18.06.2024 Sesimbra – Vila Nova de Milfontes

Das zweite Hotel auf unserer Portugal-Rundfahrt hatten wir ebenfalls noch von Deutschland aus gebucht.
Wir wollten nicht in einem Rutsch über Sagres bis Lagos an der Algarve durchfahren, denn vielleicht gab es an der Westküste Portugal’s ja auch noch schöne Landschaften. Strände und Orte. So hatten wir geplant, in dem kleinen Ort Vila Nova de Milfontes, ungefähr auf der Hälfte der Strecke bis Lagos, zu übernachten. Vila Nova de Milfontes bedeutet auf Deutsch soviel wie “neues Dorf der Tausend Quellen

Portugal ist in 18 Verwaltungsdistrikte (Distrito) unterteilt. Die heutige Route sollte uns hauptsächlich durch den Distrikt Setúbal (Distrito de Setúbal) und ein kleines Stück durch den Distrikt Beja führen.
Der Distrikt Setúbal wiederum ist unterteilt in 13 Kreise und 55 Gemeinden. Sesimbra z.B., wo wir gerade übernachtet hatten, ist eine Gemeinde, die zum Distrikt Setúbal gehört und war die erste Gemeinde durch die uns unsere Tour heute führte,

Unsere Route sah wie folgt aus:

Strecke: Sesimbra – Vila Nova de Milfontes
Streckenlänge: 193 km
Fahrtzeit: 3 Std.


Bild unten: Da das Wetter heute besser war, beschlossen wir, auszuchecken und noch einmal in den Ort zu gehen.
Auch die Bilder vom Balkon wirken gleich ganz anders, wenn man weiß-blauen Himmel hat und die Sonne scheint.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26’32.88″N 9“5’44.99″W, Höhe: 93.59m

Bild unten: Wir hatten unsere Koffer gepackt und hier sind wir auf dem Weg vom Neben- in das Hauptgebäude, über die gemeinsame 5. Etage zum anderen Aufzug.

© P. Krzymek

Bild unten: Diese Etage ist mit einem Klavier sehr schön eingerichtet.

© P. Krzymek

Nachdem wir das Gepäck im Auto verstaut hatten, gingen wir durch die Straßen im Hinterland zum Dorfmittelpunkt in der Nähe der Festung. Bitte nicht verwechseln: In Sesimbra gibt es die Festung, die am Strand liegt und das Kastell auf demHausberg.

Unterwegs hatten wir einen schönen Ausblick auf das “Castelo de Sesimbra”. Von dem Kastell stehen heute leider nur noch die Außenmauern und in einem Reiseführer stand, dass man mit einem Auto nicht bis ganz ran fahren kann. Für mich, zumindest momentan, ein No Go und so haben wir uns entschlossen die kostenlose Besichtigung nicht wahrzunehmen. Mittlerweile habe ich aber auch gelesen, dass man bis in den Burghof fahren kann, dort gäbe es kostenpflichtige Parkplätze.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38“26’35.04″N 9°5’51.47″W, Höhe: 23.9m

Bild unten: Das sieht man in vielen Orten Portugals.
Draußen wird der Fisch gegrillt, den man dann gleich draußen, oder drinnen im Lokal verzehrt. Der Fisch von solchen Restaurants sah ausnahmslos gut aus.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38“26’36.75″N 9°5’56.03″W, Höhe: 13.8m

Bild unten: Solche Mosaike sieht man in vielen Orten. In diesem Fall ist es ein Wandbild.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38“26‘35.35″N 9°6‘O.85″W, Höhe: 7.7m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26′37.29″N 9°6′1.01″W, Höhe: 10m

Zum Teil werden die Häuser aber auch komplett gefliest. Das sind die sogenannten Azulejos. Das sind bemalte, glasierte Keramikfliesen, die vor der Hitze schützen sollten.


