesen Ausflug unbedingt zu machen und am Mirador de es Colomer zu halten. Viele Foren und Reiseführer schreiben von der spektakulärsten Aussicht ganz Mallorcas – und das ist nicht übertrieben

Blick Richtung Norden.

Blick zurück. Im Hintergrund sieht man Pollença

Wir konnten uns gar nicht satt sehen angesichts der tollen Aussicht. Irgendwann beschlossen wir dann aber doch mit dem Bus weiter zu fahren. Der Busfahrer gab uns aber zu verstehen, dass die Mitnahme nur mit FFP2 erfolgt. Hmm, wo war jetzt meine Maske? Schei….. , meine FFP2 lag im Auto und so auf die Schnelle fand ich sie dann auch nicht. Der Busfahrer war sehr sehr kulant wartete noch etwas, doch nachdem ich die Maske nicht finden konnte, fuhr er dann aber weiter. Also noch einmal 30 Minuten warten bis zum nächsten Bus.
Als der nächste Bus kam, hatten wir dann unsere Masken.
Wie der Bus durch die Serpentinen fährt ist schon bemerkenswert. Zum Teil muß der Busfahrer die Kurve so weit ausfahren, dass man auf den vorderen Sitzen die Leitplanke nicht mehr sieht und in den Abgrund schaut.
Dann kam uns auch noch ein Bus entgegen. Zwei Busse auf einer Straße, die schon für einen fast zu schmal ist! Der entgegen kommende Bus hatte zwar eine Ausbuchtung in der Straße, trotzdem stand der mit seinen Reifen 30cm vom Abgrund entfernt.

Wir erreichten Cap Formentor.

Info Cap Formentor
Geografisches: nördlichste Punkt Mallorca’s
höchste Erhebung: Cap Fumart
Höhe der höchsten Erhebung: 384 Meter über dem Meeresspiegel.
Name bei den Einheimischen: Treffpunkt der Winde

Auf dem nördlichsten Punkt Mallorca’s steht der Leuchtturm Far de Formentor. 1860 beschloss man einen Leuchtturm zu bauen und so waren dann 200 Arbeiter 2,5 Jahre beschäftigt, den Leuchhturm in schwer zugänglichem Gelände zu bauen. Besser wurde es, als der italienische Straßenbauingenieur Antonio Paretti, die Halbinsel per Straße erschloss. Kennen wir den Namen nicht? Richtig, Paretti zeichnete auch verantwortlich für die abenteuerlich Straße nach Sa Calobra.

In dem Leuchtturmgebäude gibt es auch ein Selbstbedienungsladen

Bild unten: Far de Formentor

Als wir vom Cap Formentor kamen, sind wir weiter gefahren zum Portblue Club Pollentia Resort & Spa. Wir wollten nahe dem Ort Alcúdia sein, doch dieser Club war vom letzten, dem Club del Sol gerade einmal 2,4 km entfernt. Im nachhinein war das nicht so glücklich gewählt. Das Gelände war sicherlich professioneller aufgezogen, als im letzten Club, doch die Leute lagen dicht gedrängt am Pool und es gab überhaupt keinen Platz. Immer dieselbe Sch……. Was haben wir gemacht? Wir sind zum anderen Club zurück gefahren und haben uns dort an den Pool gelegt. Wer am Pool liegt wird ja nicht kontrolliert. Hier hatten wir unsere Ruhe und konnten entspannen.

PortBlue Club Pollentia Resort & Spa
Carretera Alcudia-Pto Pollensa Km 2
07400 Alcudia
Homepage:https://www.portbluehotels.com/de/hotels/portblue-club-pollentia-resort-and-spa/

Irgendwann haben wir dann unsere Sachen gepackt und sind zurück zum PortBlue Club.
Hier haben wir kurz geduscht und uns fertig gemacht und haben dann überlegt, wo wir essen. Wir kamen überein, mit dem Bus nach Port d’Alcúdia zu fahren. Dort würden wir schon etwas finden.
Mit dem Bus, das hat super geklappt. Der hat uns an der 14 Carretera d’Artà, die Hauptstraße fast parallel zur Strandpromenade, heraus gelassen. Wir sind dann durch einen kleinen Stichweg und waren auch schon direkt auf der Strandpromenade.

Zu Abend haben wir hier gegessen.

Cafeteria Bar Playa(Tripadvisor: 3,5 von 5 Sternen)
Carretera d’Artà, 1, 07400 Alcúdia
GPS-Position: 39°50’29.6″N 3°07’54.9″E

Cafeteria ist jetzt vielleicht die falsche Bezeichnung. Mann bekam hier alles, von der Pizza bis zur Paella. Das Essen war jetzt nicht schlecht, aber super auch nicht. Wie dass für ein Restaurant an der Strandpromenade üblich ist – schnell zusammengeschustert. Ich hatte Pizza und muß sagen, ich hatte schon schlechtere.
Nach dem Essen sind wir noch etwas die Strandpromenade entlang gelaufen und sind dann mit dem Bus heim zum Port Blue Club.

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Nachtrag: Wenige Wochen nachdem wir wieder in Deutschland waren, bekamen wir über Europcar einen Strafzettel über 80€, da wir mit dem Wagen unerlaubterweise bis zum Mirador de Es Colomer gefahren waren. Wären wir bis zum Leuchtturm mit dem eigenen Auto gefahren, wären es wohl die 200€ gewesen. Weiter hieß es in dem Schreiben, würden wir das Geld innerhalb zwei Wochen überweisen, bräuchten wir nur die Hälfte bezahlen, also 40€. Das haben wir dann auch gemacht.
Auf irgendeiner Internetseite stand, dass die Polizei regelmäßig Streife fährt und man solle es nicht riskieren, mit dem eigenen Auto zu fahren. Mittlerweile ist es so, daß die Straße kameraüberwacht ist (z.B. hier: 39°54’45.3″N 3°06’02.5″E ) und jeder Autofahrer der von der Kamera erfaßt wird, bekommt einen Bußgeldbescheid.

Es gibt aber Ausnahmen und die hatte ich damals vor Ort komplett falsch verstanden. Als wir die halbe Stunde auf den nächsten Bus warteten, hatten wir uns ein wenig umgesehen und einen Aushang am Kiosk gelesen. Es war davon die Rede, man solle sein “Receipt” fotografieren und an die genannte Behörde schicken, und das Bußgeld würde einem erlassen. “Receipt” hatte ich so interpretiert, das es sich um das Busticket handeln müsse. Das war aber falsch. Damit der Kiosk überleben kann, hat man für diesen die Sonderregelung eingeführt: Wer zum Einkaufen hierher fährt und den Kassenbon einreicht, braucht kein Bußgeld zu bezahlen. Es hätte also gereicht an dem Kiosk ein paar Postkarten zu kaufen und wir hätten kein Bußgeld bezahlen müssen.

rueckwaertsvorwaerts
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