Bild unten: Auch solche bemalten Hauswände sieht man sehr häufig. Sehr häufig sind aber CR7 ( Christiano Ronaldo) und Pepe abgebildet.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26’34.21″N 9“5’59.8″W, Höhe: 3.3m

Nun sind wir runter zum Strand und sind an diesem entlang zurück bis zum Hotel, wo ja immer noch unser “Juky” stand.
Ein letzter Blick auf die Festung……

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26‘33.56″N 9°5‘59.74″W, Höhe: 2.7m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26’31.46″N 9°5’51.08″W, Höhe: 4.2m

Bild unten: …… und den Strand auf Höhe des Hotels.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26‘31.74″N 9°5’45.83″W, Höhe: 10.5m

So, wieder am Auto, konnte die heutige Tour beginnen – nächstes Ziel war der kleine Ort Vila Nova de Milfontes.

Bild unten: Nachdem wir den Berg hochgefahren waren, noch einmal ein letzter Blick auf Sesimbra.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°26’40.92″N 9°5’40.57″W, Höhe: 82.6m

Die Fahrt ging weiter durch den Distrikt Setúbal. Jetzt, einige Tage nach der Reise ziehe ich das Fazit, dass man öfter hätte Pause machen müssen, um die Gegend kennenzulernen. Ein gutes Beispiel dafür ist die kleine, ehemalige Gemeinde São Lourenço, heute, nach einer Gemeinde-Neuordnung, die Gemeinde Azeitão. Wir fuhren durch den kleinen Ort und sahen auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine kleine, blaue Terrakotta-Armee. Azurblau ist meine Lieblingsfarbe (weshalb ich auch ein blaues KFZ fahre) und ich war sofort fasziniert.
Es war aber etwas kompliziert umzukehren um sich das anzuschauen. “Ach was soll das schon sein, lass uns weiterfahren.”
Wir hätten in dem Moment stutzig werden müssen, als wir ein paar Meter weiter fuhren und einen riesigen Park o.ä. entdeckten. Eigentlich war dieser kaum zu sehen, da von einer großen Hecke umgeben, aber durch ein Tor konnte man etwas sehen und erahnen wie groß und schön das Anwesen dahinter ist. Wir haben das in dem Moment als Friedhof abgestempelt. Oha – schwerer Fehler!
Als wir dann im nächsten Hotel ankamen, forschte ich im Internet, um was es sich bei der blauen Armee gehandelt hat. Es ist eines der größten und ältesten Weingüter Portugals – das Bacalhôa – Vinhos de Portugal.

Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 // GPS-Koordinaten: 38°31’24.5″N 9°00’59.1″W

Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 // GPS-Koordinaten: 38°31’24.5″N 9°00’59.1″W

Bei dem feudalen Anwesen handelt es sich um den Palácio da Bacalhôa.

Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 // GPS-Koordinaten: 38°31’31.6″N 8°59’31.9″W

Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 // GPS-Koordinaten: 38°31’31.6″N 8°59’31.9″W

Wie kann man nur so blöd sein. Eigentlich sind wir doch immer neugierig und wollen alles sehenswerte auch sehen.
Wir sind leider weitergefahren.

Einige Kilometer weiter, nahe der Stadt Setúbal, fiel uns ein verfallenes Haus auf, das von Storchennestern nur so übersät war. Die nachfolgenden Bilder zeigen nicht einmal ansatzweise alle Nester!
Bei der Gelegenheit ein Wort zu den Storchen: Ich habe bisher in keinem Urlaubsland so viele Storche gesehen. Es ist faszinierend. Es ist jetzt etwas übertrieben, aber man kann fast sagen, was den Deutschen der Sperling oder Spatz, ist den Portugiesen der Storch.
Wir haben auf dem Land Hochspannungsmasten gesehen, in denen sage und schreibe 15 Storchennester existierten, und in den folgenden Hochspannungsmasten waren es nicht weniger.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°33’58.56″N 8°46’30.25″W, Höhe: 18.9m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°33’58.56″N 8°46’30.25″W, Höhe: 18.9m

Als wir alles fotografiert hatten fuhren wir weiter.

Auf den folgenden Kilometern fielen uns immer wieder grüne, wassergeflutete Felder auf, in denen viele Storche standen. Für Storche mußte das ein Paradies sein! Ich vermutete, daß es sich um Reisfelder handelt, und nach einigem Suchen im Internet, wurde meine Vermutung bestätigt.
Was uns ferner auffiel, waren Bäume, die bis in einige Meter Höhe keine Rinde mehr hatten und der nackte Stamm war schwarz. Ich vermutete Waldbrände als Ursache, lag damit aber vollkommen daneben.

Wir fuhren fuhren auf der N261 parallel zur Küste, als meiner Partnerin ein Hinweisschild “Lagoa de Santo André” auffiel. “Sollen wir mal schauen ob das eine schöne Lagune ist? Wir haben doch genügend Zeit oder?” Ja klar, hatten wir. Wir haben uns an der N261 noch an einem Straßenstand Obst gekauft und sind dann über schlechte und schmale Straßen zur Lagune Santo André gefahren. Zum Teil wurde die Straße so eng und einsam, dass wir schon umkehren wollten, doch laut Navi, waren wir auf der richtigen Route unterwegs.
Was uns auf dieser Strecke aber auffiel, waren die vielen, kleinen Höfe, nicht mit einem deutschen Bauernhof zu vergleichen, auf denen Baumrinde gelagert wurde. Auflösung des Rätsels: Die entrindeten Bäume sind sogenannte Korkeichen und die Rinde wird zu Kork weiterverarbeitet!
Nach dem entrinden brauchen die Bäume 6 Jahre Ruhe, bis sich neue Rinde gebildet hat.
Wieder zurück in Deutschland hatte ich einen Film im TV darüber gesehen.

Die Lagune zu der wir wollten, ist nur wenige Meter vom Meer entfernt und offensichtlich wurde das hier früher einmal alles touristisch genutzt. Wir hielten jedenfalls auf einem Parkplatz bei 38°06’51.1″N 8°47’46.6″W. Hier aßen wir erst einmal einen Großteil vom gekauften Obst und betrachteten den, wie sagt man so schön, “Lost Place”. Leerstehende, heruntergekommene Gastronomie-Gebäude.
Das sah ja nicht sehr einladend aus.
Bild unten: Blick zurück zum Parkplatz

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°6’51.57″N 8°47’50.05″W, Höhe: 8.8m

Doch als wir über einen langen, beplankten Weg gingen und plötzlich am Strand standen, blieb uns die Sprache weg. Lange nicht mehr etwas so schönes gesehen: Toller, feiner Sandstrand, blaues Meer, blauer Himmel und der Strand menschenleer. Neben Cape Tribulation in Australien einer der schönsten Strände, die ich bisher besucht habe.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°6’51.73″N 8°47’54.76″W, Höhe: 7.3m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°6’51.72″N 8°47’54.74″W, Höhe: 6.9m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°6’52.58″N 8“47’55.76″W, Höhe: 4.4m

Wie auf den Bildern zu sehen, wurde der Strand auch bewirtschaftet. Es gab eine kleine Bretterbude wo Snacks und Kaffee serviert wurden. Wir bestellten zwei Capuccino und bewunderten den Strand. Aber weshalb war es hier so leer? Wie wir einer großen Hinweistafel entnehmen konnten, hatte die Saison hier fast auf den Tag genau gerade erst begonnen.

Bild unten: Zum See Santo André bin ich auch noch kurz gelaufen.
……Dann hieß es Abschied nehmen. Wir überlegten, ob es wohl möglich sei hier Urlaub zu machen. Das nächste kleine Dorf laut Karte war Aldeia de Brecos. Das ist hier aber eher portugiesisches Niemandsland. Wo etwas essen am Abend, oder gab es sonstige Aktivitäten hier, wie z.B. Minigolf? Fehlanzeige! Irgendwie ein wenig zu einsam.

Bild unten: Links die Lagune Santo André, rechts das Meer.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 38°6’47.14″N 8“47’51.02″W, Höhe: 5.8m

Wir fuhren nicht bis ganz zurück auf die N261, sondern sind in Aldeia de Brecos auf die N261-5 abgebogen, die uns nach Sines brachte. In Sines hatte ich ursprünglich eine Übernachtung eingeplant.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°57’14.8″N 8°52’21.65″W, Höhe: 30m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°57’14.8″N 8°52’21.65″W, Höhe: 30m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°57’14.8″N 8°52’21.65″W, Höhe: 30m

Gegen 17:00 Uhr erreichten wir Vila Nova de Milfontes. Der Ort liegt an der Mündung des Rio Mira. Zwischen Fluß und Ort verläuft die Avenida da Marginal – so etwas wie die Hauptstraße. An dieser lag unser gebuchtes Hotel:

HS Milfontes Beach (***)
Avenida da Marginal, 7645-272 Vila Nova de Milfontes

Homepage: HS Milfontes Beach


© dunaparquegroup // mit freundlicher, schriftlicher Genehmigung der dunaparquegroup

Sehr freundlicher und schneller Check-In.
Wir hatten aber direkt vor dem Eingang geparkt (man kam aber noch raus und rein 🙂 ) und auf Nachfrage teilte man uns mit, dort könnten wir nicht stehen bleiben, aber das Restaurant nebenan würde zum Hotel gehören und auf dessen Parkplatz könnten wir parken. Wir haben die Koffer auf unser Zimmer gebracht und sind dann zu Fuß rüber zum Restaurant und haben uns den Parkplatz angeschaut, der sehr klein war. Der Parkplatz war schon gegen 17:00 Uhr voll. Wahrscheinlich parkten hier die Angestellten, denn definitiv war das jedenfalls nicht die Zeit, wo das Restaurant voll war.
Wir haben dann den letzten Parkplatz an der Straße ergattert. Etwas abschüssig aber OK.
Anschließend haben wir uns im Hotel umgeschaut und den Pool gecheckt.

Bild unten: Der Aufgang zu den einzelnen Etagen war interessant gestaltet. Wie in einem Parkhaus führte eine spiralförmiger Aufgang zu allen Etagen. In der Mitte führte zusätzlich ein kleiner Fahrstuhl zu den einzelnen Etagen


Bild unten: Vom Hotel aus hat man eine schöne Aussicht auf die Mündung des Rio Mira in den Atlantik. Rechts im Bild sieht man die Landzunge, die der Rio Mira mit dem Atlantik bildet. Auf der Landzunge steht der Leuchtturm “Farol de Milfontes/Rio Mira”

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43’25.27″N 8°47’2.94″W, Höhe: 18,3m

Den Nachmittag haben wir dann am Pool des Hotels verbracht. Solch eine Erfrischung tut gut.

© dunaparquegroup // mit freundlicher, schriftlicher Genehmigung der dunaparquegroup

Abends haben wir überlegt, wo wir denn essen könnten. Laut TripAdvisor war das Restaurant, das zum Hotel gehört, das HS Hotel Milfontes Beach – Restaurante, nicht schlecht (****). Also haben wir uns dafür entschlossen. Im näheren Umkreis haben wir auch nichts finden können. Wir sind dann nach nebenan in das Restaurant und haben gefragt, ob wir einen freien Fensterplatz haben könnten. “Selbstverständlich!”Wir aßen dann vom Buffet, mit einem schönen Ausblick auf den Rio Mira.
Als wir das Restaurant verließen, waren wir ziemlich satt und beschlossen, noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Farol de Milfontes zu machen. Das Farbeinschauspiel der Wolken ( es war Regen angekündigt) war klasse. Am Farol de Milfontes steht eine Statue, Estátua Arcanjo genannt. Arcanjo heißt auf Deutsch Erzengel. Die Statue ist 3,5 m hoch und aus recyceltem Stahl. Sie symbilisiert einen ökologischen Appell und ein Alarmsignal für den zerfallenden Planeten.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′9.32″N 8°47′23.31″W, Höhe: 17.1m

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43’9.59″N 8°47’2.94″W, Höhe: 12,1m

Bild unten: Blick auf die Mündung des Rio Mira in den Atlantik am Abend, vom Farol des Milfontes aus.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′9.59″N 8°47′25.43″W, Höhe: 15.2m

Bild unten: Vila Nova de Milfontes vom Farol des Milfontes aus gesehen. Rechts ist der Rio Mira und im Rücken das Meer.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′9.32″N 8°47′23.11″W, Höhe: 24.7m

Bild unten: Die Sonne war schon untergegangen, am Farol des Milfontes.

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′6.32″N 8°47′27.53″W, Höhe: 1.4m

Da es leicht zu tröpfeln begann, sind wir dann in Richtung Hotel gegangen. Aber jetzt schon zu Bett? Nein, das war noch zu früh!
Also sind wir noch ein kleines Stück in die andere Richtung gelaufen und kamen zum Forte de São Clemente. Wie zu erwarten, war das Tor des Forts um diese Uhrzeit natürlich geschlossen.

Info Fort São Clemente
Seit der Antike ist die Mündung des Flusses Mira auf Grund seiner Lage und seiner Anlege-Bedingungen für die See- und Fluß- Schiffahrt von immenser Bedeutung gewesen.
Dazu kommt, dass es der einzige Hafen zwischen Sines und Kap St. Vincent war. Die Nutzung des Hafens, das weiß man aus Ausgrabungen, geht auf jeden Fall bis zurück in die Römerzeit.
Rund um den Hafen existierte zu der Zeit aber noch kein Dorf, oder Stadt. Die erste Siedlung wurde per königliches Dekret von König Johann II. gegründet.
Die Mira, die übrigens im Caldeirão-Gebirge entspringt, verschlammte immer mehr, was für die 30km entfernte Stadt Odemira Folgen hatte und so wurde der Hafen an der Mündung
im 12. Jahrhundert immer wichtiger und nahm an Bedeutung zu.
Solch ein bedeutender Hafen war natürlich auch interessant für Piraten. Der schlimmste Angriff fand in den 1480er Jahren statt, als muslimischer Piraten aus Nordafrika
das Dorf angriffen, plünderten und niederbrannten. Da die Einwohner flohen, war es mehr oder weniger verlassen.
König Johann II bot daraufhin 50 Geächteten Asyl unter der Bedingung an, die Bevölkerung bei der Verteidigung des Dorfes zu unterstützen.
Die Überfälle wurden weniger doch im Jahr 1590 kam es zu einem Großangriff der Korsaren, bei dem das Dorf fast vollständig zerstört wurde.
Daraufhin wurde 1598 der neapolitanische Ingenieur Alexandre Massai beauftragt, herauszufinden wie man das Gebiet um die Mündung des Mira vor Angriffen von Piraten und
Korsaren schützen könne.
Alexandre Massai kam zu der Bewertung, ein Fort würde helfen! Er war es dann auch, der das Fort St. Clement plante, das dann zwischen 1599 und 1602 erbaut wurde.
1903 wurde das Fort versteigert und an Privatpersonen verkauft womit es seine militärische Funktion verlor. In den folgenden 4 Jahrzehnten wechselte es mehrfach den Besitzer.
Da nicht jeder Besitzer pfleglich mit dem Bauwerk umging, nahm auch der Verfall zu. 1939 wurde es von Luís Manuel de Castro e Almeida gekauft, der umfangreiche
Restaurierungsmaßnahnmen durchführen ließ. 1998 wurde es abermals restauriert und in ein Gästehaus umgewandelt, da es zu der Zeit kein Hotel im Dorf gab.
2009 und 2013 wurde es abermals verkauft und wurde zu einer rein privaten Residenz.
© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′21.84″N 8°46′57.12″W, Höhe: 26.2m

Wir sind dann immer weiter in diesen Teil des Ortes gegangen. Es ging durch viele sehr schmale Gassen, durch die ein 7er BMW nicht mehr gepasst hätte, und kamen an der Kirche “Igreja de Nossa Senhora da Graça” (de: Kirche Unserer Lieben Frau von der Gnade)

© P. Krzymek, GPS-Koordinaten: 37°43′24.59″N 8°46′55.56″W, Höhe: 19.2m

Wir sind dann noch ein kleines Stückchen weiter gegangen und kamen an einen kleinen Platz. Hier trafen gleich mehrere Straßen aufeinander und es ging recht laut zu. Sehr viele Jugendliche saßen vor der Bar Cá P’Ramim und schauten auf einem großen Fernseher das EM Spiel Portugal – Tschechien, das die Portugiesen 2:1 für sich entscheiden konnten. Die Portugiesen sind ja, was ihre Nationalmannschaft, CR7 oder Pepe betrifft sehr emotional, und da kann man sich ungefähr vorstellen, wie laut es war.
Wir blieben etwas stehen und beobachteten die Portugiesen und als das Spiel zu Ende war, gingen wir zurück ins Hotel und zu Bett.


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